JBLH: Elf Wolf-Tore in Coburg halten den Traum von der Meisterrunde am Leben

Die MT Talents haben ihr Spiel in der Jugendhandball-Bundesliga beim HSC 2000 Coburg mit 35:33 (19:16) gewonnen. Ein Erreichen der Meisterrunde ist damit zwei Spieltage vor Ende der Vorrunde, zumindest theoretisch, immer noch möglich.

Denn während die Maienschein-Truppe ihre Pflicht beim derzeitigen Inhaber des zur Qualifikation notwendigen vierten Tabellenplatzes knapp, aber mit Bravour bestand, spielte auch die Konkurrenz im Sinne der Nordhessen mit: Potsdam ist nach der Niederlage gegen Rodgau Nieder-Roden definitiv raus aus dem Rennen, Dutenhofen misslang der Sprung nach oben durch eine Niederlage in Leipzig. Praktisch allerdings sieht es durch das ausstehende direkte Aufeinandertreffen von Coburg und Rodgau am letzten Vorrundenspieltag eher so aus, als läge die Zukunft der MT Talents nach dem komplett verpatzten Rundenauftakt trotzdem in der JBLH-Pokalrunde.

In Coburg erspielten sich die Rot-Weißen trotz einer frühen Zeitstrafe gegen Jost Liebergesell recht schnell einen kleinen Vorsprung. Gleich fünf verschiedene Torschützen sorgten innerhalb von knapp neun Minuten für eine 7:3-Führung. Das variable Spiel der Mannschaft um Spielmacher Edin Fitozovic und Rückraum-Shooter Tom Wolf zeigte Wirkung. Sowohl hinten als auch vorn passte alles, Ballgewinne in der Abwehr wurden durch schnelles Umschalten und erfolgreiche Gegenstöße konsequent genutzt.

Zwar näherten sich die Gastgeber wieder leicht an. Bekamen aber den direkten Anschluss nicht hin, weil sich die Vorbereitung auf ihre verschiedenen Verteidigungssysteme als erfolgreich erwies. „Wir waren sowohl gegen die defensivere 6:0, als auch die offensivere 3:2:1-Variante gewappnet“, analysierte Trainer Florian Maienschein. Deshalb fanden die MT Talents trotz unterschiedlicher taktischer Herausforderungen immer wieder gute Lösungen, so dass sie zur Pause, auch durch sieben Wolf-Kracher bereits im ersten Durchgang, immer noch mit drei Treffern im Plus lagen.

Ein Vorteil, der zu Beginn der zweiten Hälfte zu schwinden begann. „Wir haben da den einen oder anderen Fehler zu viel gemacht“, bekannte der A-Lizenz-Inhaber. Der nach nur fünf Minuten seinen Rechtsaußen Tim Botte durch Disqualifikation verlor und mit ansehen musste, wie Julian Braune einen Siebenmeter liegen ließ. Noch hielt allerdings die Führung und wurde zwischenzeitlich durch Jost Liebergesell und Jason Wilfer sogar wieder auf 24:21 (43.) ausgebaut.

Nach einer dreiviertel Stunde kippte die Partie dann aber doch. Torjäger Leonards Valkovskis war zum 25:25-Ausgleich (47.) erfolgreich und holte das Momentum auf Coburger Seite. Es entwickelte sich ein intensiver Schlagabtausch, in dem der HSC trotz erheblicher Gegenwehr mehr und mehr die Oberhand gewann. Und das, obwohl die MT Talents bis zu Tom Wolfs 27:28 (52.) immer wieder in Vorlage gehen konnten. Mit dem von Armin Guss erzielten 29:28 (53.) drehte sich das Blatt dann doch.

Sogar mit 32:30 (56.) lag Coburg durch Loris Hartung in Führung und schien auf der Zielgeraden eindeutig im Vorteil. Hatte aber die Rechnung ohne den Kampfgeist der Nordhessen gemacht. „Toll, wie meine Mannschaft bei minus zwei so kurz vor Schluss reagiert hat. In der Crunchtime nochmal einen Gang hochzuschalten, das war klasse“, lobte Maienschein. Und sie belohnten sich tatsächlich mit gelungenen Aktionen für ihren unbändigen Einsatz. So dass erst Lukas Schröder nervenstark per Siebenmeter wieder ausglich und Edin Fitozovic zum 33:33 (58.) egalisierte. Ehe die Deckung komplett dicht machte und vorn Tom Wolf zweimal eiskalt zum umjubelten Sieg zuschlug. „Verdient“, wie der Coach befand. Und ergänzte: „Wenn man den kompletten Spielverlauf über 60 Minuten sieht, waren wir die bessere Mannschaft.“

Verlauf: 0:1 (1.), 2:1 (2.), 2:3 (4.), 3:7 (9.), 9:12 (16.), 11:15 (19.), 15:17 (29.), 16:19 (Halbzeit), 19:20 (37.), 20:23 (42.), 23:24 (45.), 25:25 (47.), 27:28 (52.), 29:28 (53.),32:30 (56.), 33:32 (58.), 33:35 (Ende).

Statistik

MT Talents: B. Wolf, Knop – Tsymbaliuk, Botte, Kepper, Kreile 2, Fitozovic 5, Wilfer 6, T. Wolf 11, Kremser, Schröder 3/3, Liebergesell 2, Braune 5/1, Atting 1 – Trainer Florian Maienschein.

HSC 2000 Coburg: Melniychuk, Angermüller – Radenovic 1, Hartung 6, Blahodir 2, Graczyk, Lilienfelds 5, Schreiber, Guss 2, Kücker, Dietz, Valkovskis 12/6, Pavlovskyi 5 – Trainer Margots Valkovskis.

Z: 86 - SR: Pignot / Zinn (Anzing / Schwabing) - Strafen: 10 : 10 Minuten – Disqualifikation: Botte (MTT, 36.) - 7m: 6/6 : 5/4.