MT 2 arbeitet sich zu ihren ersten beiden Punkten

Mit 26:22 (13:11) bezwang die MT Melsungen 2 den VfL Gummersbach 2 und holte sich im zweiten Anlauf die ersten beiden Punkte der noch jungen Saison. Ein Start-Ziel-Sieg zwar, der aber erst in der Schlussphase abgesichert werden konnte.

Nicht einmal zwei Minuten dauerte es, da hatte Bruno Eickhoff (Foto: Heinz Hartung) schon das erste Mal gegen seine ehemalige Mannschaft getroffen. Zum 2:1, nachdem der Auftakt Tom Wolf gehört hatte. Und auch das 5:2 (5.) ging auf das Konto des Kreisläufers, der motiviert war bis in die äußersten Haarspitzen. Klasse Auftakt also für die MT 2, nachdem sie sich vor Wochenfrist durch die Auftaktniederlage gegen Aurich früh selbst unter Zugzwang gebracht hatte.

Harte Arbeit war es dennoch, die jugendliche Truppe des VfL 2, die praktisch unverändert auch in der A-Jugend-Bundesliga an den Start geht, zu kontrollieren. Bei denen Linksaußen Tom Koschek zunächst der auffälligste und vor allem effizienteste war. Dreimal überwand er Pawel Krawczyk aus dem Feld, einmal per Strafwurf – 7:6 (17.). Da brauchte es schon Sahnestücke wie den ganz langen Pass von Pawel Krawczyk auf Rene Andrei, den der im Hechtsprung nicht nur fing, sondern in der gleichen Bewegung noch weiter ins Netz beförderte, um in Vorlage zu bleiben.

Das Prinzip der Anfangsphase manifestierte sich. Melsungen mit streckenweise ansehnlichem Kleingruppenspiel oder über Tempospiel nach Ballgewinnen erfolgreich und dabei, den Abstand zu vergrößern. Dann, kaum ins Positionsspiel gezwungen, wieder technische Fehler und das Aufschließen der Gäste. So wurde aus einem 9:6 (Andrei 22.) ein 10:9 (Hein, 25.) und dem 13:10 von Rene Andrei folgte noch vor dem Pausenpfiff die nächste Verkürzung durch den immer stärker werdenden Mykola Protsiuk.

Dass nach Wiederbeginn nichts schlimmeres passierte, lag vor allem an Pawel Krawczyk. Der rettete mehrfach und zum Teil höchst spektakulär, nachdem Jonas Riecke und Florian Weiß zunächst auf 15:11 (32.) aufgestockt hatten, dann aber der Faden bei den Hausherren komplett riss. Acht Minuten Fehlerfestival auf beiden Seiten, wobei Gummersbach zumindest dreimal Grund zum Jubel hatte. Nach Tom Koscheks 15:14 (40.) riss Finn Lemke der Geduldsfaden, die von ihm genommene Auszeit wurde laut.

Und hatte Folgen. Positive aus Sicht der Rot-Weißen, bei denen Jakob König dreimal innerhalb kürzester Zeit traf und die Basis legte für den nächsten kurzen Spurt der Nordhessen. Der führte hin zum 21:17 (47.), das Leon Stehl reaktionsschnell aus der eigenen Hälfte erzielte, als das gegenüberliegende Tor wegen einer Zeitstrafe gerade leer war. Und dennoch war auch das noch längst kein Ruhekissen. Zweimal zu spät dran in der Abwehr, zwei Siebenmeter, zwei Gegentore, wieder nur noch zwei dazwischen.



Drehte nach der Auszeit auf: Jakob König, hier bei einem seiner fünf Tore in der zweiten Hälfte (Foto: Heinz Hartung)

Es blieb zäh, aber es blieb auch der Vorteil zugunsten der Gastgeber. Die auch von der Unerfahrenheit der blutjungen Oberbergischen profitierten. Zwei Zeitstrafen in der Crunchtime kosteten den VfL 2 letztlich wohl die durchaus bestehende Chance auf zumindest einen Punkt. Nach Protsiuks 23:20 (52.) waren sie letztmals in Schlagdistanz, dann machten Florian Drosten, wieder der stark aufspielende Florian König und schließlich Bruno Eickhoff zum 26:20 (56.) den Deckel drauf. Den letzten Ansturm der Gäste, die über ihren Besten, Mykola Protsiuk, wenigstens noch Ergebniskosmetik betreiben konnten, ließ der ganz starke Pawel Krawczyk mit klasse Paraden in der Schlussphase verpuffen.

Statistik
MT Melsungen 2: Krawczyk (14 P. / 21 G.) Büde (bei einem Siebenmeter, 0 P. / 1 G.); Stehl 1, Riecke 3, Reinbold, Tsymbaliuk, Liebergesell, Wöhler, König 5, Fitozovic 3, Drosten 1/1, Wolf 2, Andrei 3, Weiß 2, Eickhoff 6 – Trainer Finn Lemke.
VfL Gumemrsbach 2: Machnacz (x Paraden / 26 Gegentore), Durmic (n. e.); Shimizu, Bohnenkamp, Pacek, Kreiselmaier 1, Kiesewalter, Kasch, Hartmann, Protsiuk 8, Petersen, van Vliet 2, Kostorz, Hein 3, Koschek 8/3 – Trainer: Jan Schwenzfeier.
Schiedsrichter: Yannik Mühlenberg (Recklinghausen) / Jannik Weist (Gladbeck); Zeitstrafen 6 : 6 Minuten; Strafwürfe 2/1:3/3; Zuschauer: 110

Verlauf: 1:0 (1.), 5:2 (5.), 7:6 (17.), 10:7 (23.), 13:11 (Halbzeit) – 15:11 (32.), 15:14 (40.), 18:15 (43.), 21:19 (49.), 23:20 (52.), 26:20 (56.), 26:22 (Ende).