A-Jugend beim Spitzenreiter

Auch wenn aus zwei möglichen Punkten im letzten Heimspiel gegen Balingen am Ende nur noch einer blieb, blickt Trainer Florian Maienschein (Foto: Hartung) positiv zurück: „Aus genau solchen Spielen können und müssen wir lernen. Einerseits muss man den Sack zumachen, wenn die Chance dazu besteht, andererseits wird sich meine Mannschaft bei einer Führung in den letzten Sekunden nicht noch einmal so verhalten“, sagt er. Natürlich in der Hoffnung, dass diese gemachten Erfahrungen auch in einer Partie als nominell krasser Außenseiter von Nutzen sein können.

Als solche fahren die Melsunger nämlich gen Süden zum bisher noch verlustpunktfreien Tabellenführer. Der seine Spiele gegen die direkten Verfolger Erlangen, Dormagen und Leipzig allesamt für sich entscheiden konnte und deshalb mehr als nur ein heißer Kandidat für den Gruppensieg ist. „Klar sind wir da der Underdog, zumal auswärts“, sagt Maienschein. Der aber dennoch beim Gegnerstudium auch die eine oder andere Schwäche ausgemacht hat. Nicht im Spiel gegen die anderen Spitzenteams, aber beispielsweise gegen Göppingen, wo Frisch-Auf! über weite Strecken der Partie sogar führte.

Um in eine solche Position überhaupt zu gelangen, dürfen die Nordhessen das Tempospiel Filders erst gar nicht zulassen. Und müssen versuchen, die Köpfe des JANO-Spiels unter Kontrolle zu bringen. Spielmacher Nick Scherbaum attestiert Melsungens Trainer eine hohe Spielintelligenz und sehr gutes Entscheidungsverhalten, Linus Schmid ist fintenreich und wie Tim Bauer unter den Top-10-Torschützen der Liga zu finden. Die Abwehr ist flexibel und beherrscht mehrere, auch offensive Deckungssysteme. „Ja, sie sind schon stark. Trotzdem werden wir den Kampf annehmen und versuchen, das Spiel so lange wie möglich offen zu halten“, verspricht Maienschein. 

B-Jugend gegen das Schlusslicht

Fünf Wochen Pause hatte die B-Jugend seit ihrem letzten Kampf um Punkte für das Erreichen der Meisterrunde. Fünf Wochen, die vor allem dazu dienten, endlich wieder, und eigentlich zum ersten Mal in dieser Saison überhaupt, einen vollen Kader zur Verfügung zu haben. „Natürlich haben wir die Zeit auch für ganz normales Training genutzt. Wichtiger war aber die gezielte und sehr gute Zusammenarbeit mit unserer medizinischen Abteilung“, sagt Trainer Georgi Sviridenko.

Die hatte zur Folge, dass gegen den TV Hüttenberg neben Marlon Junge, der vor der Unterbrechung schon wieder erste Einsatzminuten hatte, auch die Langzeitverletzten Philipp Kuhlen und Philipp Hornaff und sogar Felix Hillwig nach seinem Armbruch endlich wieder bereit für Einsätze sind. Dosiert und vorsichtig natürlich, wie der Olympiasieger betont.

Dass seine Mannschaft den mittelhessischen Rivalen zu locker nehmen könnte, schließt Sviridenko aus: „Alle anderen Mannschaften hatten, wie wir, Zeit zur Weiterentwicklung. Und wir hatten ebenso wie sie keine Wettkampfpraxis.“ Immerhin gab es Testspielmöglichkeiten, die natürlich auch genutzt wurden.

Dennoch ist das Spiel gegen Hüttenberg ein Kaltstart, dem große Bedeutung zukommt. Es geht nämlich um nicht weniger als die erfolgreiche Vorarbeit für die vermeintlich entscheidenden Partien gegen Magdeburg, Leipzig und Dutenhofen. „Um einen der drei noch hinter uns zu lassen, müssen wir mehr erreichen als in der Vorrunde“, sagt Sviridenko. Der Anfang soll mit aller gebotenen Ernsthaftigkeit am Sonntag gegen den TVH gemacht werden. (Michael Koch)