Es war nicht leicht, sich nach wochenlanger Wettkampfpause wieder an den Kampf um Punkte zu gewöhnen. Das betraf zwar beide Seiten, aber Hüttenberg ging es deutlich besser von der Hand. Wohl auch, weil es sich als ausgemachter Außenseiter leichter und unbeschwerter spielen lässt. Und so war es nicht verwunderlich, dass die Mittelhessen anfangs gleich zweimal zu einer Führung kamen. 2:3 durch Jan Schröder nach sieben Minuten – das hatte sich Trainer Georgi Sviridenko anders vorgestellt.

Es wurde im weiteren Verlauf natürlich besser, dazu war die technische und spielerische Überlegenheit der MT Talents einfach zu groß. Auch ohne den trotz weitgehender Genesung noch einmal geschonten Hillwig sowie die zum Landeslehrgang eingeladenen Junge und Kuhlen. Einzig Philip Hornaff (Foto: Heinz Hartung) feierte also sein Comeback und steuerte sofort zwei Tore zum 5:4 (13.) bei.

Die letzte Wende im Spiel, denn im Anschluss spielten fast nur noch die Nordhessen. Über 7:4 ((16.) setzten sie sich schnell auf 10:4 (20.) ab, jeweils durch den zweikampfstarken Max Hermenau. Im Tor steigerte sich Leon Rosenbusch erheblich, nachdem ihm zu Beginn noch zwei, drei Bälle „durch die Hosenträger“ gerutscht waren. Immer größer wurde die Lücke, zur Pause war die Partie im Grunde bereits durch.

Und auch nach dem Seitenwechsel nahm sich die Sviridenko-Sieben nicht zurück. Die Mischung aus kreativem Kombinationsspiel und der Suche nach Zweikampfmöglichkeiten stimmte, vor allem Philip Hornaff und der eingewechselte Julian Ley tobten sich so richtig aus. Abwechselnd jagten sie die Bälle am Hüttenberger Schlussmann Zeteny Gabor vorbei, der schon vor der Pause den ähnlich unglücklich aussehenden Bennet Jakobi abgelöst hatte. Kein Vergleich zu Leon Rosenbusch in der ersten und Kim Hüter in der zweiten Halbzeit, die reihenweise Bälle parierten.

Bis auf 24:10 (41.) schraubten die Melsunger das Ergebnis hoch, fünf der sechs Tore gingen dabei auf das Konto der beiden Aktivposten. Ehe Sviridenko im letzten Spieldrittel munter durchwechselte und allen seinen Akteuren Spielzeiten gab. Die dankten es mit nicht nachlassendem Druck und weiteren sehenswerten Toren. Da traf Tede Wetzel ebenso wie Andre Peter, der auch im Abwehr-Innenblock mit dicht machte, und Ben Mele. Für die Mittelhessen war nichts mehr zu holen.

Statistik
MT Talents: Rosenbusch (9 Paraden / 9 Gegentore), Hüter (7 P. / 10 G.) – Deist, Lange 4, Peter 2, Mele 1, Ley 4, Kindl 3, Kopeinigg 3/2. Hermenau 6/2, Witzel, Wetzel 2, Hornaff 6, Kontic 1 – Trainer Georgi Sviridenko.
TV Hüttenberg: Jakobi, Gabor – Paul, Detsch, Patzelt 1, Pfeiffer 2, Fritzsche 4/2, Faust 1, Kleinschmidt, Bleich 3, Mandler 2, Diebowski 1, Schröder 4, Martin 1 – Trainer Andre Ferber.
Z: 109 - SR: Finn Jansen / Wilhelm Weißbeck (Wiesbaden / Groß-Gerau) - Strafen: x:x Minuten – 7m: x/x : x/x.

Der Verlauf: 0:1 (2.), 2:1 (4.), 2:3 (7.), 4:3 (8.), 5:4 (13.), 10:4 (21.), 11:6 (22.), 14:7 (25.), 17:9 (Halbzeit), 18:10 (34.), 24:10 (41.), 25:15 (49.), 28:15 (55.), 32:18 (Ende).