„Ich freue mich auf unser erstes richtiges Auswärtsspiel der Saison, weil das immer eine besondere Herausforderung für die Mannschaft ist. Da können wir Zusammenhalt demonstrieren und unser gewonnenes Selbstvertrauen auf die Probe stellen“, sagt Trainer Finn Lemke (Foto: Hartung), der seine Mannschaft im benachbarten Baunatal bereits einmal in fremder Halle erlebt hat, von wo dann auch beide Punkte mit nach Melsungen gingen.

Deren elf aus sieben Spielen sind es bisher insgesamt auf dem Konto, was nach dem ersten Viertel der Spielzeit schon ein ordentliches Polster ist. Darin könnte auch eine Gefahr liegen, wenn sich der Gedanke breit macht, dass es nun auch so weitergehen muss. Doch als Bürde oder gar eine daraus abzuleitende Verpflichtung für weitere Husarenstücke, nun auch in der Fremde, will Lemke diesen starken Lauf der MT 2 nicht hernehmen. Es gebe allenfalls eine Verpflichtung jedes Einzelnen, sein jeweiliges bestes Leistungsniveau abzurufen. Aber das gelte immer und sei jetzt kein besonderer Druck, der aus der zurückliegenden Positivserie erwachse, sagt er.

Deshalb läuft die Vorbereitung auf Ahlen genauso ab wie für alle anderen bisherigen Spiele. Am Ende sei es schließlich ebenfalls nur ein Handballspiel, wenngleich an anderem Ort. Die eigenen Stärken weiter herauszuarbeiten und abrufbar zu machen, ist die Zielsetzung, nicht auf den Gegner blicken. Zumal der aktuelle Tabellenstand der SG aufgrund eines härteren Auftaktprogrammes ohnehin nicht die wahre Qualität des Gegners offenbart. „Gerade ihre Rückraumachse mit Spiekermann und Wienczek strahlt enorme Torgefahr aus. Wienczek weiß die Fäden als Spielmacher sehr gut zu ziehen“, sagt Lemke.

Auch wenn es sich da eventuell anböte, mit einer offensiveren Deckung gegen den Ahlener Rückraum zu operieren, schiebt der MT2-Coach auch diesen Gedanken erst einmal nach hinten. Die Stärke seiner Melsunger sei bisher ihre beeindruckend funktionierende 6:0-Formation. Die sich allerdings, je nach Erfordernissen, im Spiel gegebenenfalls noch flexibel anpassen ließe. Auch da liegt der Fokus aber eindeutig auf dem eigenen Leistungsvermögen, nicht auf dem Gegner.

Personell ergibt sich in jedem Fall eine Veränderung zum letzten Heimauftritt gegen Habenhausen: Torhüter Pawel Krawczyk hat seine Erkältung auskuriert und steht wieder zur Verfügung. Außerdem durfte der lange verletzte Aaron Henne endlich wieder voll ins Mannschaftstraining einsteigen und könnte erstmals im Kader auftauchen. Das wäre eine weitere Option für den Spielaufbau.

Fragezeichen ergeben sich noch hinsichtlich der zeitgleich stattfindenden Partie der MT-Profis gegen die Füchse Berlin. Da ist es denkbar, dass Florian Drosten oder einer der anderen Förderkader-Spieler noch um ein weiteres Auswärtsspiel herumkommt und stattdessen in Kassel dabei ist. „Das ist dann nicht schlimm für uns, zeigt aber, dass wir uns bis zuletzt auf alles vorbereiten und für alle Eventualitäten gerüstet sein müssen“, sagt Finn Lemke und bereitet sein Team für die erste längere Auswärtsfahrt der Saison auf alle denkbaren Konstellationen vor.

Im Internet kann die Partie der MT Melsungen 2 beim HLZ Ahlener SG am Samstag ab 19:30 Uhr über die Plattform von Sportdeutschland.TV verfolgt werden. (Michael Koch)