A-Jugend empfängt Tabellenletzten

Die A-Jugend der MT Talents bekommt es am Samstag in der Bundesliga abermals mit dem TV Nieder-Olm zu tun. Am drittletzten Spieltag der Gruppenphase in der Pokalrunde zum zweiten Mal in der heimischen Stadtsporthalle Melsungen (Anwurf 15 Uhr).

Bisher stehen zwei Siege auf der Haben-Seite, der dritte ist fest eingeplant. Oder besser: Er sollte es sein. Denn als Tabellenführer vor eigenem Publikum gegen den bisher punktlosen Letzten, was kann da schon schiefgehen? Doch schon einiges, wie Trainer Florian Maienschein zumindest ansatzweise zu bedenken gibt. Zum Beispiel der ziemlich zerrissene Spielplan, der seinen Schützlingen in letzter Zeit Zwangspausen bescherte, dient nicht dazu, in einen richtigen Fluss zu kommen. Auch dass seine Mannschaft den Gegner ja nun mehr als gut kennen müsste, dient Nieder-Olm mindestens in gleicher Weise als Pluspunkt. Und: „Sie sind sicher ganz heiß darauf, endlich auch ihren ersten Punkt in der Pokalrunde zu holen.“

Deshalb gilt aus Sicht des Coaches natürlich, in jedem Fall selbstbewusst aufzutreten. Von einer entspannten Aufgabe will er aber nichts wissen. Im Gegenteil. „Nieder-Olm ist sehr leidenschaftlich und immer voll motiviert. Wir müssen wie gegen jeden anderen Gegner auch versuchen, an unser eigenes Leistungsmaximum heranzukommen“, fordert der A-Lizenz-Inhaber.

Eine ganz eigene Note bekommt das Duell am Samstag aus einem fast schon kuriosen Umstand. Es treffen nämlich die ersten vier Torjäger der JBLH-Pokalgruppe Mitte direkt aufeinander. Als da wären die beiden Melsunger Jost Liebergesell und Leon Stehl sowie die Nieder-Olmer Paul Bonin und Esteban Wolf. „Ein wildes Scheibenschießen erwarte ich trotzdem nicht“, schmunzelt Florian Maienschein. Ihm sei schon bewusst, dass gerade Bonin in letzter Zeit nochmal zugelegt und Wolf seiner Truppe im Hinspiel einige Probleme bereitet habe. Aber auch wenn Akteure dieser Klasse nie vollständig aus dem Spiel zu nehmen seien, möchte er ihre Aktionsradien schon beschnitten sehen.

Seine eigenen Scharfschützen beurteilt er etwas euphorischer. „Jost hat als Spieler des älteren Jahrgangs schon viel Verantwortung übernommen. Er hat eine unheimliche Präsenz, die unserem Spiel guttut. Leon ist individuell sehr stark. Hinten immer mal mit einem Steal dabei, trifft er vorn auch aus ganz schwierigen Winkeln und ist sicher von der Siebenmeterlinie. Das gibt der ganzen Mannschaft Rückhalt. Die beiden können natürlich gern da weitermachen, wo sie zuletzt waren.“

Aber, merkt der Übungsleiter an, auch andere haben sich überdurchschnittlich entwickelt. Jonathan Atting („übernimmt Verantwortung“), Julian Kreile („bringt Kreativität ins Angriffsspiel“), Jason Wilfer und Olaksii Tsymbaliuk („sorgen im Abwehr-Innenblock für Stabilität“) seien gute Beispiele, dass auch andere den beiden Haupttorschützen nacheifern und immer zu entscheidenden Faktoren werden können.

Und da sind ja auch noch die Torhüter der MT Talents, die im Hinspiel nicht ihren besten Tag hatten. Wenn von ihnen noch was käme, wären nicht nur Bonin und Wolf vor zusätzliche Aufgaben gestellt, sondern der nächste Sieg gegen Nieder-Olm schon ein ganzes Stück näher gerückt. (Michael Koch)

Unser Foto zeigt Jost Liebergesell. (Foto: Hartung)