A-Jugend will Lauf in Leipzig fortsetzen

Wenn die MT Talents am Sonntag zum letzten Vorrundenspiel der Jugendhandball Bundesliga beim SC DHfK Leipzig antreten (Anwurf 16 Uhr), werden automatisch Erinnerungen wach. Vor viereinhalb Jahren holte die B-Jugend Melsungens genau dort in der Arena Leipzig jenes Unentschieden, das die Deutsche Meisterschaft bedeutete.

Damals ging es buchstäblich um alles – dieses Mal für die A-Jugend, angesichts der bereits gefallenen Würfel über den weiteren Weg beider Teams, um nichts mehr. „Stimmt nicht“, sagt Jason Wilfer. Und legt sofort nach: „Die Meisterrunde haben wir zwar leider verpasst. Es geht jetzt aber noch mal darum, ein gutes Spiel abzuliefern. Wir wollen die starken Leistungen der letzten Wochen wieder zeigen, um mit einem positiven Gefühl in die Pokalrunde zu starten.“

Das sind keine leeren Worte. Denn was ein guter Lauf ausmacht, wird beim Duell Grün-Weiß gegen Rot-Weiß schnell klar: Melsungen hat die letzten drei Spiele allesamt gewonnen und sich dabei kontinuierlich steigern können. „Anfangs hatten wir keinen richtigen Fluss in unserem Spiel und haben den Ball wenig laufen lassen. Das machen wir jetzt besser“, sagt der Kreisläufer. Leipzig hat sogar sieben Partien in Folge doppelt gepunktet und wird von einer Erfolgswelle getragen. Wer jetzt also verlängert, nimmt seine Serie mit in die Meister- (Leipzig) oder Pokalrunde (Melsungen).

Für Jason Wilfer hat der spielerische Aufschwung seiner Mannschaft ganz persönliche, äußerst positive Konsequenzen: „Wir nehmen uns jetzt auch den einen oder anderen Wurf mehr aus dem Rückraum. Darauf muss der Gegner reagieren und für uns Kreisläufer entstehen automatisch mehr Räume. Wir werden dadurch bessere Anspielstationen.“ Nicht zuletzt als Resultat des damit initiierten Leistungsaufschwungs ist das Kraftpaket nach einer kleinen Durststrecke mittlerweile wieder stärker in den Fokus gerückt und hat seine Einladung zum Nationalmannschafts-Lehrgang kommende Woche absolut verdient in der Tasche.

Trotz aller wiedergefundenen, eigenen Qualitäten ist der Blick auf den Gegner essentiell. Der schaltet nämlich sehr schnell um und ist sicher im Tempospiel. „Wir brauchen ein gutes Rückzugsverhalten und gutes Verschieben in der Abwehr, um ihr 1-gegen-1 und ihre Würfe aus dem Rückraum, egal ob über Schlag oder Sprungwurf, in den Griff zu bekommen“, lautet die Devise des 17-Jährigen, der selbst im Innenblock der Deckung steht. Kein leichtes Unterfangen, denn der SC DHfK hat einen Schnitt von knapp 38 erzielten Treffern pro Spiel aufzuweisen. Fehlen werden den MT Talents in Leipzig Julian Kreile und Alessandro Kremser, die zeitgleich mit der B-Jugend gegen Hanau ran müssen. (Michael Koch)