A- und B-Jugend in Leipzig gefordert

Leipzig im Auswärts-Doppelpack für die MT Talents in der Jugend-Bundesliga: Am Freitag gastiert die A-Jugend beim dortigen SC DHfK (Anwurf 18.30 Uhr, Sporthalle Sportoberschule), am Samstag fordert die B-Jugend die Sachsen ihres Jahrgangs heraus (17.30 Uhr).

A-Jugend setzt auf Kampf und gute Abwehr

Die Tabelle anzuschauen, macht im Moment keinen Spaß. „Klar hätten wir gern Punkte. Aber Gegner wie Erlangen und zuletzt Dormagen zählen zur nationalen Spitze dieser Altersklasse. Da wollen wir erst wieder hin“, sagt Trainer Florian Maienschein. Und ruft in Erinnerung, dass seine Mannschaft vor Jahresfrist die Meisterrunde verpasste, sich dann aber über die Pokalrunde und die sich anschließende Qualifikationsmühle zurück in die erste Liga kämpfte, um diese Partien gegen die Elite überhaupt erst spielen und sich dadurch weiterentwickeln zu können.

Nicht anders wird die Aufgabe in Leipzig sein: Über Kampf, Leidenschaft und Engagement solle die Mannschaft beim hohen Favoriten kommen und „einfach alles reinschmeißen“. So lange wie möglich offen bleiben müsse die Partie, hofft der A-Lizenz-Inhaber. Es seien in den bisherigen Spielen zu viele Phasen dabei gewesen, in denen es nicht lief.

Was Mut macht sind die gute, kämpferische Abwehr sowie der Zusammenhalt. Auch, dass immer gute Ansätze da sind, streckenweise das Tempo auf hohem Niveau mitgegangen werden kann und immer wieder Lösungen auf neue Herausforderungen gefunden werden. Dagegen spricht die hohe Zahl an Fehlern. Doch das, ist sich Maienschein sicher, liegt in der Natur des Entwicklungsprozesses: „Wir dürfen nur nicht aufhören zu lernen aus diesen Fehlern“, sagt er.

Die Marschroute für Leipzig ist klar: „Weniger Respekt zeigen als zuletzt gegen Dormagen, dafür freier aufspielen. Einfach konsequenter in den Aktionen sein“, fordert der Trainer. Dem so ein klein wenig auch der Termin in die Karten spielt. Denn, so spekuliert er, auch die Leipziger müssten zu dieser ungewohnten Zeit an einem Freitagabend erst einmal die gewohnte Leistung abrufen. Gelingt ihnen das nicht, ist vielleicht die Zeit reif für die erste große Überraschung der Saison.

B-Jugend mit Sorgen zum Tabellennachbarn

Hiobsbotschaft für die MT Talents vor dem Verfolgerduell in Leipzig: Felix Hillwig fällt aus. Beim Tageslehrgang des Hessischen Handballverbandes am vergangenen Sonntag brach sich der Torjäger die Hand. „Mindestens erst einmal zwei Wochen Gips“, lautet die ebenso knappe wie klare Auskunft von Trainer Georgi Sviridenko (Foto: Hartung). Dem jetzt nicht nur sein mit Abstand torgefährlichste Rückraumspieler fehlt, sondern auch noch eine Leitfigur des älteren Jahrgangs in der Mannschaft.

Ohnehin sind die Vorzeichen für dieses Duell zweier direkter Konkurrenten um einen der drei ersten Gruppenplätze nicht die besten. Denn gegen die anderen beiden des Quartetts, aus dem am Ende einer in den sauren Apfel beißen und auf die Meisterrunde verzichten muss, haben die Melsunger gerade erst verloren. In Magdeburg mit dennoch starkem Auftritt, gegen Dutenhofen dagegen selbstverschuldet und völlig unter Wert. „Wir müssen noch vor Leipzig herausarbeiten, warum wir ausgerechnet in diesem so wichtigen Spiel unsere Leistung nicht annähernd abrufen konnten“, sagt Sviridenko.

Trotz der Besetzungssorgen, neben Hillwig fehlen im Rückraum immer noch Philipp Kuhlen und Philipp Hornaff, möchte der Olympiasieger keine Zurückhaltung sehen. „Wer viel macht, riskiert immer auch mehr Fehler, das ist eine normale Sache. Es ist wichtig, jetzt nicht in zu viel Vorsicht zu verfallen. Jeder muss nach vorn gehen und alles geben was in ihm drin ist“, fordert er. Auch vor dem Hintergrund, dass nach Leipzig sechs Wochen Punktspielpause sind. (Michael Koch)