Im vergangenen Drittligajahr kämpften beide Teams fast Seite an Seite um den Klassenerhalt und kamen schließlich punktgleich hintereinander auf den Rängen elf und zwölf ins Ziel. Auch diesmal fährt Melsungen als Siebter zum Zehnten, was ein erneutes Duell auf Augenhöhe verspricht. Beide haben die Möglichkeit, sich schon frühzeitig ein weiteres Stückchen von der gefährlichen Zone abzusetzen. Aktuell sprechen drei Punkte Vorsprung für die MT 2. 

Dennoch sind die möglichen Zähler für Jost Liebergesell (Foto: Hartung) sogenannte Bigpoints. Der gerade von der A-Jugend in den Männerbereich gewechselte Lohfeldener spielt sein sechstes Jahr in Melsungen und hatte bereits in der vergangenen Saison seine ersten Einsätze in der 3. Liga. „Gegen die Sportfreunde aus Söhre“, erinnert er sich. Und auch daran, dass es zugleich seine Torpremiere per Siebenmeter war.

Das große Plus von Jost ist seine Vielseitigkeit. Angefangen hat er in der Jugend am Kreis, hatte dann seine Einsätze auf der Außenbahn und wechselte schließlich in den Rückraum. Die Position dort? Eigentlich egal, auch als Rechtshänder im rechten Rückraum hat er seine Tauglichkeit bereits hinreichend bewiesen. „Am liebsten sind mir aber Rückraum links und die Mitte, weil man von dort das Spiel eher in der Hand hat“, sagt er. Um dann doch wieder zu relativieren: „Ach, eigentlich egal. Wenn ich dem Team damit helfen kann, ist die Position zweitrangig. Grundsätzlich finde ich es gut, so flexibel zu sein“. Neben dem Handball geht er zur Schule, baut im nächsten Frühjahr sein Abi. „Das lässt sich gut unter einen Hut zu bekommen“, freut er sich.

Seine Fähigkeit zu antizipieren sichert ihm Einsatzzeiten im Team von Trainer Finn Lemke. Je nach Gegner und dessen Spielweise gibt es verschiedene Szenarien, in die er eingebunden ist. Wenn beispielsweise Zweikampfstärke gefragt ist. Durch seine Vergangenheit am Kreis ist er den Infight gewohnt und weiß, wie man sich unter Bedrängnis bewegen muss.

Das bindet dann auch mal gleich zwei Gegner, wenn er mit Dampf in die Deckung sticht. Was bei den SGSH Dragons gefragt sein wird, denn Jost erwartet dort „ein hartes Spiel, in dem viel über Kampf und die Mentalität gehen wird“. Und weil das für ihn Stärken seiner Mannschaft sind, ist er sich sicher: „Wir setzen uns genau deshalb dort durch.“

Der Livestream der Partie läuft wie gewohnt über die Plattform von Sportdeutschland.TV. (Michael Koch)