31:23 – MT auch gegen Potsdam erfolgreich
Die MT Melsungen hat im ersten Heimspiel in der DAIKIN Handball-Bundesliga einen deutlichen Sieg gefeiert. Gegen den 1. VfL Potsdam gewannen die Nordhessen am Donnerstagabend 31:23 (18:10).
Viertes Pflichtspiel, vierter Sieg – die MT Melsungen hat ihren Lauf gegen den 1. VfL Potsdam fortgesetzt. Der erste Bundesliga-Auftritt der noch jungen Saison gegen den Aufsteiger aus Brandenburg endete 31:23 (18:10.). Vor allem in der ersten Hälfte legte die Mannschaft von Trainer Roberto Garcia Parrondo den Grundstein für den Erfolg am zweiten Spieltag.
Erstmals waren ausnahmslos alle Profis fit und im Kader, also auch Arnar Freyr Arnarsson. Der dann auch gleich beginnen durfte und mit dem ebenfalls genesenen Elvar Örn Jonsson den altbewährten Abwehr-Innenblock stellte. Etwas überraschend vielleicht, dass Amine Darmoul statt Erik Balenciaga das Spiel machen sollte und auch, dass Adam Morawski den Vorzug gegenüber Nebojsa Simic erhielt.
Und der Pole war in der Anfangsphase auch gleich der Garant dafür, dass es bis auf einen zwischenzeitliche 1:2-Rückstand kein größeres Ungemach gab. Fünfmal war er zur Stelle, was gleichzeitig auch bedeutete, dass bei der MT nach vorn noch etwas Sand im Getriebe war, denn auf der Anzeigetafel stand nach einer Viertelstunde nur ein 6:6. Mit erwähnenswerten Höhepunkten jeweils auf Seiten der MT, denn das Tor des Tages gelang schon früh Arnarsson, als er einen Pass von Darmoul mit dem Rücken zum Tor über die rechte Schulter ins Netz setzte.
Druckvoller und zwingender wurde das Spiel der Hausherren, als Balenciaga und Dainis Kristopans kamen. Schneller vor allem, so dass aus dem Unentschieden binnen fünf Minuten ein 11:7 (20.) wurde. Natürlich sofort Auszeit von VfL-Trainer Emir Kurtagic, aber ohne Wirkung. Arnarsson, Baruffet und Timo Kastening legten nach, machten den 8:1-Lauf zum 14:7 (23.) binnen nur acht Minuten perfekt.
Potsdam wirkte hinten wie auch vorn überfordert, sah kaum mehr Land. Hätte nicht Martin Tomovski zweimal stark pariert, wer weiß wo das geendet hätte. So aber hielt sich der Rückstand für die Gäste zur Pause mit minus acht, die Jonsson Sekunden vor dem Halbzeitpfiff klar machte, angesichts der immer deutlicher werdender Kräfteverhältnisse immerhin noch in Grenzen.
Der Beginn der zweiten Hälfte war ein Abbild der ersten. Melsungen fahrig und mit Abstimmungsproblemen im Vorwärtsgang, Potsdam partizipierend. Die MT vergab durch Timo Kastening den dritten Strafwurf des Abends und offenbarte Lücken in der Deckung, die noch direkt vor dem Seitenwechsel nicht andeutungsweise vorhanden waren. Der Neuling nahm die Geschenke dankbar an. Nur zwei rot-weiße Tore in zwölf Minuten, derer fünf vom Außenseiter, davon vier über die Nahwurfzone – nur noch 20:15 (42.).
Und Maxim Orlov stellte sogar auf 21:17 (44.). Erst eine Auszeit von Trainer Roberto Garcia Parrondo sorgte wieder für Erdung, festzumachen an Aaron Mensings knallhartem Sprungwurf aus gut zehn Metern voll ins Eck direkt im Anschluss. Die MT war urplötzlich wieder da.
