Elf Wolf-Tore reichen nicht für Zählbares
Die MT Melsungen zeigte im Spiel beim TuS Spenge klare Aufwärtstendenz, unterlag dem Tabellen-Fünften nach hartem Kampf jedoch mit 27:29 (9:14). Tom Wolf glänzte mit elf Toren, alle aus dem Feld erzielt.
Melsungen schlug sich anfangs gut, um nicht zu sagen ausgezeichnet. Was nach den vorangegangenen, eher enttäuschenden Leistungen bei Kellerkindern nicht unbedingt zu erwarten war. Zudem fehlten mit Kapitän Martin Reinbold und Bruno Eickhoff beide etatmäßigen Kreisläufer, im Abwehrzentrum Florian Weiß und vorn er zuletzt treffsichere Florian Drosten. Derart geschwächt war es schon stark, dem Favoriten in der Anfangsphase Paroli bieten zu können. Tom Wolf (Archivfoto: Heinz Hartung), Rene Andrei und Jakob König sorgten sogar für eine 3:2-Führung (4.).
Mit fortschreitender Spielzeit allerdings relativierte sich das, der TuS übernahm mehr und mehr das Kommando. Ging durch Jonas Gertges nach vorn und baute über den gleichen Akteur auch gleich auf 6:4 (13.) aus. Trotz Unterzahl nach Strafe gegen Jason Wilfer blieb die MT 2 noch dran, schaffte durch Jan Grolla dem 7:6-Anschluss (17.). Um dann jedoch für mehr als zehn Minuten das Tore werfen nahezu einzustellen. Allein Andrei traf einmal, sonst jubelte nur Spenge. Bis zum 14:7 (28.), einmal mehr erzielt von Gertges, ehe Jonas Riecke und Rene Andrei den Pausenstand zumindest etwas angenehmer gestalteten.
In der zweiten Hälfte änderte sich lange Zeit nichts am Abstand. Mal robbten sich die Gäste durch Tom Wolf und Leon Stehl etwas ran (16:13, 36.; 19:16, 40.), prompt legten die Hausherren wieder was vor. Wobei auch Gordon Graefes 22:17 noch längst keine Sicherheit gab. Denn da war Tom Wolf bereits heiß gelaufen und Rieckes 22:19 (45.) zwang TuS-Coach Rafael Jacobsmeier zur Auszeit. Spielerisch waren die Nordhessen absolut dran, verbauten sich aber zu oft ihre Möglichkeiten durch Fehler.
Eine Schwäche, die sich durchzog. Auch, als Wolf den Anschluss zum 26:25 (54.) herstellte. Da hätte es schon längst ausgeglichen sein können, wenn nicht mehr. Immer wenn es darauf ankam, unterlief irgendjemandem irgendein individueller Lapsus, keiner konnte sich da ausnehmen. Wolf machte auch noch den nächsten Anschlusstreffer. Da waren noch etwas mehr als fünf Minuten auf der Uhr.
Doch was Gertges in der ersten, das war Graefe in der zweiten Halbzeit. Dessen fast 120 kg, verteilt auf 2,06 Metern Körpergröße, waren einfach nicht mehr zu verteidigen. Zweimal schlug der hünenhafte Kreisläufer in der Crunchtime zu, nur einmal noch konnte Tom Wolf antworten. Doch auch sein elfter (Treffer) war nicht genug, um wenigstens den einen (Punkt) aus dem Hinspiel zu wiederholen.
Statistik
MT Melsungen 2: Krawczyk, Büde, Herbst – Stehl 3, Riecke 4, Grolla 1, Fitozovic 1, Liebergesell 1, Wöhler, König 3/1, Wilfer, Wolf 11, Andrei 3, Atting – Trainer Finn Lemke.
TuS Spenge: Rutschman, Mühlenstädt -Schürstädt, Raschkowski 2, Hofmann, Aufderheide 1, Gertges 6/1, Teuteberg 3, Gräfe 8, Schüttemeyer 1, Brindöpke, Krüger, Schulz 8 – Trainer: Rafael Jacobsmeier.
Schiedsrichter: Joshua Köppen / Luka Preibsch (Berlin) - Zeitstrafen 6 : 12 Minuten - Strafwürfe 3/1 : 1/1 - Zuschauer: 490.
Verlauf: 1:0 (1.), 1:2 (3.), 3:3 (8.), 5:3 (13.), 7:6 (17.), 9:7 (20.), 14:7 (28.), 14:9 (Halbzeit) – 16:10 (34.), 18:15 (38.), 21:16 (42.), 22:19 (45.), 24:19 (48.), 24:22 (51.), 26:25 (54.), 27:26 (55.), 29:26 (57.), 29:27 (Ende).