MT Talents B1 – HBV Jena 90 35:26 (15:13)

Die Anfangsminuten gehörten ganz klar Leon Rosenbusch im Tor der MT Talents. Der nach acht Minuten bereits fünfmal zur Stelle war, damit aber trotz eines gehaltenen Siebenmeters von Henry Schmieder einen 2:4-Rückstand nicht verhindern konnte. Zu fehlerbehaftet war das Spiel seiner Mitspieler im Vorwärtsgang, zu zögerlich und oft zu spät das Zupacken in der Deckung. Was zu weiteren Strafwürfen für die Jenaer führte, die sich durch Luca David Röse über Linksaußen bis auf 4:7 (13.) absetzen konnten.

Trainer Georgi Sviridenko reagierte, brachte zwischen den Pfosten Kim Hüter und für mehr Angriffsdruck Max Hermenau. Mit Wirkung, denn Hüter hielt über viel Kommunikation die zuvor wackelige Deckung besser zusammen, Hermenau zog die HBV-Abwehr durch sein dynamisches Spiel auf seine Seite. Zur Freude von Felix Hillwig (Foto: Heinz Hartung), der mit mehr Platz regelrecht explodierte. Über seine Tore gelang erst der Ausgleich zum 8:8 (19.), dann sogar die erste Führung zum 12:11 (28.). Und auch der geniale Pass auf Stanley Lange drei Sekunden vor Halbzeit, den der Linksaußen zum 15:13 in die Maschen jagte, kam vom omnipräsenten Linkshänder.

Diesen hart erarbeiteten Vorteil ließen sich die MT Talents nach Wiederbeginn nicht mehr nehmen. Auch wenn die Thüringer durch Louis Körber noch einmal zum 17:17-Ausgleich (35.) kamen. Es sollte das letzte Aufbegehren sein, denn spielerisch hatten die Gastgeber längst alles im Griff. Leon Rosenbusch war zurückgekommen und knüpfte an seine Anfangsstärke an, Felix Hillwig verlegte sich trotz mittlerweile umgestellter 5:1-Deckung gegen sich aufs Vorbereiten. Herrlich sein Pass auf den eingelaufenen Stanley Lange zum 21:19 (41.).

Danach zogen die Melsunger das Tempo unwiderstehlich an, während Jena, wie schon gegen Magdeburg, kräftemäßig Federn ließ. Lian Kopeinigg über Rechtsaußen, Max Hermernau mit klasse Einelaktion, Filip Kontic mit viel Platz am Kreis – spätestens nach Langes 28:22 (53.) war alles klar für die Hausherren. Bei denen sich dann doch nochmal Felix Hillwig mit einem echten Hattrick, also drei in direkter Folge und innerhalb von nur 54 Sekunden, in Szene setzte. Am Ende waren es 14, die er Jena ins Netz feuerte.

Statistik
MT Talents: Rosenbusch (12 Paraden / 21 Gegentore), Hüter (1 P. / 5 G.) – Deist 1, Lange 5, Peter 1, Mele, Ley, Kindl 5, Kopeinigg 4. Hermenau 4, Hillwig 14/5, Witzel, Kontic 1 – Trainer Georgi Sviridenko.
HBV Jena 90: Schmidt (8 P. / 23 G.), Schellroth (2 P. / 12 G.) – Schmieder 4/2, Körber 5, Müller, Heyder, Wesser 5, Röse 4, Kraft 1, Kühne 5, Reis 2, Glunz, Scherer, Böttcher – Trainer Felix Eckert.
Z: 99x - SR: Marius Beier / Jonas Haller (Münster) - Strafen: 8: 10 Minuten – 7m: 7/5 : 4/2.
Der Verlauf: 1:0 (1.), 2:1 (2.), 2:4 (8.), 4:7 (13.), 8:8 (19.), 10:11 (25.), 12:11 (28.), 15:13 (Halbzeit), 17:17 (35.), 21:20 (42.), 26:21 (48.), 28:22 (53.), 29:24 (55.), 34:24 (58.), 35:26 (Ende).

