MT 2 auswärts erneut geschlagen
Der Auswärtsfluch hält an bei der MT Melsungen 2. Mit 27:33 (15:18) ging beim ATSV Habenhausen das siebte Spiel in Folge in der Fremde verloren.
Der Start mit zwei frühen Toren von Tom Wolf (Archivfoto: Heinz Hartung) und Rene Andrei war noch in Ordnung. Und selbst nach der erstmaligen Führungsübernahme der Hausherren durch Björn Wähmann zum 4:3 (8.) lief es eigentlich noch. Aber schon drei Minuten später war der komplette Matchplan kaputt. Benjamin Fitozovic hatte nach einer zu ungestümen Abwehraktion glatt Rot gesehen, Habenhausen, begünstigt durch eine vorangegangene Strafe gegen Tom Wolf, ruckzuck in doppelter Überzahl durch zweimal Luc Schluroff auf 9:5 (11.) erhöht.
Eine Hypothek, die Melsungen fortan mitschleppte. Und die durch Jakob Königs verworfenen Siebenmeter nicht weniger wurde. Kämpferisch hatten sich die Nordhessen, wie so oft in der jüngsten Vergangenheit, nicht viel vorzuwerfen. Spielerisch allerdings lag zu viel im Argen. Fitozovic fehlte vor allem hinten, wo durch die nötigen Umstellungen keine Ruhe reinkam. Vorn mangelte es an konsequenter Chancenverwertung. Zu viele Bälle gingen verloren. Und doch schaffte es die MT 2, den zwischenzeitlich schon auf sechs Tore angewachsenen Rückstand bis zur Pause wieder zu halbieren. Ein Verdienst vor allem von Tom Wolf, der alle seine Tore in dieser ersten Halbzeit erzielte.
Direkt nach Wiederanpfiff schien es gar, als zögen die Gäste das Momentum durch Jason Wilfers 18:16 auf ihre Seite. Doch tatsächlich war das Gegenteil der Fall. Aus dem vermeintlichen Vorteil wurde schnell ein Nachteil. Habenhausens Torjäger Lukas Feller, Louis Beyer und Luc Schluroff, die als Trio annähernd die Hälfte alle ATSV-Saisontore auf sich vereinigen, legten eine Schippe drauf, bauten schnell wieder auf 22:17 (37.) aus. Nichts war es also mit dem zumindest angedeuteten Comeback.
Und es wurde auch in der Folge nichts mehr. Obwohl Jan Grolla abermals auf nur noch drei verkürzte. Danach war dann allerdings endgültig Schluss. Das Selbstvertrauen fehlte, es war niemand da, der die Mannschaft hätte mitreißen können. Dass am ehesten noch der A-Jugendliche Lino Duketis als vorgezogene Spitze der auf 5:1 umgestellten Abwehr zu überzeugen wusste, war bezeichnend. Und auch die Bilanz der Torhüter, die Habenhausens Keeper mit 19 gegenüber nur acht der Melsunger für sich entschieden, sprach Bände. So dass nach Niklas Mühlenbruchs 33:24 (57.) gar ein zweistelliges Debakel drohte. Das allerdings konnte durch gute Abwehrarbeit und drei eigene Treffer in der Schlussphase dann doch vermieden werden.
Statistik
MT Melsungen 2: Herbst, Krawczyk; Stehl 2, Riecke 4/3, Grolla 4, Liebergesell, Wöhler, König 2, Fitozovic, Duketis 1, Wilfer 3, Wolf 6, Andrei 5, Hruby, Atting – Trainer Florian Weiß.
ATSV Habenhausen: Wendland, Johannisson – Bonnet 7, Ellendt, Grieme 1, Wähmann 2, Sibahi 2, L. Schluroff 5/3, F. Schluroff, Millahn 1, Feller 7, Pogorzalski, Beyer 6, Horstmann, Mühlenbruch 2 – Trainer: Matthias Ruckh.
Schiedsrichter: Yannik Mühlenberg / Jannik Weist (Gladbeck) - Zeitstrafen 4 : 10 Minuten – Disqualifikation: Fitozovic (MT 2, 11.) - Strafwürfe 4/3 : 3/3 - Zuschauer: 199.
Verlauf: 0:2 (2.), 2:3 (4.), 6:4 (8.), 9:5 (11.), 12:6 (18.), 13:10 (22.), 17:13 (26.), 18:15 (Halbzeit) – 18:16 (31.), 22:17 (37.), 26:19 (46.), 30:23 (51.), 33:24 (57.), 33:27 (Ende).