MT 2 beim Schlusslicht - Haenen: Eine Art Finale

Krasser kann der Gegensatz bei der MT Melsungen 2 vor dem Gastspiel beim VfL Fredenbeck (Samstag, 19:30 Uhr) nicht sein. Nach dem Heimspiel gegen den Tabellenführer geht es auswärts direkt zum Schlusslicht.

Dass nach der unbelohnten Galavorstellung gegen den Ligaprimus nun automatisch Punkte kommen müssten, ist allerdings ein Trugschluss. Denn zum einen warten die Nordhessen weiter auf ihren ersten doppelten Punktgewinn in der Fremde. Zum anderen droht der Gegner bei einer Niederlage abgehängt zu werden. Und wird sich ganz sicher mit aller Macht gegen dieses Szenario stemmen. 

Eine solche Konstellation ist auch für den Trainer eine besondere Herausforderung. Deshalb steht Arjan Haenen diesmal gerade in der Vorbereitung auf dieses richtungsweisende Kellerduell, Letzter gegen Vorletzter, stärker als sonst im Fokus. Sein Vorteil: Zwischen der MT 2 auf Platz 15 und dem Neunten, Eintracht Baunatal, liegen gerade einmal zwei Zähler bei jetzt schon besserem Torverhältnis der Melsunger. Es winkt also im Erfolgsfall ein satter Sprung nach oben.

Der Nachteil: Bei einer Niederlage übernimmt Haenens Mannschaft nach Punkten gemeinsam mit den Norddeutschen die Rote Laterne. Grund genug, dem Niederländer ein paar Fragen zu stellen.

MT2-Coach Arjan Haenen über …

das vergangene Wochenende:
„Hildesheim wären für uns im Kampf um den Klassenerhalt Bonuspunkte gewesen. Klar war das Ergebnis nach dem Spielverlauf dann bitter und hat sich direkt nach dem Spiel auch wie eine schlimme Niederlage angefühlt. Ich habe zu den Jungs gesagt, dass sie stolz auf ihre Leistung sein sollen. Aber dafür kann man sich leider nichts kaufen. Wir müssen jetzt Punkt holen, und das so schnell wie möglich. Wir hoffen, dass wir damit schon am Samstag anfangen können. Dazu muss der Kampf aber genauso weitergehen wie in den letzten Spielen und speziell gegen Hildesheim.“

die Entwicklung seiner Schützlinge: „Ich finde, die Mannschaft hat einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Sie spielt mit Kampf und Leidenschaft. Das braucht man in der 3. Liga. Am Anfang wussten wir nicht so recht, wo wir stehen und haben ein paar Spiele unnötig verloren. Da fehlte es vielleicht noch an gerade diesem Willen, volle 60 Minuten den unbedingt nötigen Kampf zu liefern. Letztes Jahr in der Oberliga war das noch nicht so gravierend; aber jetzt, eine Klasse höher, braucht man das.“

seine Einflussmöglichkeiten: „Sicher kann ich versuchen, immer noch ein wenig mehr zu geben. Aber machen müssen es die Jungs auf dem Spielfeld.  Ich werde die Spiele, wie jetzt auch gegen Fredenbeck, bestmöglich vorbereiten. Aber dann liegt es eben am Willen und der Leidenschaft der Mannschaft, das Spiel dementsprechend anzugehen und zu gestalten.“

die Arbeit vor dem Kellerduell: „Klar arbeiten wir auch an unseren Schwächen. Wichtiger finde ich es aber, unsere Stärken herauszuarbeiten. Was können wir gut? Wie können wir es noch etwas besser machen? So wie wir das zuletzt mit einer starken Abwehr gezeigt haben. Oder wie wir Lösungen gegen eine offensive Deckung beim Gegner gefunden haben. Da müssen wir gerade gegen Fredenbeck weitermachen, denn auch die spielen meist eine 5:1-Abwehr. Das werden wir deshalb nochmal ins Training mit reinnehmen.“

Spircht von einem Vier-Punkte-Spiel: MT2-Trainer Arjan Haenen. (Fotos: Alibek Käsler)

den Motivations-Spagat: „Gegen einen Tabellenführer ist man hochmotiviert, weil man ihn unbedingt schlagen will. Aber das muss genau die gleiche Einstellung auch gegen den Tabellen-Letzten sein. Wir wissen, dass ein sogenanntes Vier-Punkte-Spiel vor uns liegt. Es ist unheimlich wichtig. Entweder wir gewinnen und kommen wieder ein paar Plätze nach oben, oder wir verlieren und sind dann selbst nach Punkten Letzter. Deshalb sage ich, dass das eine Art Finale ist.“

den Druck: „Ich will unseren Druck nicht noch höher setzen, als er ohnehin schon ist. Für uns ist es ein Auswärtsspiel, Fredenbeck spielt zu Hause und muss deshalb unbedingt gewinnen. Klar, das wollen wir aus den schon genannten Gründen auch. Aber ich glaube, der ganz große Druck liegt eher bei Fredenbeck. Wir können alle gespannt sein, wie das ausgeht.“

die Personalsituation: „Personell ist die Lage praktisch unverändert zum Spiel gegen Hildesheim. Jan Waldgenbach ist zwar zum Ende der Woche wieder im Training dabei. Wir müssen aber abwarten, wie es bei ihm am Samstag aussieht.“ (Michael Koch)

Die Partie in Fredenbeck wird am Samstag ab 19:30 Uhr live im Internet über die Plattform von Sportdeutschland.TV übertragen.