MT Talents A1 – SG BBM Bietigheim 23:28 (12:13)

Noch ehe die Melsunger überhaupt im Spiel angekommen waren, durften sie schon wieder Pause machen. Keine sechs Minuten waren gespielt, da legte Trainer Florian Maienschein bereits die Grüne Karte auf den Tisch. Was er bis zum 0:4 durch Paul Krügele von seiner Mannschaft gesehen hatte, war viel zu wenig. Und da hatte Marius Knop bereits zwei Bälle pariert, sonst hätte es noch trostloser ausgesehen. Nichts passte, nichts lief zusammen. Und auch direkt nach dem TimeOut ließ die Wirkung der Worte auf sich warten, Bietigheim erhöhte, wieder durch Krügele, auf 0:6 (10.).

Fast elf Minuten dauerte es, bis der erste Melsunger Treffer auf der Anzeigetafel erschien, Julian Kreile hatte sich zum Kreis durchgesetzt. Es war der ersehnte Befreiungsschlag, nach dem endlich auch die MT Talents als Mannschaft präsent waren. Jason Wilfer gelang gar der 4:6-Anschluss (14.), nachdem Jannis Kirchhoff zweimal getroffen hatte. Bietigheim fing sich zwar schnell und ging wieder auf vier weg, hatte es im Anschluss allerdings nicht annähernd mehr so leicht wie zu Beginn. Und die MT Talents zündeten, gestützt auf den bärenstarken Marius Knop im Tor, zum zweiten Mal den Turbo. Bis zur Pause waren die Gastgeber auf nur noch ein Tor dran

Mit schönen Toren über Rechtsaußen an der Aufholjagd beteiligt: Jannis Kirchhoff (Foto: Heinz Hartung)

Der Ausgleich durch Lino Duketis ließ nach Wiederbeginn nicht lange auf sich warten, alles schien wieder komplett offen. Zumal die zunächst so sicheren Gäste mehrfach Probleme mit der Kontrolle des Spielgeräts offenbarten. Die Chance zur Führung für die Gastgeber war sogar da, wurde dann aber leichtfertig vergeben. Mehr noch: Bietigheim wurde fast aktiv zurückgeholt ins Spiel, Denny Bikic fing sich zu allem Überfluss noch eine Strafe ein. Nichts war es mit der ersten eigenen Führung, dafür enteilte die SG nach vier Gegenstoßtoren durch Paul Krügele und einen Treffer von David Gysin abermals auf 14:20 (43.).

Die Vorentscheidung, weil sich die MT Talents in der Folge zwar Chancen erspielten, aber dann im Abschluss die letzte Konsequenz vermissen ließen. Der zur Pause eingewechselte Fabian Stuible im Tor der Gäste geriet zu einer Art unbezwingbarem Endgegner für die Melsunger. Bis auf neun Tore setzen sich die Süddeutschen ab, konnten danach ihren Vorsprung verwalten. Der B-Jugendliche Lian Kopeinigg nutzte das, um seine beiden ersten Treffer in der A-Jugend-Bundesliga zu erzielen. Mehr als Ergebniskosmetik war in der Schlussphase aber nicht mehr drin.

Statistik
MT Talents: Knop (13 Paraden / 28 Gegentore), Vollmüller (n. e.) – Deist 2, Bikic 4/3, Kepper 3, Lüder 1, Kreile 3, Wilfer 3, Kopeinigg 2, Duketis 1, Kirchhoff 3, Braune 1 – Trainer Florian Maienschein.
SG BBM Bietigheim: Schwarz (5 P. / 16 G.), Stuible (8 P. / 7 G.) – Zivojnovic 5, A. Gall, Rodriguez, Pröllochs 2, Weller 5, Gysin 3, Kägler 2, L. Gall, Weber, Krügele 6, Selinka 5/2 – Trainer Timo Salzer.
Z: 150 - SR: Dominik Zahs / Nils Zahs (Solingen) - Strafen: 8: 6 Minuten – Disqualifikation: Rodriguez (SG BBM, 53., 3x2 Min.), Stuible (SG BBM, 57., Foulspiel) - 7m: 4/3 : 2/2.
Der Verlauf: 0:6 (10.), 4:6 (14.), 7:11 (25.), 10:11 (27.), 12:13 (Halbzeit), 13:13 (31.), 13:17 (39.), 14:20 (43.), 15:24 (51.), 18:25 (55.), 20:26 (58.), 23:28 (Ende).