Bärenstarker Weiß führt die MT 2 zum fünften Sieg
Lange blieb der Aufsteiger dran, doch am Ende behielt die MT Melsungen 2 mit 33:28 (12:14) gegen den ATSV Habenhausen beide Punkte in der Stadtsporthalle.
Ein Spiel, lange Zeit auf Augenhöhe, von Anfang an. Der Aufsteiger des letzten Jahres und der Aufsteiger zur aktuellen Saison schenkten sich nichts. Wobei der Schlagabtausch anfangs umso rasanter wirkte, als beide zunächst mit Abwehr/Angriff-Wechseln operierten. Hektische Betriebsamkeit also vor beiden Bänken, aber auch vor den Torräumen. Mal mit Vorteilen für Melsungen, das den 0:1-Rückstand in ein 3:1 (Tom Wolf, 6.) wandelte; mal für Habenhausen, das durch Louis Beyers Tempogegenstoß zum 5:5 (11.) wieder da war. Und im Anschluss an Tom Wolfs liegen gelassenen Siebenmeter sogar erneut hätte in Führung gehen können, wäre da nicht Jannik Büde auf dem Posten gewesen.
Unangenehm für die Hausherren, dass Abwehrchef Florian Weiß, auch im Angriff mit frühen Toren sehr aktiv, bereits nach 17 Minuten mit zwei Zeitstrafen belastet war. Weshalb dann erst einmal Tom Wolf dessen Part im Innenverteidigungs-Block übernahm. Weil der mit seiner Größe dadurch aber auf der Halbposition schmerzlich fehlte, kam Louis Beyer fortan zu besseren Abschlüssen aus dem Rückraum. Fünf Tore des Linkshänders brachten Habenhausen nach zwischenzeitlicher 9:7-Führung der MT 2 (Rene Andrei, 22.) nicht nur heran, sondern führten sogar zu einem Vorsprung für die Norddeutschen zur Pause.
Zu Beginn der zweiten Hälfte, die spektakulär mit einer Doppelparade Büdes begann, war deshalb alles beim Alten. Also Weiß im Deckungszentrum zu finden und Wolf engte wie zu Beginn Beyers Räume ein. Auch für den 17:17-Ausgleich (35.) war Wolf verantwortlich, das Zurückholen des Vorteils besorgte anschließend Florian Drosten. Die Bissigkeit der MT 2-Hintermannschaft aus der Anfangsphase war zurück, das Spiel bei wechselnden Führungen wieder komplett ausgeglichen.
Was sich aber gegen Mitte der zweiten Halbzeit langsam bemerkbar machte, war die breitere Bank der Hausherren mit der Möglichkeit, Belastungen effektiver zu steuern. So fügte sich Leon Stehl ebenso nahtlos ins Team wie Jakob König, der den Tempogegenstoß zum 22:20 (42.) lief und Jan Grolla, für den Jonas Riecke verschnaufen durfte. Auf 23:20 und 24:21 (43. bis 45.) baute Tom Wolf sogar aus, die bis dahin höchsten Führungen einer Mannschaft. Dabei immer wieder mittendrin im Geschehen: Florian Weiß, der ungeachtet seiner Strafen-Belastung hinten wie vorn eine herausragende Partie ablieferte.
Habenhausen tat genau das, was Kapitän Martin Reinbold schon im Vorfeld angekündigt hatte: Sie kämpften mit allem, was ihnen noch zur Verfügung stand. Hatten aber gerade gegen die Wurfgewalt eines Tom Wolf nur noch wenig entgegenzusetzen. Der wuchtete das Leder zum 30:26 (56.) in die Maschen, der Vorentscheidung. Denn obwohl Mohamad-Aljawaad noch einmal auf 30:27(56.) verkürzte und Tom Wolf in kurze Deckung von Philipp Holst ging, blieben die Melsunger hellwach und vor allem obenauf. Florian Drosten machte mit seinem Doppelpack zum 33:27 (59.) endgültig alles klar.
Statistik
MT Melsungen 2: Büde (14 Paraden / 25 Gegentore), Herbst (1 P. / 3 G.); Stehl 1, Riecke 3, Grolla 1, Reinbold, Tsymbaliuk, Liebergesell, Wöhler, König 1, Fitozovic 1, Drosten 8/1, Wolf 8/1, Andrei 2, Weiß 5, Eickhoff 3 – Trainer Finn Lemke.
ATSV Habenhausen: Wendland (6 P. / 25 G.), Johannisson (2 P. / 8 G.) – Grieme 1, Wähmann, Holst 3, Sibahi 3, Brauner 1, L. Schluroff 2, F. Schluroff 1, Millahn 1, Beyer 10/1, Mühlenbruch 6 – Trainer: Matthias Ruckh.
Schiedsrichter: Zeki Kaplan / Benjamin Scheld (Wiesbaden / Hüttenberg) - Zeitstrafen 6 : 4 Minuten - Strafwürfe 3/2 : 3/1 - Zuschauer: 112.
Verlauf: 0:1 (1.), 3:1 (6.), 5:5 (11.), 7:6 (18.), 9:7 (22.), 9:10 (26.), 10:12 (28.), 12:14 (Halbzeit) – 18:17 (36.), 18:19 (38.), 20:19 (40.), 23:20 (43.), 24:22 (48.), 28:26 (54.), 30:26 (56.), 33:27 (59.), 33:28 (Ende).