JBLH: Erstmals in der Pokalrunde keine Punkte

Das war deutlich. Die erste Niederlage der MT Talents in der Pokalrunde der Jugendhandball-Bundesliga beim 1.VfL Potsdam fiel mit 21:33 (15:21) mehr als herb aus.

Dabei sah es in den ersten zwölf Minuten gar nicht einmal schlecht aus für die Nordhessen. Die verliefen turbulent mit vielen Toren und gleich mehreren Führungswechseln. Hatten die MT Talents mit dem ersten Tor des Tages von Oleksii Tsymbalium den besseren Start, konterte Potsdam mit gleich drei Volltreffern innerhalb von nur 77 Sekunden. Noch einmal holten sich die Gäste den Vorteil mit Lukas Schröders 3:4 (7.), dann waren erneut die Hausherren dran. Und als Jost Liebergesell trotz Strafe gegen Oleksii Tsymbaliuk zum 6:6 (11.) einwarf, sah noch alles nach einem hochspannenden Schlagabtausch aus.

Der wurde es aber nicht. Und es wurde auch nicht das erwartete Duell der beiden Top-Torschützen beider Teams. Der eine, Jost Liebergesell, hatte unter der Woche krank und mit Fieber Substanz gelassen und wurde von Trainer Florian Maienschein zunächst nur wenig, später dann gar nicht mehr eingesetzt. Der andere, Thato Jordan Weiss, musste angesichts des weiteren Verlaufs der Partie gar nicht mehr groß eingreifen. Denn es häuften sich bei den Melsungern nach einer knappen Viertelstunde bereits die Fehler im Vorwärtsgang. Die eigentlich aggressive und gute Abwehr zwang die Hausherren zwar wiederholt ins passive Spiel, kassierte dann aber doch noch den einen oder anderen Notwurf. Keine Belohnung also für die durchaus engagierte Leistung.

Die Folge: Potsdam zog davon. Erst auf 10:7 (15.), dann auf 15:10 (21.), beide Male durch Bennet Heine, der die Aufgabe des Scharfschützen von Weiss zuverlässig übernahm. Es war kein Zufall, dass der gleiche Spieler auch den Halbzeitstand besorgte. Schon da deutete sich an, dass es diesmal nichts werden würde mit Punkten des Tabellenführers. Zu unkonzentriert die Abschlüsse, zu freundlich die Einladungen zum Konter des Gegners. Der die Angebote dankend annahm und zuschlug, bevor die Ordnung der MT Talents in der Defensive nach Rückzug wiederhergestellt war.

Mit dieser Hypothek war nach dem Seitenwechsel nichts mehr drin. Der Anschluss zurück in Schlagweite gelang den Nordhessen nicht, Potsdam nutzte jeden Fehler und schraubte die Differenz nach oben. Nicht einmal unverdient, weil die Gäste ein ums andere Mal am Potsdamer Schlussmann scheiterten und sich überhaupt zu viele Fehlwürfe wie auch technische Fehler leisteten. So lief es am Ende darauf hinaus, dass beide Trainer das Personal wechselten und jene Spieler schonten, die sonst die Hauptlasten zu tragen haben. Bezeichnend: in den letzten zehn Minuten gelang beiden Mannschaften nur noch ein einziger Treffer.

Der Verlauf

0:1 (1.), 3:1 (4.), 3:4 (7.), 5:4 (9.), 6:6 (11.), 10:7 (15.), 12:10 (17.), 15:10 (21.), 18:14 (26.), 21:15 (Hz.), 23:17 (38.), 28:17 (45.), 32:20 (50.), 33:21 (Ende).

Statistik
MT Talents: Wolf, Knop – Tsymbaliuk 4, Botte, Kepper, Kreile 4, Wilfer, Kremser 2, Stehl 3/1, Schröder 2/1, Duketis 1, Liebergesell 1, Braune 1, Atting 3 – Trainer Florian Maienschein.

1.VfL Potsdam: Joppich, Schmidt – Grüneberg 1, Braren 2, Hülle 8, Miels, Heine 7, Barbet, Weiss 2/1, Schaffert 4, Wassermann 7, Kupiec, Geweiler 2, Strauß – Trainer Alexander Haase.

Z: 44 - SR: Julian Burdack / Lukas Östmann (Berlin) - Strafen: 6 : 6 Minuten – 7m: 4/2 : 2/1.