Auch, weil Alexandre Cavalcanti zurückkam. Der Portugiese hattes schon im ersten Durchgang zur Stabilisierung beigetragen und lieferte auch im Endspurt sauber ab. Mit einem Tor zum 27:21 (53.) sowie zwei prima Defensivaktionen beseitigte er die allerletzten Zweifel am Sieg der Hausherren. Noch stärker allerdings präsentierte sich ein anderer Neuzugang: Nikolaj Enderleit erhöhte sein persönliches Torekonto auf fünf und bereitete glänzend für Moraes vor. Am Ende waren es dann doch wieder die plus acht aus Halbzeit eins, als David Mandic den Schlusspunkt hinter den ersten Bundesliga-Heimsieg der noch frischen Saison gesetzt hatte.
Stimmen zum Spiel
Roberto Garcia Parrondo: Wir sind natürlich froh über diesen Sieg im ersten Heimspiel. Froh und zufrieden vor allem mit der ersten Halbzeit, weniger mit den ersten 20 Minuten der zweiten. Da haben wir nicht die richtige Intensität aufs Feld gebracht und mit zu wenig Stimmung gespielt. Das ist eigentlich über die volle Spielzeit unser Anspruch, aber wir haben es heute nicht geschafft. Am Ende ist es trotzdem ein gutes Resultat und so müssen wir auch weitermachen.
Emir Kurtagic: Glückwunsch an die MT. Ich denke, über 60 Minuten war das sicher verdient. Wir wollten mutig auftreten und haben das über weite Strecken geschafft. Waren kämpferisch auch da, aber Mitte der ersten Hälfte kam Melsungen dann besser ins Tempospiel. In der zweiten Hälfte hatten wir dann sogar ein paar Möglichkeiten, etwas mehr Druck zu entwickeln, aber in einigen Situationen auch ein wenig Pech, so dass die MT ihr Spiel wiederfinden konnte. (Michael Koch)
Statstik
MT Melsungen: Morawski (11 Paraden / 18 Gegentore), Simic (2 P. / 5 G.); Enderleit 5, Balenciaga 3, Mandic 1, Sipos, Kristopans 1, Ignatow 3, Moraes 3, Jonsson 2, Arnarsson 2, Cavalcanti 3, Mensing 1, Darmoul, Kastening 5, Barrufet 2 – Trainer Roberto Garcia Parrondo.
1. VfL Potsdam: Tomovski (5 Paraden / 18 Gegentore), Ferjan (6 P. / 13 G.); Hansson 1, Simic 6, Siemer 2/1, Paulnsteiner, Kofler 4, Schramm, Günther, Klein 4, Akakpo 1, Orlov 1, Gorpishin, Fuhrmann 3/2, Kix, Schley 1 – Trainer Emir Kurtagic.
Schiedsrichter: Marvin Cesnik (Gummersbach) / Jonas Konrad (Gummersbach); Spielaufsicht: Jutta Ehrmann-Wolf.
Zeitstrafen: 0 – 8 Minuten (Fuhrmann 5:38, Hansson 8:58/44:59, Simic 29:39)
Strafwürfe: 3/0 – 4/3 (Barrufet verwirft 7:01, Tomovski wieder Sieger gegen Barrufet 14:45, Kastening an den Pfosten 31:38 – Morawski hält Wurf von Siemer 27:48)
Zuschauer: 2.639 in der Rothenbach-Halle, Kassel
Spielstände: 1:0 (2.), 1:1 (2.), 1:2 (3.), 4:4 (12.), 6:6 (15.), 9:6 (18.), 9:7 (19.), 14:7 (23.), 14:9 (26.), 17:9 (29.), 17:10 (29.), 18:10 (30.) HZ – 18:11 (33.), 20:15 (42.), 21:17 (44.), 24:18 (47.), 26:19 (49.), 26:21 (52.), 29:21 (57.), 30:23 (59.), 31:23 (59.) Endstand.
Unser Foto zeigt MT-Profi Alexandre Cavalcanti. (Foto: Käsler)