Atting will mit gutem Gefühl in die Pause
Die MT Talents müssen vor Weihnachten noch einmal ran. Am Sonntag geht es für die A-Jugend bei Frisch-Auf! Göppingen (Anwurf: 13 Uhr, EWS-Arena) um die letzten beiden Punkte des Jahres.
Unter erschwerten Bedingungen, denn Trainer Florian Maienschein muss auf den Großteil seiner gewohnten Unterstützung aus der B-Jugend verzichten. „Fast alle sind mit der Hessenauswahl beim Deutschland-Cup, nur Max Hermenau und Lutz Kindl werden uns helfen können“, sagt der A-Lizenz-Inhaber. Während Hermenau vor allem in der Abwehr eine Option ist, soll Kindl seinen Kapitän Jason Wilfer am Kreis entlasten, weil Alessandro Kremser und Frigyes Perjesi verletzungsbedingt weiterhin fehlen.
Das trifft auf Jonathan Atting (Foto: Heinz Hartung) vielleicht ab dem Wochenende nicht mehr zu. Der ist nach seiner Verletzung am Sprunggelenk auf dem besten Wege, seine zwischenzeitliche Rolle als Betreuer auf der Bank wieder mit der des aktiven Spielgestalters auf dem Feld zu tauschen. „Er war in seiner Reha sehr fleißig und hat viel für sein großes Ziel getan, uns wieder helfen zu können. Nach behutsamer und geduldig absolvierter Aufbauphase hat er zuletzt wieder voll mittrainieren können“, lobt Maienschein. Schränkt aber auch ein, dass die Gesundheit der Spieler an oberster Stelle stehe und ein Einsatz nur dann infrage käme, wenn über Abschlusstraining und Aufwärmen am Spielort wirklich alles im grünen Bereich liege.
Atting könnte in Abwesenheit von Damian Deist neben Julian Kreile, zumindest zeitweise, das Spiel lenken und mit seiner quirligen Art für Unruhe in Göppingens Hintermannschaft sorgen. „Ich freue mich riesig. Nach sechs Monaten Pause habe ich richtig Bock, wieder Handball zu spielen. Auch wenn ich mich noch ein wenig wie eingerostet fühle“, sagt der Schwede lachend. Die zurückliegende Zeit sei körperlich wie auch mental herausfordernd gewesen, aber im Training fühle es sich schon wieder sehr gut an. Jetzt sei die Zeit gekommen, um wenigstens ein paar Minuten wieder mit auf der Platte zu stehen.
Viel Motivation brauchen Atting und seine Kollegen nicht vor der weiten Reise in den Süden. Denn das letzte Aufeinandertreffen mit Frisch-Auf! liegt gerade einmal vier Wochen zurück. Da verspielten die MT Talents in den letzten fünf Minuten eine 5-Tore-Führung und kassierten mit dem Abpfiff noch den Ausgleich. „Abgehakt und aufgearbeitet“, sagt Maienschein, der aus jenem Spiel positiv mitgenommen hat, dass sein Team nicht nur mithalten konnte, sondern über weite Strecken auch spielbestimmend war.
Jonathan Atting hatte das späte Drama auf der Bank live mit durchlebt und wünscht sich jetzt nichts sehnlicher als „endlich wieder zu spielen, diese zwei Punkte zu holen, und dann mit einem guten Gefühl in die Pause zu gehen“. (Michael Koch)