A-Jugend der MT Talents vor Saisonstart
Mit einem Heimspiel gegen die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen (Sonntag, 14:15 Uhr, Stadtsporthalle Melsungen) startet die A-Jugend der MT Talents in die neue Saison. Damit geht die Jagd nach Punkten wieder los und endet die bisher längste Vorbereitungszeit auf eine Bundesliga-Spielzeit.
Wie die Wettkampfpause und die Vorbereitungszeit zum Saisonstart 2023/24 verlaufen sind, klopfen wir in Stichpunkten mit der Unterstützung von Trainer Florian Maienschein ab.
Vorbereitungslänge: Die anfangs schier endlos erscheinende Zeit wurde in zwei unterschiedlich gewichtete Phasen geteilt. Die erste, kürzere, diente der Arbeit in Gruppen, wurde für individuelle Schwerpunkte genutzt und beinhaltete einige wenige Trainingsspiele sowie kleinere Turniere. Die zweite hatte dann eher mannschaftliche Schwerpunkte. „Die Vorbereitung war wirklich sehr lang, aber dennoch gut“, befindet Florian Maienschein.
Vorbereitungsinhalte: Es wurde nicht nur an bestehenden, bekannten Deckungssystemen gearbeitet, sondern auch eine etwas speziellere, offensivere Art der 6:0-Deckung bearbeitet. „Um nach Möglichkeit mehr Druck auf die gegnerischen Angriffsreihen auszuüben“, wie Maienschein erklärt, aber „damit haben wir den Handball jetzt nicht neu erfunden“. Offensiv wurde viel Wert auf Kleingruppenarbeit gelegt.
Vorbereitungsresultate: „Die ersten kleinen Tests der ersten Phase liefen noch nicht wie gewünscht, haben uns aber gute Rückschlüsse ermöglicht, an denen wir arbeiten konnten“, sagt der Coach. Dass diese Arbeit Früchte trug, war an den größeren Turnieren der zweiten Phase abzulesen. Gerade zwischen dem ersten (Sauerland-Cup in Menden: „Da lief es noch nicht so rund“) und dem zweiten (LE Open in Leipzig) waren deutliche Fortschritte gegen zum Teil richtige „Schwergewichte“ wie z. B. Potsdam die Füchse Reinickendorf und Leipzig zu erkennen. Auch dem vermeintlichen Stillstand im dritten großen Event in Kronau gewinnt Maienschein Positives ab: „Das war auch Willenssache mit dem dritten großen Turnier innerhalb von nur drei Wochen, als alle ungeachtet der Ergebnisse an ihre Grenzen gehen mussten.“
Erkenntnisse: Die wichtigste Erkenntnis: Die MT Talents können an einem guten Tag mit jedem Gegner mithalten. Denn „wir haben endlich wieder eine wirkliche Mannschaft“, freut sich der Trainer. Das bedeutet nach dem Verlust von zehn in den Seniorenbereich gewechselten Spielern und der Abstellung von Tom Wolf, Lasse Ohl und Leon Stehl an die Drittliga-Mannschaft der MT Melsungen 2 zwar eine Verjüngung sehr extremer Form, aber dafür ist durch feste Kaderzugehörigkeit ein echtes „Wir-Gefühl“ entstanden. Zu arbeiten ist allerdings weiterhin an der Konstanz der erbrachten Leistungen, denn: „So wie wir gegen jeden bestehen können, wenn wir gut drauf sind, können wir auch gegen jeden das Nachsehen haben, wenn wir schleifen lassen.“
Saisoneinschätzung: Das Gesagte lässt sich direkt auf die bevorstehende Punktrunde projizieren. Da warten Gegner wie die bereits genannten aus Berlin, Leipzig und Potsdam ebenso wie brisante Hessenderbys gegen Dutenhofen und Rodgau sowie vermeintlich eher ebenbürtige Teams aus Coburg, Erlangen, Nieder-Olm oder Rimpar. „Die einen können wir an guten Tagen richtig ärgern und überraschen, die anderen sind keinesfalls zu unterschätzen und für Stolperer gut“, strahlt Melsungens jüngster A-Lizenz-Inhaber zwar Zuversicht aus, warnt aber auch vor Übermut. Wissend, dass das geringe Durchschnittsalter seiner Truppe, was die Protagonisten intern nur wenig kümmert, dennoch auch ein gewisses Maß an Unerfahrenheit beinhaltet. Trotzdem seine Zielsetzung: „Wir wollen das Mögliche rausholen, um uns im ersten Schritt über die Vor- für die Meisterrunde zu qualifizieren. Weiter denken wir noch nicht.“
Ausblick: Die Mannschaft für den Saisonauftakt steht, der komplette Kader ist nach ein paar kleineren Blessuren dank der guten Arbeit der Physios fit und einsatzbereit. An guter Stimmung und guter Laune mangelt es nicht; die ebenso lange wie anstrengende Vorbereitung hat alle sehr eng zusammengeschweißt. Die letzten Tage, bevor es nun endlich losgeht, gingen vor allem für Feinschliff drauf. Kleingruppenarbeit, Workshops auf, sowie einige andere Dinge abseits des Spielfeldes, die das Mannschaftsgefüge vorangebracht haben. Aktivitäten wie ein Golf-Event oder der Gemeinschaftstag unter Einbeziehung von Eltern und Familie haben neben der konzentrierten Arbeit mit dem Ball dafür gesorgt, dass die Köpfe frei genug sind, um sich jetzt am kommenden Sonntag (Anwurf 14:15 Uhr) gegen die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen auf das Wesentliche zu fokussieren. (Michael Koch)