MT 2 in Gummersbach – Waldgenbach ist zurück

Am Sonntag muss die MT Melsungen 2 bei der Bundesliga-Reserve des VfL Gummersbach antreten (Anwurf 17 Uhr, Schwalbe-Arena). Der Klassement-Dritte spielt bisher eine unerwartet starke Saison, kassierte aber zuletzt eine knappe Niederlage beim Tabellennachbarn TuS Spenge.

Bei den Fuldastädtern ist nach längerer Verletzungspause Jan Waldgenbach wieder dabei. Gegen Emsdetten feierte der Förderkader-Spieler sein Comeback mit ersten Kurzeinsätzen und drei Toren. In Gummersbach dürften sich seine Spielanteile erheblich vergrößern, auch wenn der Linkshänder durch die Verletzung von Ivan Martinovic aktuell auch im HBL-Profikader der MT Melsungen steht.

So oder so: Gerade erst zurück aus der Zwangspause, hat der 22 Jahre alte Halbrechte gleich volles Programm. Grund genug, einmal ausführlicher mit ihm zu sprechen.

Jan Waldgenbach über …

das Ende seiner zurückliegenden Durststrecke:
„Emsdetten war trotz der Niederlage ein cooles Wiedereingliederungsspiel. Ich konnte endlich wieder ein wenig Spielpraxis sammeln. Klar war das Ergebnis nicht zweitrangig. Wichtig war aber, dass sich nicht wieder jemand verletzt hat.“

die Verletzung, die ihn aus dem Rennen geworfen hatte: „Das war ein Patellasehnen-Anriss im rechten Knie. Ich konnte in der Zeit fast nur Reha-Maßnahmen bei unserem Partner Rehamed machen, habe aber mit Dr. Florian Sölter, unserem Leiter für Athletik und Medizin, und unserem Athletik-Coach Jonas Schmidt auch an meinen Oberkörper gearbeitet.“

seine Rolle als HBL-Backup für den verletzten Ivan Martinovic: „Das ist keine Belastung für mich. Vielmehr eine Hilfe bei der Wiedereingliederung. Außerdem kann ich mich gleich wieder an die Härte gewöhnen und zusätzlich viele Erfahrungen mitnehmen. Es hilft mir, an mein Niveau von vor der Verletzung wieder heranzukommen. Natürlich alles immer mit Steuerung des Vereins und in Absprache mit Dr. Florian Sölter.“

den nächsten MT2-Gegner VfL Gummersbach 2: „Ich habe sie letzte Saison schon gesehen, weil mein Bruder gegen sie gespielt hat. Eine junge Mannschaft, ähnlich wie wir, die viel läuft. Sie gewinnen die Spiele mit drei bis vier Toren, die wir mit drei oder vier Toren verlieren. Wir wollen versuchen, gegen die hohen Halbverteidiger anzugreifen und die Räume dahinter zu nutzen. Nicht so wie im Hinspiel, als unser Kreisläufer meist über die Mitte gearbeitet hat.“

Paul Ohl, den Kopf der Oberbergischen: „Ein Top-Spieler! Er hat ein gutes Auge, ein gutes Eins-gegen-Eins. Wenn wir im Deckungsverbund gut zusammenarbeiten, können wir das gegen ihn sowohl in einer 5:1- als auch in einer 6:0-Formation gelöst bekommen. Wir müssen ihn eben attackieren und unter Druck setzen, ihn immer wieder vor Aufgaben stellen. Einen Spieler wie ihn bekommt man nie völlig ausgeschaltet. Da nutzte es auch nichts, ihm gleich zwei von uns auf den Hals zu hetzen. Wir können das nur gemeinsam hinbekommen.“

Lasse Ohl, der verletzungsbedingt nicht dabei ist: „Keine Ahnung, ob wir sein Fehlen kompensieren können. Er hat gerade in der Abwehr eine große Rolle bei uns. Da gilt das gleiche, wie ich schon im Herbst zum Ausfall des ersten Abwehrchefs Max Pregler gesagt habe: Wir können das nur im Team lösen. Komplett ersetzen kann man solche Spieler nicht. Vorn haben wir mit Martin Reinbold und Marcell Markos zwei völlig unterschiedliche Spielertypen am Kreis, da bekommen wir das schon eher hin, denke ich.“

die Rolle der Linkshänder im MT2-Rückraum: „Unser Spiel ist viel auf Eins-gegen-Eins, Zwei-gegen-Zwei und Isolation ausgelegt. Das haben unsere Rechtshänder während unserer Verletzungsphasen auch gut hinbekommen. Aber natürlich ist alles etwas einfacher, wenn Jan Grolla und ich bei 100 Prozent sind.“

die bisherige Auswärtsschwäche: „Keine Ahnung, woran das liegt. Wir rechnen uns nicht wirklich viel aus beim VfL, das werden Kann-Punkte sein, keine Muss-Punkte. Danach kommen dann mit Söhre und den Dragons sogenannte Vier-Punkte-Spiele, auf die wir eher blicken müssen. Deswegen haben wir am Sonntag nichts zu verlieren. Das Spiel bei einer anderen ‚Zweiten‘ eines Bundesligisten liegt uns eher, da werden wohl kaum so viele Zuschauer sein wie zum Beispiel in Emsdetten.“

das mit 34:38 verlorene Hinspiel: „Es war eng. Ein Spiel, das wir hätten gewinnen können. Leider haben wir uns dabei selbst im Weg gestanden. Ein paar blöde Entscheidungen getroffen und es nicht zu Ende gespielt. Wenn wir das verändern können, haben wir, wie gegen Hildesheim bei der knappen Niederlage gesehen, gegen jede Mannschaft der Liga eine Chance.“

das Ziel in Gummersbach: „Ich hoffe, dass wir den nächsten Schritt gehen können. Und wenn es auch nur im individuellen Bereich sein sollte. Dass wir die internen Kooperationen hinbekommen und dann positiv auf die kommenden Wochen blicken können. Natürlich haben wir trotzdem ein Auge auf die zwei Punkte. Wer weiß, möglicherweise denken sie sich auch, dass sie schon durch sind. Aufstieg geht nicht und absteigen können sie eigentlich schon nicht mehr. Wenn sie vielleicht nur mit 90 Prozent dabei sind und wir bekommen 100 hin, könnte auch der erste Auswärtssieg drin sein.“

Die Partie der MT Melsungen 2 beim VfL Gummersbach 2 wird am Sonntag wie gewohnt ab 17 Uhr über die Internet-Plattform von Sportdeutschland.TV live übertragen. (Michael Koch)