Kühn: Gegen Magdeburg muss alles passen

Ein Kracher zum Auftakt: Zum Start in die Restrunde der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga hat die MT Melsungen eine extrem hohe Hürde zu nehmen. Die Mannschaft von Trainer Roberto Garcia Parrondo gastiert am Sonntag bei Spitzenreiter SC Magdeburg.

Eben noch die Euphorie um den Einzug ins REWE Final4 – nun wieder volle Konzentration auf die Bundesliga: Die MT Melsungen hat am 21. Spieltag mit Tabellenführer SC Magdeburg einen wahrhaft dicken Brocken vor der Brust. Um gegen dieses Team erfolgreich zu sein, müsse wirklich alles passen, sagt MT-Rückraumspieler Julius Kühn. Zumal die Nordhessen auswärts antreten. Anwurf am Sonntag in der GETEC-Arena ist um 15 Uhr.

Mit Blick auf die Tabellensituation spricht Kühn von einem Top-Spiel. Die jüngsten Duelle mit der Mannschaft aus Sachsen-Anhalt seien meist knapp und brisant verlaufen. Wer an das unglaublich intensive 29:29 im Hinspiel Mitte Dezember denkt, der weiß genau, was Kühn meint. Der 30 Jahre alte Handballer weist aber auch darauf hin, dass der letzte Sieg gegen Magdeburg schon ein Weilchen zurückliege.

Der amtierende Champions-League-Sieger hat sich prächtig aus der EM-Pause zurückgemeldet. Dem klaren 34:24-Erfolg im Pokal gegen die Rhein-Neckar Löwen ließ die Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert am Mittwoch einen 33:26-Auswärtssieg in der Liga folgen, und zwar nicht irgendwo, sondern beim THW Kiel. Kurzum: Smarason, Magnusson, Mertens und Co. setzen den Lauf der ersten Saisonhälfte nahtlos fort und machen weiter, als hätten sie gar keine Europameisterschaft in den Knochen.

Die MT Melsungen startete am vergangenen Wochenende zwar nicht so spektakulär wie Magdeburg, doch der Sieg beim TuS N-Lübbecke „hat uns Rückenwind gegeben für die weiteren Aufgaben“, sagt Julius Kühn. Die Vorbereitung für diejenigen, die nicht bei der EM im Einsatz waren, sei gut verlaufen, und überhaupt herrsche eine tolle Stimmung in der Mannschaft. Nur der Ausfall von Ivan Martinovic, der sich zuletzt in bestechender Form präsentierte, tue dem Team richtig weh.

Wie schon in der Vorsaison kommt somit auf Kühn eine besondere Aufgabe zu. Um Dainis Kristopans zu entlasten, muss der zwei Meter große Rechtshänder auf Halbrechts aushelfen, was in Lübbecke bereits gut funktionierte. Er mache das ja nicht zum ersten Mal, und er springe gern in die Bresche, sagt Kühn, der hinzufügt, „dass ich Ivan nicht ersetzen kann“. Aber wer könne das schon?

Auf jeden Fall hat Trainer Parrondo mit seinen Schützlingen mehrere Varianten erarbeitet, damit es auch ohne Linkshänder im Rückraum klappt. Für Kühn steht fest: „Wir können den Ausfall ohnehin nur über mannschaftliche Geschlossenheit kompensieren.“ Immerhin sind keine weiteren Verletzten hinzugekommen, sodass Parrondo wie gehabt auf Domagoj Pavlovic, David Mandic und eben Martinovic verzichten muss. (Robin Lipke)

Bilanz MT Melsungen – SC Magdeburg
37 HBL-Spiele; 6 Siege MT, 26 Siege SCM, 5 Remis
Letzter Vergleich:
10.12.23, MT – SCM 29:29

Schiedsrichter in Magdeburg: Marcus Hurst (Berlin) / Mirko Krag (Frankfurt); Spielaufsicht: Jörg Mahlich.

Spielort: GETEC-Arena, Berliner Chaussee 32 in Magdeburg

Infos zum Gegner:www.scm-handball.de

Die Partie ist live zu sehen bei DYN. Die Übertragung beginnt um 14.30 Uhr.