Wobei beide Umstände nichts miteinander zu tun haben. Die Ansetzung auf den ungewohnten Termin ist der Belegung der Melsunger Stadtsporthalle geschuldet. Da war so kurzfristig, wie der Spielplan für die Fortführung der Saison in der JBLH systembedingt veröffentlicht wurde, keine Wochenend-Lücke mehr zu schaffen und auch die Vorverlegung auf den Freitag klappte nicht.

Deshalb starten die MT Talents erst Anfang kommender Woche erstmals in die Pokalrunde der höchsten DHB-Jugendklasse. Ein Wettbewerb, der für Trainer Florian Maienschein und seine Mannschaft Neuland ist. Bisher erreichte die Jugendspielgemeinschaft immer die Meisterrunde und den Sprung unter die besten 16 Teams der Republik, was diesmal leider nicht gelang.

Der Modus der Jugendhandball-Bundesliga sieht für alle Mannschaften, die in der Vorrunde nicht einen der ersten vier Plätze ihrer Gruppe belegt haben, den Verbleib in ihrer bekannten Staffelumgebung vor, aus der sich das Spitzenquartett in Richtung zweigeteilte Meisterrunde verabschiedet hat. Will heißen: Die MT Talents treten gegen fünf ihrer neun Vorrunden-Gegner erneut an, diesmal in Hin- und Rückspielen. Für die beiden Erstplatzierten dieser zweiten Phase geht es anschließend weiter ins Viertelfinale des DHB-Pokals, für die Dritt- bis Sechstplatzierten ist die reguläre Saison beendet.

Zwar ist die Deutsche Meisterschaft für die MT Talents in dieser Spielzeit nicht mehr erreichbar. Wichtig ist ein gutes Abschneiden dennoch. Denn mit einer eventuellen Teilnahme am Pokal-Final Four wäre sogar die Qualifikation für die 1. Liga der JBLH-Saison 2024/25 noch möglich. Das Minimalziel muss jetzt jedoch ein Platz unter den vier der Pokal-Staffel Mitte sein. Denn damit gäbe es eine Garantie, zumindest in der zur kommenden Saison neu geschaffenen zweiten Liga der JBLH an den Start gehen zu dürfen.

Gegen Potsdam ist nach der kurzen Spielpause also trotz des ungewohnten Saisonverlaufs sofort wieder volle Konzentration gefordert. Zumal die Partie in der Vorrunde für die Melsunger mit 22:25 verloren ging. Allein Thato Jordan Weiss schenkte den MT Talents damals 14 seiner insgesamt 69 bisherigen Treffer ein, die ihn als drittbesten Schützen der Staffel Mitte ausweisen. „Ein sehr vielseitiger Spieler, der fast alles kann und auch mal Tore ohne große Vorbereitung quasi aus dem Nichts machen kann“, sagt Trainer Florian Maienschein. Auszuschalten sei ein solches Ausnahmetalent natürlich nicht, aber „wir wollen versuchen, seinen Aktionsradius einzugrenzen“.

Personell kann der MT Talents-Coach dafür auf einen vergrößerten Spielerkreis zurückgreifen, da die B-Jugend durch den ungewohnten Termin nicht zeitlich parallel spielt. Deshalb dürfen sich Julian Kreile, Alessandro Kremser und Luis Kepper auch wieder Chancen auf einen Einsatz in der älteren Jugendklasse ausrechnen. Es wird für die A-Jugend auch das letzte Heimspiel des Jahres sein, denn danach stehen bis Weihnachten nur noch zwei Auswärtsaufgaben in Rimpar und Coburg auf dem Programm. Karten für das Potsdam-Gastspiel gibt es an der Abendkasse.