JBLH: Nur eine starke Halbzeit gegen den Meister reichte nicht

Die MT Talents haben in der Meisterrunde 2 der Jugendhandball-Bundesliga ihr drittes Spiel nacheinander verloren. Beim 27:35 (12:22) gegen die Rhein-Neckar Löwen beendete eine schwache erste Halbzeit bereits früh alle Hoffnungen auf Punkte. Von 6:7 auf 9:21 zogen die Gäste binnen etwas mehr als einer Viertelstunde davon und konnten in der Folge von diesem Vorsprung zehren. Bereits am Freitag nächster Woche kommt es zum Rückspiel in Kronau, wo die Badener schon eine Vorentscheidung im Rennen um die begehrten vier Plätze für das Erreichen der Meisterschafts-Playoffs herbeiführen können.

Nach knapp vier Minuten war noch alles ausgeglichen, vermochten die Gastgeber die Führungen der Badener noch auszugleichen. Doch nach Leon Stehls 3:3 (4.) riss bereits erstmals der Spielfaden. Jeder kleine Fehler, der im Aufbauspiel oder im Abschlussbestreben unterlief, wurde unmittelbar mit Tempospiel der Junglöwen bestraft. Die setzten sich erst durch David Móré auf 3:5 ab, dann durch zwei Tore von Leon Straub und noch einmal den schnellen Móré auf 6:11 (14.). Begünstigt einerseits durch das Fehlen von Lasse Ohl im Abwehr-Innenblock, aber auch frühe Zeitstrafen gegen Marcell Markos und Florian Drosten.

Die Linie ging komplett verloren, das 7:11 (15.) durch Manuel Hörr blieb für längere Zeit das einzige Tor für die Hausherren. Dafür drehten die Junglöwen so richtig auf. Viermal hintereinander durften sie jubeln, zogen auf 7:15 davon (19.). Um Treffern durch nach Manuel Hörr und Florian Drosten abermals einen Lauf zu starten: Fabian Schwarzer und David Móré schraubten das Ergebnis auf 9:21 (28.) hoch. Es war kein Kraut gewachsen gegen das gnadenlose Tempo, das die Schwarz-Gelben anschlugen, waren sie erst einmal am Ball. Immerhin verkürzten Florian Drosten, Tom Wolf und Lukas Schröder diesen Rückstand bis zur Pause noch.

Nach dem Seitenwechsel ergab sich im Vergleich zur ersten Hälfte ein komplett verändertes Bild. Jetzt vermochten die Gastgeber das Tempo des Vorjahresmeisters zu brechen und legten selbst einen Zahn zu. Zwar verbuchten die Junglöwen den ersten Torerfolg des zweiten Durchgangs durch David Móré für sich, doch dann waren die MT Talents dran. Ganze sechs Minuten brauchten sie, um dem Spiel mit einem 7:1-Lauf neue Würze zu geben. Waren dabei von allen Feldpositionen erfolgreich und nötigten Gästetrainer Daniel Haase beim Stand von 19:24 zur Auszeit (39.).

Die kam zur rechten Zeit für die Gäste und hatte, vor allem bedingt durch den dabei vorgenommenen Torhüterwechsel auf Luca Berghoffer, nachhaltige Wirkung. Denn der glänzte in der Folge mit einer ganzen Reihe von starken und teils spektakulären Reaktionen gegen Florian Potzkai, Marcell Markos und Tom Wolf. Da half es wenig, dass auch der eingewechselte Carl Beck im Tor der MT Talents sein Können demonstrierte. Zum 20:27 (43.) war er sogar selbst erfolgreich mit einem Wurf über das gesamte Feld ins verlassene Junglöwen-Tor. Die hatten zu diesem Zeitpunkt ihr Tief bereits wieder überwunden und ließen die mittlerweile absolut auf Augenhöhe spielenden Gastgeber nicht mehr näher heran als diese sieben Treffer Differenz. So dass die Melsunger zwar den zweiten Durchgang für sich verbuchen, die klare Niederlage aber nicht mehr verhindern konnten.

Stimmen zum Spiel

Florian Maienschein: Unser guter Start in die Partie hielt leider nicht lange an. Wir haben vorn viel zu überhastet gespielt und konnten hinten das Tempo der Löwen nicht ganz mitgehen. Dadurch haben wir komplett unseren Rhythmus verloren. Es brauchte die Halbzeit, um alles nochmal zu resetten und wir sind mit viel Motivation neu gestartet, waren wesentlich stärker und in der Abwehr auch griffiger. Damit haben wir unser in der Pause gestecktes Ziel, zumindest die zweite Halbzeit zu gewinnen, auch erreicht. Wir geben auch das erreichen des Viertelfinals um die Deutsche Meisterschaft noch längst nicht auf, nur weil wir jetzt dreimal in Folge verloren haben. Schon am Freitag fahren wir zum Rückspiel nach Kronau, um dort wieder Zählbares zu holen und weiter um einen der vier Plätze unserer Gruppe in den Playoffs zu kämpfen.

Daniel Haase: Wir hatten heute eine gute Abwehr mit guten Torhütern dahinter und ein super Tempospiel. Jeden Ballgewinn haben wir im Tempo umgewandelt. Das war auch so geplant, weil wir wussten, dass wir die breitere Bank besitzen. Deshalb wollten wir über die Geschwindigkeit Nadelstiche setzen. In de zweiten Hälfte fehlte um eine zeitlang die Konsequenz, wir haben einige Chancen liegengelassen und Melsungen hat wieder Lunte gerochen. Es war wichtig, die Phase nach der Auszeit wieder positiv zu gestalten, indem wir uns bei den Abschlüssen länger Zeit gelassen haben. Diese Reaktion hat uns in den letzten Spielen manchmal gefehlt.

Statistik

MT Talents: Claus (4 Paraden / 22 Gegentore), Beck (1 Tor ( 7 P. / 13 G.) – Hörr 3, Tsymbaliuk, Engler 3, Markos 1, Potzkai 4, Wolf 4, Stehl 2, Schröder 2, Drosten 7/1, Liebergesell 1, Braune, Atting – Trainer Florian Maienschein.

Rhein-Neckar Löwen: Hörnig (6 P. / 19 G.), Berghoffer (7 P. / 8 G.) – Göttler 5, Karrenbauer 8, Alt, Sommer 3, Ciudad-Benitez, Schwarzer 2, Móré 10/1, Pabst 1, Grupe 2, Kull, Straub 3, Willner 1 – Trainer Daniel Haase.

Z: 109 - SR: Deiters / Stumpfe (Hannover) - Strafen: 4 : 2 Minuten –7m: 3/1 : 1/1.