34:32 - MT 2 findet Gefallen an Auswärtspunkten

Sie haben es schon wieder getan! Die MT Melsungen 2 hat ihrem ersten Auswärtserfolg am vergangenen Wochenende mit einem 34:32 (21:16) beim Tabellennachbarn SGSH Dragons gleich den zweiten folgen lassen. Nach Minuspunkten beträgt der Puffer auf einen Abstiegsplatz damit bereits drei Zähler.

Es dauerte einige Minuten, bis sich die Rot-Weißen so richtig auf den Gegner eingestellt hatten. Die erfahrenen Protagonisten der Dragons waren zwar hinreichend bekannt, aber zunächst einmal nicht zu kontrollieren. Insofern war es nur folgerichtig, dass es Brian Gipperich, Tobias Schetters (2) und Erik Blaauw waren, die nach gut sechs Minuten zur 4:3-Führung der Hausherren getroffen hatten. Recht viele Tore also, was aus Sicht der MT 2 als gutes Zeichen gewertet werden durfte. Hieß es doch, dass man als Gast den Hausherren das schnelle Spiel aufzwingen, und damit allzu langen Abnutzungskämpfen mit der äußerst robusten Dragons-Deckung aus dem Wege gehen konnte.

Auch bei den Nordhessen war es der Erfahrenste, der anfangs die Akzente setzte: Martin Reinbold gelang mit dem 4:4 (7.) schon sein vierter Treffer. Dem Jan Waldgenbach und Florian Drosten gleich noch zwei weitere hinterherschickten und das Spiel drehten. Zwar gelang Brian Gipperich mit dem 6:6 noch einmal der Ausgleich, doch die Melsunger blieben im Flow. Obwohl Abwehrorganisator Florian Weiß schon nach elf Minuten zum zweiten Mal für zwei Minuten zuschauen musste und Trainer Arjan Haenen ihn danach sicherheitshalber erst einmal auf der Bank behielt.

Über eine dennoch richtig starke Defensivleistung und konsequent schnelles Spiel nach vorn setzten sich die Nordhessen innerhalb von nur drei Minuten auf 11:7 (13.) ab. Was auch immer sich die Gastgeber im Anschluss einfallen ließen, wie zum Beispiel eine ganz offensive 3:3-Deckung, die passende Antwort der MT 2 war ihnen gewiss. Obwohl von der Torhüterposition keine zusätzliche Hilfe kam, hielten sich die Gegentore in Grenzen. Und vorn ging ein ums andere Mal die Post ab. Waren die Dragons beim 13:16 (24.) von Christopher Börner noch halbwegs dran, sorgten drei Drosten-Tore bis zur Pause doch schon für ein scheinbar beruhigendes Polster.

Das nach Rückkehr aus der Kabine sogar noch komfortabler wurde, als Jona Rietze und Leon Stehl schnell auf 23:16 (34.) erhöhten. Da schien der Weg zum zweiten doppelten Punktgewinn in Folge bereits fertig gepflastert, entpuppte sich aber als längst noch nicht tragfähig. Weil die Gastgeber mit aller Macht auf die Melsunger Deckung einstürmten. Zweimal Erik Blaauw aus dem Feld, gleich dreimal hintereinander Jan Magnus König von der Siebenmeterlinie – mit dem 21:23 waren die Westdeutschen wieder ganz dicht dran und zwangen Trainer Arjan Haenen zur Reißleine in Form einer flugs genommenen Auszeit.

Der beruhigte, erinnerte an das, was bereits in der Halbzeitpause Thema war: es würde garantiert noch einmal eng werden. Nicht den Kopf verlieren, sondern auf die eigenen Stärken besinnen und sauber durchziehen. So die Ansage, die seine Spieler im Anschluss penibel befolgten. Wobei sich besonders Manuel Hörr Bestnoten verdiente. Aber nicht nur der Spielmacher zeichnete sich aus. Als die Dragons ihre Abwehr wieder zur 6:0-Mauer machten, kamen Melsungens Distanzschützen zum Zuge. Erst schlug Jan Grolla zweimal zu, stabilisierte auf 25:22 (42.). Dann war Merlin Kothe doppelt dran, baute wieder auf 29:25 (46.) aus. Wichtig war auch der Siebenmeter, den Carl Beck dem zuvor bombensicheren König abkaufte. Ganz stark, was die Bundesliga-Reserve in dieser doch sehr kritischen Situation auf die Platte brachte.

Die Schlussphase ähnelte schließlich frappierend dem Gummersbach-Erfolg in der Vorwoche. Denn fünfeinhalb Minuten vor dem Ende stand es wieder 32:27, die Kräfte schwanden langsam und die Hausherren mobilisierten allerletzte Energien. Als Philipp Jäger mit knapp drei Minuten Rest auf der Uhr auf drei verkürzte, hätte alles sogar noch einmal kippen können. Doch abermals hielten die Nerven dem Druck stand. Jan Waldgenbach übernahm Verantwortung, jagte das Leder 90 Sekunden vor Ultimo zum 34:30 in die Maschen und packte damit den zweiten Auswärtserfolg der MT 2 in trockene Tücher.

Der Verlauf: 1:0 (1.), 3:2 (6.), 4:6 (9.), 7:11 (13.), 10:15 (20.), 12:15 (23.), 13:17 (26.), 15:19 (29.), 16:21 (Halbzeit), 16:23 (34.), 19:23 (36.), 21:23 (40.), 23:26 (43.), 25:29 (46.), 26:31 (51.), 29:33 (56.), 30:34 (59.), 32:34 (Ende).

Statistik

MT Melsungen 2: Büde (2 Paraden / 12 Gegentore), Herbst (0 P. / 10 G.), Beck (5 P. / 17 G.) – Stehl 2, Grolla 2, Hörr 7/1, Reinbold 4, Rietze 4, Backhaus, Beekmann 1, Kothe 3, Waldgenbach 5, Andrei, Weiß, Drosten 6/1, Markos – Trainer Arjan Haenen.

SGSH Dragons: Hablowetz, Halfmann – Gipperich 4, Yorgov, Weßeling 1, Blaauw 7/1, König 8/4, Schetters 4, Perey, Jannack, Voss 1, Lüsebrink, Walch, Börner 2, Jäger 1, Dommermuth 4 – Trainer Maciej Dmytruszynski.

Z: 200 - SR: Janis Brandt / Hendrik Thies (Langenhagen / Bad Oeynhausen) - Strafen: 8 - 6 Minuten – 7m: 4/2 - 6/5.