MT 2 liefert dem Favoriten großen Kampf

Verloren, aber alles andere als enttäuscht. Die MT Melsungen 2 lieferte dem TV Emsdetten einen tollen Schlagabtausch, musste aber im letzten Spiel des Jahres eine 33:39 (19:21)-Niederlage hinnehmen.

Vom Anwurf weg bestand akute Sturmwarnung. Es war wohl eine der furiosesten Anfangsphasen, die man in der Stadtsporthalle je zu sehen bekam. Mit Volldampf rannten beide Mannschaften hoch und runter, ließen sich auch mit ihren Abschlüssen praktisch keine Zeit. Tore fielen so schnell, dass die Ansage kaum hinterherkam. Keine drei Minuten waren absolviert, da stand es nach Marc Esches Tempogegenstoß 2:4, gerade einmal knapp sechs waren vorbei, als Bruno Eickhoff schon zum 5:5 ausglich. Und da hatten beide Torhüter bereits je eine Parade auf dem Zettel, die Gastgeber zusätzlich einen Wurf übers Tor. Irre, dieses Tempo!

Natürlich dominierte Emsdetten das Spiel und drückte das Gaspedal unerbittlich voll durch. Zog durch den kaum zu stoppenden Rene Zobel und Yannick Terhaer zunächst auch wieder auf drei weg. Bekam aber zunehmend Druck von der offensiver werdenden MT 2-Deckung, aus der Florian Drosten und Benjamin Fitozovic gegen die Halbspieler Zobel und Marian Orlowski weit herausrückten. Mit Erfolg. Es wurde zwar nicht langsamer auf dem Feld, aber wesentlich offener.

Und taktischer. Als Emsdetten durch Terhaer auf 10:13 (17.) gestellt hatte, griff Trainer Finn Lemke in die Trickkiste. Florian Drosten wechselte auf die Spielmacherposition, Martin Reinbold übernahm dessen Position auf Linksaußen und rückte von dort als zweiter Kreisläufer ein. Das bescherte dem bärenstark aufspielenden Jost Liebergesell (Foto: Hein Hartung) Räume, die der auszunutzen wusste. Weil auch Eickhoff und Jonas Riecke einen richtig guten Tag erwischt hatten, blieb es bis zur Pause ein enges Rennen.


Bruno Eickhoff lieferte am Kreis ein klasse Spiel ab und traf auch im artistischen Tiefflug (Foto: Heinz Hartung)

Und auch danach ließ sich Melsungen nicht abschütteln, versuchte es mit einem Mann mehr im Feld. Zwar ließ Fitozovic einen Tempogegenstoß aus, dafür klärte hinten Jan Lasse Herbst spektakulär doppelt gegen Orlowski und Mait Patrail. Der zwar kurz darauf trotzdem auf 21:24 (36.) stellte, aber das rückten Drosten und einmal mehr Liebergesell erneut gerade. Vielleicht hätte es einmal den Ausgleich gebraucht, um noch besser dagegen halten zu können. Aber der fiel nicht, weil Florian Weiß von der Strafwurflinie nur den Pfosten traf. Lennart Lingener reichte es, er bat nach Liebergesells 25:26 (44.) zur Auszeit.

Mit nachhaltigem Erfolg. Sechsmal in Folge netzten die Gäste im Anschluss, weil Zobel seinen zwischenzeitlich verlorenen Faden wieder aufnahm. Doch auch das 25:32 (49.) des Linkshänders brach nicht Willen und Moral bei den Gastgebern. Die lieferten weiter ein bravouröses Spiel ab und kamen durch den schnellen Jakob König noch einmal auf 29:33 (51.) heran. Zu mehr reichte es dann aber nicht mehr. Die Kräfte ließen nach, Drosten und Liebergesell saßen längst fix und fertig auf der Bank. Die verbliebenen Akteure stemmten sich aufopfernd gegen die drohende 40 auf der Tafel – und hatten verdientermaßen Erfolg. Auch wenn es trotz ihrer vielleicht besten Saisonleistung nicht reichte für die große Sensation.

Statistik
MT Melsungen 2: Herbst (11 Paraden / 32 Gegentore), Büde (3 P. / 7 G.), Krawczyk (n. e.); Stehl 1, Riecke 5, Reinbold, Liebergesell 7, König 4, Fitozovic, Drosten 4, Weiß 6/2, Eickhoff 6 – Trainer Finn Lemke.
TV Emsdetten: Vukas (4 P. / 19 G.), Krechel (6 P. / 14 G.) – Zobel 10, Terhaer 5/1, Patrail 5, Träger, Beekmann, Klein 4, Orlowski 4, Esche 6, Deitermann, Riksten 1, Leenders 4 – Trainer: Lennart Lingener.
Schiedsrichter: Dominik Schek / Lars Zick (Mannheim / Kaiserslautern) - Zeitstrafen 2 : 0 Minuten – Strafwürfe 4/2 : 1/1 - Zuschauer: 55.

Verlauf: 1:0 (2.), 2:4 (3.), 5:5 (6.), 5:8 (9.), 8:11 (13.), 10:11 (15.), 10:13 (17.) 13:14 (22.) 13:17 (24.), 17:20 (29.), 19:21 (Halbzeit) – 21:24 (36.), 23:25 (39.), 25:26 (44.), 25:32 (49.), 29:33 (51.), 29:36 (55.), 33:38 (59.), 33:39 (Ende).