3. Liga: Engagierte Heimpremiere gegen Aurich mit zwei Punkten belohnt

Die ersten beiden Drittliga-Punkte für die MT Melsungen 2 sind eingefahren! Mit 25:20 (12:12) schlug die Bundesliga-Reserve den OHV Aurich und rehabilitierte sich umgehend für die am ersten Spieltag erlittene Niederlage beim Mitaufsteiger MTV Großenheidorn.

War die erste Hälfte nach anfänglicher Lockerheit eher ein Krampfen mit viel Willenskraft zum Pausen-Remis, geriet der zweite Durchgang zum begeisternden Spektakel der Nordhessen, dem eine riesige Portion Einsatz und Emotion beigemischt war. Beim ersten Auftritt in der 3. Liga vor heimischem Publikum zerriss dich die Mannschaft von Trainer Arjan Haenen förmlich und ließ den favorisiert angereisten Ostfriesen, gestützt auf eine sensationell anmutende Leistung von Torhüter Jan-Lasse Herbst (Foto: Heinz Hartung), keine reelle Siegchance.

War Youngster Tom Wolf vor Wochenfrist noch die defensive Rolle im Abwehr-Innenblock vorbehalten, durfte er bei der Heimpremiere gegen Aurich von Anfang an auch im Angriff ran – und machte die ersten fünf Minuten fast zur One-Man-Show. Vier Versuche, vier Treffer. Und was für welche! Einer wuchtiger als der andere, alle unhaltbar für Edgars Kuksa im Tor des OHV, die MT 2 führte mit 5:2. Auch voll auf der Höhe: Jan-Lasse Herbst im Tor. Der parierte gleich mal zwei Bälle, fing dann sogar einen wahrlich nicht locker geworfenen von Petar Puljic und war auch für den frei am Kreis aufgetauchten Ryuga Fujita nicht zu bezwingen. Obwohl Aurich voll dagegenhielt und zwischenzeitlich sogar ausgleichen konnte, musste Trainer Pedro Alvarez die Seinen bereits nach einer Viertelstunde nach Leon Sehls 9:6 mittels einer Auszeit neu einstellen.

Mit Erfolg. Die Deckung der ganz in schwarz angetretenen Gäste stabilisierte sich, der stärker werdende Edgars Kuksa tat das Übrige dazu. Ryuga Fujita traf von Außen ebenso wie eingelaufen an den Kreis: 10:12 (23.). Flaute dagegen bei Melsungen. Jan Wakldgenbach scheiterte dreimal, darunter auch von der Siebenmeterlinie, an Kuksa. Den nächsten Strafwurf platzierte Ben Beekmann auf der Latte – es lief gar nichts mehr bei den Rot-Weißen. Bis mit Leon Stehl ebenfalls ein A-Jugendlicher mit dem ersten Erfolgserlebnis nach acht torlosen Minuten für Begeisterung sorgte und Manuel Hörr den dritten Siebenmeter für die Hausherren endlich im Gehäuse unterbrachte. Den größten Applaus holte sich aber Jan-Lasse Herbst für seine sensationelle Reaktion gegen Balasz Molnar ab, die das Remis zur Halbzeit rettete.

Und der machte auch nach dem Seitenwechsel sofort da weiter, wo er aufgehört hatte. Mit fünf ganz stark gehaltenen Bällen, die Florian Weiß, Ben Beekmann sowie Lasse Ohl mit artistischem Rückhand-Abschluss, trotz zweier Fehlversuche von Tom Wolf, zur 15:12-Führung nutzten. Und damit Pedro Alvarez zur nächsten Auszeit zwangen. Nachhaltigen Effekt hatte die indes nicht. Im Gegenteil explodierte die Halle fast, als Ben Beekmann das Känguru gab und mit einem sehenswerten Absprung zum 19:13 (40.) einlochte. 7:1-Lauf der MT 2 also nach der Pause und die letztmögliche Reißleine seitens Pedro Alvarez: sehr früh bereits die dritte Auszeit.

Melsungen obenauf, getragen von der eigenen formidablen Leistung, Aurich mit gehörig Druck auf dem Kessel, aber ohne griffiges Konzept. Zwar stand Edgars Kuksa in Sachen Rettungstaten seinem Gegenüber Jan-Lasse Herbst kaum nach, doch der verbuchte die Big Points, indem er den Norddeutschen klarste Gelegenheiten nahm. Und vor allem: Die Melsunger taten das, was Jan Waldgenbach im Vorlauf angekündigt hatte, fighteten um wirklich jeden Zentimeter, schnappten sich weitaus mehr Abpraller.Bis auf 21:14 (49.) enteilten die Hausherren, nachdem sich Lasse Ohl um seinen Gegenspieler herumgewickelt und vollstreckt hatte. Die Vorentscheidung, auf die Manuel Hörr per Schlagwurf und Jona Rietze zum 25:18 drei Minuten vor dem Ende den Deckel machten. Der Rest war Schaulaufen mit reichlich Applaus von der Tribüne.

Der Verlauf: 2:2 (3.), 5:2 (5.), 6:6 (9.), 9:6 (15.), 10:8 (18.), 10:12 (23.), 12:12 (HZ.), 17:12 (37.) 21:14 (49.), 23:18 (56.), 25:18 (57.), 25:20 (Ende).

Statistik

MT Melsungen 2: Herbst (19 Paraden / 20 Gegentore), Büde (n. e.), Beck (n. e.) – Stehl 4, Hörr 6/2, Reinbold, Rietze 1, Ohl 3, Beekmann 3, Kothe, Potzkai, Waldgenbach 2/1, Wolf 5, Weiß 1, Markos – Trainer Arjan Haenen.

OHV Aurich: Kuksa (17 P. / 25 G.), Jungvogel (n. e.) – Wendlandt 2, Reshöft 1, Fujita 4, Vorontsov 1, Stöhr 2, Hertlein 2, Polishchuk 5, Molnar, Hegyi, Crnic 3/1, Puljic – Trainer Pedro Alvarez.

Z: 155 - SR: Jaros /Thrun (Göppingen) - Strafen: 6 - 6 Minuten – 7m: 6/3 - 2/1.