Wie im gesamten bisherigen Verlauf der Runde erwies sich Jena als durchaus starker Gegner. Vor allem vor eigenem Publikum machten sie es bisher jedem Gegner über lange Zeit schwer, letztlich die Punkte zu entführen. So auch den MT Talents, die zwar von Beginn an immer in Führung lagen, den Atem des Kontrahenten aber permanent spürten. Immerhin, das Eröffnungstor von Felix Hillwig (Archivfoto: Heinz Hartung) gab die nötige Sicherheit, sich wenn auch langsam, so doch stetig leicht abzusetzen.

Der letzte Ausgleich der Gastgeber gelang Pepe Kühne zum 3:3 (8.), dann legte Melsungens Rückraum mit Hillwig, Philip Hornaff und Damian Deist los zur 7:4-Führung. Durch Lutz Kindls Zeitstrafe kam der Lauf allerdings ins Stocken, an ein dauerhaftes frühes Absetzen war nicht zu denken, auch wenn Filip Kontic zwischenzeitlich auf 11:6 (19.) ausbaute. Jena sammelte sich in einer Auszeit, blies zur Aufholjagd und war nach Henry Schneiders Siebenmeter wieder auf 9:12 (25.) dran. Max Hermenau legte einen wieder drauf, bevor es in die Kabinen ging.

Dieser Abstand hielt mit leichten Schwankungen über einige Minuten nach dem Seitenwechsel. Wie schon im ersten Durchgang waren es auch im zweiten Zeitstrafen, die Boden kosteten. Erst ging Lian Kopeinigg, dann unmittelbar im Anschluss Stanley Lange. Mit der Folge, dass Jonas Müller auf 14:16 (39.) verkürzte. Eine durchaus kritische Phase, in der die Partie hätte kippen können. Wäre da nicht auch Lennart Lailach für zwei Minuten auf die Bank gewandert. Das nutzten Hillwig und Kopeinigg, um den alten Abstand vorübergehend wiederherzustellen. Doch Jena blieb dran, Pepe Kühne hielt den HBV mit seinem 17:19 (43.) immer noch in Schlagdistanz.

Ein letztes Mal jedoch, denn mit diesem Tor war Schluss für die Gastgeber. Und zwar endgültig, was erfolgreiche Abschlüsse anging. Nichts wollte mehr gelingen, die Defensive der MT Talents hielt allem stand, was in Richtung ihres Tores rollte. Selbst den Verlust von Lutz Kindl nach dessen Disqualifikation steckten sie weg. Und vorn war sogar der verworfene Siebenmeter von Max Hermenaus kein Hindernis, recht schnell die Vorentscheidung herbeizuführen. Lian Kopeinigg traf doppelt, ebenso Max Hermenau, der seinen Lapsus mit zwei Treffern aus dem Feld vergessen machte. Sein 23:17 (53.) war die Entscheidung, Marlon Junge setzte schließlich den letzten Stich und machte den zweistelligen Auswärtserfolg perfekt. In den letzten 18 Minuten hatten die MT Talents nicht einen einzigen Gegentreffer kassiert.

Statistik
MT Talents: Hüter, Rosenbusch – Deist 3, Lange 3, Peter 2, Mele, Ley 2, Kindl, Kopeinigg 4/1. Hermenau 3, Hillwig 6/1, Junge 1, Hornaff 2, Kontic 1 – Trainer Georgi Sviridenko.
HBV Jena 90: Schmidt, Schellroth – Kraft 1, Kühne 7, Lailach 1, Körber, Röse, Heyder, Müller 1, Schmieder 2/2, Böttcher 1, Reis 2, Wesser 2, Scherer – Trainer Felix Eckert.
Z: 250 - SR: Aurelius Reich / Nils Speck (Dresden) - Strafen: 12 : 8 Minuten – Disqualifikation: Kindl (MT, 43.), Röse (HBV, 55.) - 7m: 3/2 : 2/2.

Der Verlauf: 0:1 (2.), 3:3 (8.), 4:7 (12.), 6:11 (19.), 9:12 (26.), 10:14 (Halbzeit), 12:15 (36.), 16:18 (42.), 17:19 (46.), 17:23 (53.), 17:27 (Ende).