36:31 in Elverum – MT spielt international

Es ist geschafft! Die MT Melsungen ist in die Gruppenphase der EHF European League eingezogen. Beim Qualifikations-Rückspiel in Elverum haben die Nordhessen nichts anbrennen lassen.

Die MT Melsungen spielt in dieser Saison auf internationaler Bühne. Der heimische Handball-Bundesligist hat mit dem nie gefährdeten 36:31 (17:16)-Sieg bei Elverum Handball die Qualifikation für die Gruppenphase der European League perfekt gemacht. Das Hinspiel am Samstag zuvor in Kassel hatten die Nordhessen bereits mit 28:23 für sich entschieden.

Dennoch war natürlich Vorsicht geboten in der Terningen Arena. Zumal die MT-Profis nach dem Sieg zum Ligastart in Lemgo nur wenig Zeit zum Verschnaufen hatten. Kein Wunder also, dass Michael Allendorf nach der famosen ersten Pflichtspielwoche nur lobende Worte fand: „Die Mannschaft hat in der gesamten Woche eine absolut konzentrierte Leistung gezeigt“, sagt der MT-Sportvorstand. Dies sei so nicht unbedingt zu erwarten gewesen: „Die Jungs haben richtig gut durchgezogen. Mein Kompliment.“

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Aber nun zum Spiel in Norwegen: Der Start der Melsunger gegen Elverum am späten Samstagnachmittag gefiel MT-Cheftrainer Roberto Garcia Parrondo zunächst nicht. Bereits nach gut acht Minuten beim Stand von 7:4 nutzte der Spanier den Auszeit-Buzzer – zur rechten Zeit, denn die Norweger waren nach einem 3:0-Lauf am Drücker. Parrondo machte offensichtlich die richtigen Ansagen, zudem brachten die eingewechselten Dainis Kristopans und Rogerio Moraes direkt frischen Wind hinein.

Moraes, mit insgesamt sieben Treffern bester Schütze des Spiels, verkürzte direkt auf 7:5 (10. Minute), dazu eine Parade von Nebojsa Simic und ein Doppelpack von Erik Balenciaga, da hatte die MT beim 7:7 wieder alles im Griff (14.). Nur zwei Minuten später gingen die Gäste dank Kristopans dann erstmals in Führung – 8:9 stand nun auf der Anzeigetafel.

In der Folge legten die Nordhessen meist ein Tor vor, die Norweger zogen nach, so ging es vom Spielstand stets hin und her. Und wie schon am Donnerstagabend in Lemgo traten die MT-Profis enorm selbstbewusst und souverän auf. Parrondo nutzte obendrein die Qualität seiner Bank, um im Verlauf des Spiels fleißig zu rotieren. Einer, der immer wieder zum Zug kam, hieß Amine Darmoul. Kurz vor der Pausensirene sorgte der Tunesier für den 16:17-Halbzeitstand.

Nach dem Wechsel legten die Gäste noch eine Schippe drauf und stellten die Weichen recht schnell auf Europa. Moraes, Timo Kastening, Ian Barrufet sowie der bestens aufgelegte David Mandic lieferten die Treffer zur 21:17-Führung der MT (35.). Elverum schaffte es zwar hin und wieder, auf zwei oder eins zu verkürzen, aber der Bundesligist ließ sich nicht aus dem Konzept bringen.

Und wenn es vielleicht mal hätte brenzlig werden können, stand da noch ein gewisser Simic zwischen den Pfosten, der mit insgesamt zwölf Paraden ebenfalls ein prima Spiel zeigte. Kurzum: Sieben mitgereiste MT-Fans mussten sich zu keinem Zeitpunkt Sorgen machen. Mit Jonssons Treffer zum 26:30 (51.) war der Drops endgültig gelutscht. Dass der eingewechselte Adam Morawski in den letzten zehn Minuten obendrein zwei Siebenmeter entschärfte, rundete nicht nur den Abend, sondern auch die perfekte Woche aus Sicht der MT wunderbar ab.

Allendorf sprach in dieser Hinsicht auch von der neuen Breite im Kader: „Diese Leistungen innerhalb kürzester Zeit sind nur möglich, weil wir nun noch breiter aufgestellt sind. Egal, wer reinkommt“, sagt der MT-Sportvorstand, es gebe keinen Qualitätseinbruch: „Im Gegenteil, oft sorgen die Einwechslungen für zusätzlichen Schub.“ Das sei ein wesentlicher Unterschied zur Vorsaison. (Robin Lipke)

Statistik
Elverum:
Frisk (6 Paraden / 31 Gegentore), Öien (2 P. / 5 G.); Larsen 3, Sögaard, Lien 6, Anderson 4, Larson 1, Toft 2, Ekren, Starck, Langaas 2, Solöst, Stranden 1, Lukacs 6, Heldal 6, Berg – Trainer Börge Lund.

MT: Simic (12 Paraden / 26 Gegentore), Morawski (3 P. / 5 G.); Enderleit 3, Balenciaga 3, Mandic 4, Sipos, Kristopans 4, Ignatow 1, Moraes 7, Jonsson 1, Arnarsson, Cavalcanti, Mensing 2, Darmoul 5, Kastening 3, Barrufet 3/3 – Trainer Roberto Garcia Parrondo.

Schiedsrichter: Svavar Petursson / Sigurdur Thrastarson (Island); EHF-Delegierter: Per Olesen.

Zeitstrafen: 4 – 10 Minuten (Larsen 20:23, Lukacs 25:21 – Sipos 16:28/30:00, Jonsson 36:04, Arnarsson 45:18, Enderleit 58:46)

Siebenmeter: 3/0 – 4/3 (Simic pariert Wurf von Heldal 49:40, Larson scheitert an Morawski 52:10, Morawski auch Sieger gegen Heldal – Kastening scheitert an Öien 59:30)

Zuschauer: 1.611 in der Terningen Arena, Elverum

Spielstände: 1:0 (1.), 2:2 (4.), 4:4 (7.), 7:4 (9.), 7:7 (14.), 8:9 (16.), 11:12 (23.), 13:15 (26.), 16:16 (29.), 16:17 (30.) HZ – 16:18 (31.), 17:21 (35.), 20:22 (37.), 23:24 (40.), 25:26 (44.), 25:29 (47.), 26:31 (52.), 28:32 (55.), 29:35 (57.), 30:36 (58.), 31:36 (60.) Endstand.