MT 2 kämpft vergebens gegen Fehlstart-Hypothek an

Nach einer ganz bitteren 33:37 (13:19)-Niederlage beim bisherigen Schlusslicht VfL Fredenbeck hat die MT Melsungen 2 nach dem zwölften Spieltag der 3. Liga Nord-West durch den verlorenen direkten Vergleich mit den Norddeutschen die Rote Laterne übernommen.

Es war ein ganz übler Fehlstart, den die Melsunger da hinlegten. Die erste Führung der Hausherren durch Maximilian Mißling konnte Leon Stehl noch umgehend ausgleichen. Dann aber brachen erst einmal alle Dämme. Reichlich Fehler im Vorwärtsspiel, gnadenlose Bestrafung durch schnelle Konter des VfL: Nach nicht einmal fünf gespielten Minuten musste Trainer Arjan Haenen schon die erste Auszeit nehmen. Unmittelbar zuvor hatte Ole Richter zum 6:1 vollstreckt.

Nach der Standpauke des Niederländers lief es weitaus besser. Auch wenn sich Florian Drosten den Luxus leistete, einen Siebenmeter auszulassen. Danach traf er dann jedoch sofort doppelt, wie auch Manuel Hörr zum 7:6-Anschluss (11.). Die nächste frühe Auszeit folgte, diesmal genommen von Igor Scharnikau. Dem die Ansprache mindestens ebenso gelang wie zuvor seinem Trainerkollegen, denn Fredenbeck setzte sich erneut ab: 11:7 durch Pelle Ficks Siebenmeter (16.). Zwar kam die MT 2 durch Tore von Lasse Ohl und Leon Stehl zunächst wieder etwas dichter heran, verspielte den mühsam eroberten Boden aber flugs wieder und brach erneut ein. So dass es zur Pause sogar schon sechs Treffer Rückstand waren.

Dass Leon Stehl den zweiten Durchgang erfolgreich eröffnete, war lediglich eine kurze Freude. Die durch eine Strafzeit gegen Lasse Ohl und das Davonziehen Fredenbecks auf 21:14 (33.) sofort im Keim erstickt wurde. Allerdings war der Kreisläufer dennoch einer der wenigen Aktivposten im Spiel der Nordhessen, die den verletzten Jan Waldgenbach schmerzlich vermisste und ohne den Linkshänder kaum Druck aus dem Rückraum zu entwickeln vermochte. Immerhin nutzte Florian Weiß eine Strafe gegen Maximilian Mißling und Florian Drosten verkürzte auf 23:19 (41.). Wenigstens komplett abhängen ließ sich die MT 2 nicht.

Doch das Muster blieb. Immer wenn sich die Rot-Weißen auf einem scheinbar guten Weg der Annäherung befanden, kam zuverlässig die kalte Dusche. So dass nach Jan Möllers 26:19 (44.) wieder eine Haenen Auszeit nötig war, um möglichst doch nochmal die Flucht nach vorn antreten zu können. Es misslang jedoch, weil der nächste Angriff ertragslos verpuffte und Rene Andrei sowie Manuel Hörr sich die nächsten Strafen einfingen. Da brachte Ben Beekmanns zwischenzeitliches 26:20 keine wirkliche Entlastung.

Mehr als einen Schlagabtausch auf Augenhöhe mit minimalen Vorteilen im Endspurt bekamen die Melsunger dann in der Schlussphase nicht mehr hin. Der Abstand schwankte zwar mal um das eine oder andere Tor hin und her, blieb aber recht konstant im Bereich von um die sechs Toren. Das letzte Aufbäumen waren zwei Doppelschläge von Jona Rietze und Rene Andrei zum 34:30. Da waren allerdings schon nicht einmal mehr dreieinhalb Minuten Rest auf der Uhr, so dass die Norddeutschen ihren zuvor herausgeworfenen Vorsprung zum Ende hin verwalten konnten.

Der Verlauf: 1:0 (1.), 1:1 (2.), 6:1 (5.), 7:6 (11.), 11:7 (16.), 11:9 (19.), 14:9 (24.), 17:11 (25.), 19:12 (29.), 19:13 (Halbzeit), 19:14 (31.), 21:14 (33.), 22:17 (36.), 23:19 (41.), 26:19 (44.), 30:23 (50.), 33:26 (55.), 34:30 (57.), 37:33 (Ende).

Statistik

MT Melsungen 2: Büde, Beck, Herbst – Stehl 5, Grolla, Hörr 2, Reinbold, Rietze 4, Backhaus, Ohl 8, Beekmann 2, Kothe 1, Andrei 4, Weiß 1, Drosten 6/3, Markos – Trainer Arjan Haenen.

VfL Fredenbeck: Petrov, Spark – Sievert 2, Huckschlag 2, Fick 3/1, Je. Müller 8, Lens, Richter 6, Möller 4, Fock, Franke 3, Heinsohn 4, Ja. Müller, Reiners, Mißling 5 – Trainer Igor Scharnikau.

Z: 580 - SR: Julian Lauenroth / Arne Surrow (Lübeck / Kronshagen) - Strafen: 12 - 10 Minuten – 7m: 4/3 - 1/1.