Jaaa! MT steht im Pokalfinale

Wahnsinn! Die MT Melsungen ist ins Finale um den DHB-Pokal eingezogen. Die Mannschaft von Trainer Roberto Garcia Parrondo bezwang im Halbfinale des REWE Final4 die SG Flensburg-Handewitt 33:28 (16:11).

Grundstein für den Melsunger Erfolg war ein beherzter Auftritt, eine optimale taktische Einstellung und jede Menge Schwung. Am Sonntag trifft die MT auf den SC Magdeburg. Das Endspiel in der Kölner Lanxess-Arena beginnt um 15.35 Uhr.

Wir fassen das Halbfinale in Stickpunkten zusammen:

Der Verlauf: Wie heißt es so schön? Ein Auftakt nach Maß für die MT Melsungen. Keeper Nebojsa Simic pegelte sich sofort auf Betriebstemperatur ein, die Abwehr bewegte sich flink und bot kaum Lücken, und vorn schlugen die Nordhessen eiskalt zu. Nach einer Viertelstunde lagen die Melsunger 8:3 in Führung. Der vermeintliche Außenseiter behielt weiter die Oberhand. Die Flensburger rückten der MT zwar auf die Pelle, aber zum Ende der ersten Hälfte drehte sie noch mal auf und ging mit 16:11 in die Pause.

Und der zweite Durchgang? Die Melsunger knüpfen nahtlos an den Lauf von vor der Pause an. Schwubs, da stand 13:21 auf dem Videowürfel. Und ähnlich wie in den ersten 30 Minuten kämpfte sich Flensburg wieder auf Schlagdistanz heran. Aber erneut hatte die MT eine Antwort parat, blieb konzentriert und siegte verdient 33:28.

Die Kniffe: Dass MT-Trainer Roberto Garcia Parrondo ganz gern mal auf einen siebten Feldspieler setzt, ist keine Neuheit. Diesel Mal fast durchgehend, und er holte einen weiteren Kniff aus der Schublade. Parrondo ließ den Deckungsverbund äußert offensiv attackieren – das sah teilweise nach einer 3-2-1-Formation aus mit Elvar Örn Jonsson an der Spitze. Gerade zu Beginn fanden die Nordlichter kein Rezept gegen die MT-Abwehr.

Die Atmosphäre: Mit einem Wort: geil! Oder besser: supergeil. Wer bei der Stimmung in der Lanxess-Arena keine Gänsehaut bekommt, dem ist nicht zu helfen. Kein Wunder, dass die Arena im Kölner Stadtteil Deutz als Kathedrale des Handballs bezeichnet wird. Und der rot-weiße MT-Block hatte großen Anteil an der ohrenbetäubenden Kulisse. Toll, was der Melsunger Anhang auf die Beine gestellt hat. Am Ende sangen die rot-weißen Fans „O, wie ist das schön!“

Der Mann des Spiels: Machen wir es uns einfach. MT-Kreisläufer Rogerio Moraes wurde zum Man of the Match gekürt. Dem schließen wir uns an. Wobei fast jeder Melsunger dieses Prädikat verdient hätte.

Die Szene des Spiels: An dieser Stelle loben wir mal die Torhüter. Simic nervte die Flensburger extrem. Und zum Ende durfte sich auch Adam Morawski auszeichnen. Er parierte einen Siebenmeter des zuvor so sicheren Emil Jakobsen. Eine weitere Glanztat schob der polnische Schlussmann direkt hinterher.

Das erste Halbfinale: Die erste Partie des Tages hatte es in sich. Der SC Magdeburg gegen die Füchse Berlin, der Tabellenzweite der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga gegen den Ersten, besser geht’s nicht. Der SCM legte mit einem 6:0-Lauf los, die Berliner trafen ersten nach knapp elf Minuten zum ersten Mal. Kamen aber im Verlauf des Spiels immer wieder heran, ohne aber den Ausgleich zu schaffen. Die Magdeburger waren auch dank ihres Keepers Sergey Hernandez das bessere Team und gewannen dann doch souverän und verdient 30:25. (Robin Lipke)

Statistik
SG Flensburg-Handewitt:
Buric (5 Paraden / 21 Gegentore), K. Möller (3 P. / 12 G.); Pytlick 7, Golla 2, Einarsson 3, Czertowicz, Mensah 1, Gottfridsson 1, Jörgensen, Hansen 1, Horgen, Pedersen, Zivkovic, Jakobsen 9/4, Blagotinsek 1, L. Möller 3 – Trainer Nicolej Krickau.

MT Melsungen: Simic (10 Paraden / 28 Gegentore), Morawski (2 P. / 0 G.); Kühn, Balenciaga 2, Mandic 2, Sipos 2, Kristopans 4, Ignatow, Moraes 4, Drosten, Jonsson 5, Arnarsson 2, Aho, Martinovic 5/1, Kastening 7/2, Pavlovic – Trainer Roberto Garcia Parrondo.

Schiedsrichter: Robert Schulze (Magdeburg) / Tobias Tönnies (Magdeburg); Spielaufsicht: Frank Böllhoff.

Zeitstrafen: 4 – 8 Minuten (Einarsson 12:40, Mensah 54:35 – Mandic 11:15/27:07, Kristopans 22:53/33:45, Jonsson 45:50 )

Strafwürfe: 5/4 – 3/3 (Morawski pariert Wurf von Jakobsen 56:53)

Zuschauer: 19.750 in der Lanxess-Arena, Köln

Spielstände: 0:1 (2.), 1:1 (3.), 1:4 (7.), 3:5 (9.), 3:8 (14.), 5:10 (16.), 8:11 (20.), 10:12 (24.), 11:13 (28.), 11:16 (30.) HZ – 11:17 (32.), 13:21 (38.), 17:24 (44.), 20:25 (48.), 22:25 (50.), 22:27 (52.), 23:29 (54.), 26:30 (57.), 26:33 (59.), 28:33 (60.) Endstand.