MT 2 festigt mit Remis ihren Mittelfeldplatz
Unentschieden 27:27 (13:13) trennte sich die MT Melsungen 2 am 23. Spieltag der 3. Liga Nord-West von der TSG A-H Bielefeld. Konnte aber durch die Ergebnisse der Konkurrenz den Abstand auf den ersten Abstiegsplatz dennoch vergrößern. Sechs Punkte sind es bereits auf den 14., Großenheidorn, dafür ist Aurich als Tabellen-Sechster nur noch zwei Zähler entfernt.
Was war das für ein Feuerwerk, das da zwei Akteure in der ersten Hälfte abbrannten. Nein, nicht durch Torerfolge, sondern im Gegenteil durch spektakuläre Rettungstaten. Da machte Dennis Doden im Tor der Gäste den Anfang, machte reihenweise teils klarste Einwurfmöglichkeiten zunichte. Unter anderem zwei Tempogegenstöße von Leon Stehl. Jan Lasse Herbst brauchte zunächst überhaupt nicht einzugreifen, weil die Abwehr um Florian Weiß und Jona Rietze hervorragend stand und Ballgewinn um Ballgewinn generierte. Bis zur ersten Auszeit, die Niels Pfannenschmidt bereits nach neun Minuten beim Stand von 4:1 nahm.
Danach kamen seine Spieler wesentlich besser in die Partie, Jan Lasse Herbst allerdings auch. Das Bild kehrte sich also um, jetzt war es der MT2-Schlussmann, der Schlimmeres für sein Team verhinderte als nur die Führungsübernahme der Gäste durch Jan Pretzewofsky zum 5:6 (14.). Danach ging es dann, weiterhin garniert von großartigen Paraden beider Keeper, kunterbunt durcheinander. Mal Führung Bielefeld, mal Führung Melsungen, dann wieder andersherum. Und immer wieder Doden und Herbst dazwischen. Der das zwischenzeitliche 8:8 (23.). sogar selbst besorgte, indem er einen abgefangenen Ball ins gerade leere Tor gegenüber zirkelte.
Mit Abwechslung begann auch der zweite Durchgang. Da führte zunächst wieder der Gast, dann konterten Florian Weiß und Leon Stehl. Zweimal noch gelang der TSG der Ausgleich, dann griff auch Jan Lasse Herbst wieder ins Geschehen ein. Zwei starke Reaktionen vom Torhüter mit Ballgewinn, vorn Manuel Hörr bei angezeigtem Zeitspiel, Florian Weiß im erweiterten Gegenstoß und Florian Drosten von der Siebenmeterlinie eiskalt – die beste, weil bis dahin konzentrierteste Phase im Spiel brachte die MT 2 mit 19:16 (40.) nach vorn.
Dabei blieb es aber nicht. Jetzt, wo der Rücken etwas freier war und mit Ben Beekmann frischer Wind auf den linken Flügel kam, wirkte das ganze Spiel der Hausherren leichter. Bis auf 23:18 (46.) durch das nächste Empty-Net-Goal von Florian Weiß bauten die Rot-Weißen aus. Um dann jedoch unvermittelt an Struktur zu verlieren. Wozu sicher die auf 3:3 umgestellte offensive Deckung der Bielefelder beitrug. Unter dem Strich aber waren es mehrere individuelle Fehler im Angriff, die den Nordhessen das Leben unversehens wieder schwer machten.
Jan Waldgenbach bestätigte den Abstand von fünf Toren letztmals mit dem 25:20 (50.), dann blies Bielefeld zur unwiderstehlichen Aufholjagd. Außerdem war Dennis Doden zurück, kaufte Florian Drosten einen Strafwurf ab. Viermal in Folge klingelte es im MT2-Kasten, die Ostwestfalen waren vier Minuten vor Schluss wieder unmittelbar dran. Da war es der Durchsetzungskraft von Jan Waldgenbach zu verdanken, dass kurz vor Schluss nach dem 27:25 des Linkshänders noch Hoffnung auf doppelte Punkte war. Die hätten es trotz des Ausgleichs von Rene Mihaljevic 29 Sekunden vor Schluss immer noch sein können, doch das letzte Wort hatte Doden mit einer spektakulären Doppelparade gegen Jan Waldgenbach und Marcell Markos.
Der Verlauf: 0:1 (1.), 4:1 (9.), 5:6 (14.), 7:6 (17.), 7:8 (22.), 9:8 (24.), 12:13 (30.), 13:13 (Halbzeit), 13:14 (31.), 15:14 (33.), 19:16 (40.), 23:18 (46.), 25:20 (50.), 25:24 (56.), 27:25 (58.), 27:27 (Ende).
Statistik
MT Melsungen 2: Herbst (1 Tor / 16 Paraden / 27 Gegentore), Büde (n. e.), Beck (n. e.) – Stehl 1, Grolla 2, Hörr 6, Rietze, Backhaus, Beekmann 1, Kothe, Waldgenbach 4/1, Wolf 1, Andrei 2, Weiß 3, Drosten 5/4, Markos 1 – Trainer Arjan Haenen.
TSG A-H Bielefeld: Doden (15 P. / 30 G.), Räber (2 P / 3 G.) – Vunic 6, Heidemann, Broyer 1, Vormbrock, Engelhardt 3, Strathmeier 1, St.Claire 3, Pretzewofsky 5/1, Waldhof 2, Demerza 1, Mihaljevic 5, Plaß, Schöße – Trainer Niels Pfannenschmidt.
Z: 143 - SR: Zeki Kaplan / Benjamin Scheld (Wiesbaden / Hüttenberg) - Strafen: 2 - 4 Minuten – 7m: 6/5 - 1/1.