A-Jugend will in Potsdam was holen
Potsdam, die dritte. Vor der Partie der MT Talents in der JBLH-Pokalrunde beim 1. VfL Potsdam (Samstag, 16 Uhr) ist die Bilanz der Saison ausgeglichen. Wer in diesem Duell nachlegt, ist schon einen ordentlichen Schritt weiter auf dem Weg in Richtung Final Four.
Und das würde nicht nur die Aussicht auf einen möglichen Titel bedeuten, sondern auch die Chance beinhalten, sich noch für die höchste deutsche Spielklasse in der kommenden Saison qualifizieren zu können. Bis jetzt scheinen die Nordhessen mit weißer Weste die besseren Karten zu haben. Potsdam könnte jedoch mit einem Sieg nach Verlustpunkten aufschließen. Es steckt also eine gewisse Brisanz drin am Wochenende.
Die Jost Liebergesell gleich ein wenig herunterzuspielen versucht. „Klar kann das wegweisend sein und den Pfad etwas ebnen. Aber danach müssen wir dann ja auch noch andere Spiele gewinnen.“ Vielmehr ist die Momentaufnahme mit der Tabellenführung in der Staffel Mitte für den Top-Torjäger ein Ansporn, das mannschaftlich bisher gezeigte Level zu halten. Satte 42 Treffer hat er in vier Spielen bisher erzielt, bis auf zwei davon alle aus dem Feld heraus, 15 allein im gewonnenen Heimspiel gegen Potsdam im Dezember.
An eine Sonderbehandlung glaubt das Allroundtalent der Melsunger dennoch nicht: „Wir sind auf allen Positionen so gut besetzt, dass ich für mich keine besondere Aufmerksamkeit erwarte“, stapelt er etwas tief. Und schiebt als schlüssige Erklärung nach, dass „wir nur so gut sind, weil wir uns als Team präsentiert und gemeinsam funktioniert haben“. Helfen könnte am Samstag außerdem, dass die Nordhessen durch die Spielverlegung in Nieder-Olm weniger Belastung hatten als Potsdam. Das gegen Rimpar allerdings klar gewann.
Der herausragende Spieler auf der anderen Seite, und mit 22 Toren (aus nur drei Spielen) zweiter der individuellen Ligastatistik, heißt Thato Jordan Weiss. Der wiederum hat in der Vorrunde mit sieben Treffern für die Niederlage der MT Talents gesorgt. Läuft es also darauf hinaus, wer den treffsicheren gegnerischen Unruheherd besser unter Kontrolle bringt? „Nein“, sagt der Melsunger Goalgetter, „beide Teams haben noch andere Spieler. Neben Weiss müssen wir zum Beispiel auch noch auf Bennet Heine aufpassen.“ Der ist Vierter der Torschützenliste und liegt damit wiederum knapp vor MT-Außen Leon Stehl.
Gefragt nach den konkreten Aussichten für Samstag, ist sich Jost Liebergesell sicher: „Wir holen da was. Wir sind inzwischen besser aufeinander eingestimmt als noch in der Vorrunde. Gegen Potsdam war bisher immer Kampf gefragt. Das wird eine Frage des Willens werden – und wir haben die richtige Einstellung.“ (Michael Koch)