3. Liga: Ein bärenstarker Beck reichte nicht gegen LIT

Eine bittere, weil völlig unnötige, 28:31 (13:16)-Niederlage musste die MT Melsungen 2 im Drittliga-Spiel gegen LIT 1912 II hinnehmen. Ein Drittel der Spielzeit lief (fast) alles es gut für die Nordhessen, danach dann praktisch gar nichts mehr. Bis auf den ganz starken Carl Beck (Foto: Heinz Hartung) fand kein Spieler zur Normalform.

Nach sieben Minuten 5:1, es war schon ein Turbo-Start, den die MT 2 da hinlegte. Noch drei Buden mehr hätten es sogar sein können, wenn nicht Gästeschlussmann Jannis Finke ebenso oft glänzend pariert hätte. Aber, auch das gehört zur Geschichte der Anfangsminuten, als erste Aktion des Tages hatte Carl Beck bereits einen Siebenmeter von Jannik Borcherding gehalten. Von langer Dauer war der schöne Vorsprung dann leider nicht. Weil die rot-weiße Deckung Marko Bagaric viel zu viel Raum zugestand. Der wusste ihn gut zu nutzen und sorgte mit seinem dritten Kracher für den 5:5-Ausgleich (11.). Bis zum 8:8 lief es ausgeglichen. Dann nutzte Jannik Gartmann seine zweite Chance zur ersten Gästeführung, nachdem die erste von Carl Beck noch vereitelt worden war.

Doch auch das war nur eine Momentaufnahme. Scheinbar leicht in ihrer Ehre getroffen packten die Melsunger hinten wieder kräftiger zu, vorn wurde der Abschluss konzentrierter gesucht. Ein 3:0-Lauf durch Jona Rietze, Ben Beekmann und Leon Stehl holte der Vorteil zurück. Mit Manuel Hörr und Tom Wolf kamen zwei frische Akteure, die beide auch sofort trafen. Weg kamen die Hausherren trotz weiterer guter Paraden von Carl Beck dennoch nicht. Im Gegenteil legten die Ostwestfalen, obwohl selbst alles andere als fehlerfrei spielend, ihrerseits ein 5:0 hin. Melsungen dagegen mit mehr als acht langen Minuten andauernder Torflaute und zur Pause mit drei hinten.

Wild ging es hin und her direkt nach Beginn der zweiten 30 Minuten. Ohne Ertrag, ehe Leon Stehl die mittlerweile zehnminütige Auszeit der rot-weißen Offensivabteilung beendete. Strukturierter wurde es auch danach nicht. Zwar tat Carl Beck sein Möglichstes, um größeres Unheil zu verhindern. Doch allein war das für ihn nicht zu schaffen bei dieser Vielzahl von Fehlern, die in der Vorwärtsbewegung passierten. Jan Waldgenbach gelang zwischendrin ein Doppelpack und Lasse Ohl traf vom Kreis, sonst spielte überwiegend der Gast, profitierend von all den Unzulänglichkeiten im Melsunger Spiel. Trainer Arjan Haenen wurde es nach Nico Kruses 17:22 (42.) zu bunt: Auszeit.

Die klaren Worte des Coaches verfehlten ihre Wirkung zunächst nicht. Aus dem Rückraum zielten Merlin Kothe und Jan Waldgenbach genauer, Ben Beekmann lief einen erfolgreichen Tempogegenstoß, die MT 2 war mit dem 21:23 (47.) des Linksaußen wieder dran. Kam aber nicht näher, weil der alte Schlendrian wieder Einzug hielt. Zu wenig variabel im Rückraum, zu überhastet der Weg zum unvorbereiteten Abschluss. LIT war abermals auf vier weg, als mit dem schönen Kempa-Anspiel von Ben Beekmann auf Jan Waldgenbach noch einmal so etwas wie Hoffnung keimte. Zumal der Rückraum-Rechte kurz darauf noch zum 24:26 (55.) einwarf. Doch selbst eine komplett offene Deckung on den letzten zweieinhalb Minuten änderte nichts mehr an der Niederlage.

Der Verlauf: 2:0 (3.), 5:1 (7.), 5:5 (11.), 8:6 (12.), 8:9 (16.), 11:9 (20.), 13:11 (22.), 13:16 (Halbzeit), 16:17 (36.), 17:22 (42.), 21:23 (47.), 21:25 (51.), 24:26 (55.), 25:28 (56.), 28:31 (Ende).

Statistik

MT Melsungen 2: Beck (20 Paraden / 31 Gegentore), Herbst (n. e.), Büde (n. e.) – Stehl 4, Grolla, Hörr 3, Reinbold, Rietze 3, Ohl 2, Beekmann 2, Kothe 2, Waldgenbach 7, Wolf 1, Andrei, Weiß 4, Drosten – Trainer Arjan Haenen.

LIT 1912 II: Finke (15 P. / 28 G.), Klaama (n. e.) – Drees 2/1, Kruse 4, Ullrich, Bagaric 5, Schwier 1, Borcherding 3, Knüttel 5, Gartmann 8, Braun 3, Blazicko, Meinkink – Trainer Julian Grumbach.

Z: 200 - SR: Lukas Schwarzmeier / Bela Stewen (Frankfurt / Gießen) - Strafen: 4 - 4 Minuten – 7m: 0/0 - 2/1.