MT 2 macht den Klassenerhalt klar!

Die MT Melsungen 2 hat mit einem 31:26 (17:17)-Sieg bei der Ahlener SG den Klassenerhalt sicher gemacht! Zwei Spieltage vor Saisonende profitierte die Mannschaft von Trainer Arjan Haenen von der zeitgleichen Niederlage des MTV Großenheidorn beim Wilhelmshavener SV und kann für eine weitere Spielzeit in der 3. Liga planen.

Nur kurz war das vorsichtige Abtasten, dann legten beide Mannschaften zügig den Schalter um. Der anfänglichen Führung der Ahlener folgte die schnelle Korrektur durch Manuel Hörr und Florian Drosten. Schön anzusehen war die mannschaftliche Geschlossenheit und das breite Auffächern der eigenen Angriffszüge bei den Bartenwetzern. Da war von nahezu jeder Spielfeldposition Alarm in der Gastgeber-Deckung, entwickelte jeder Melsunger Torgefahr. Dem Gegenüber gab Spielmacher Moritz Eigenbrod erst einmal eine Solovorstellung, war dreimal selbst erfolgreich und außerdem beteiligt an Til-Colin Schmidts 4:4 (7.).

Was so natürlich nicht lange gut gehen konnte, denn defensiv stellten sich Florian Weiß und Lasse Ohl im Innenblock schnell auf die Gegebenheiten ein. Die Folge: Ahlen war der Durchschlagskraft ihres Regisseurs beraubt und ziemlich lahmgelegt, Melsungen dagegen im Flow und erspielte sich früh ein leichtes Übergewicht. Weil Carl Beck im Tor seine starke Vorstellung des Hinspiels wiederholte und mit einer Doppelparade gegen Nico Horn von Rechtsaußen und Shawn Pauly aus dem Rückraum glänzte, konnte Jan Waldgenbach zur 7:4-Führung einwerfen. Ehe Beck gegen Ferdi Hümmecke die nächste Parade folgen ließ.

Nach Moritz Frenzels 7:8-Anschluss (12.) legten die MT 2 dann richtig los. Starke Kombinationen, sichere Abschlüsse, in der Defensive eine weiße Wand. Der Einsatz so hoch, dass Lasse Ohl nach einer Viertelstunde sein zerrissenes Trikot wechseln musste. Bis zum 14:9 (18.) durch Merlin Kothe wurde Ahlen regelrecht überrollt. Was folgte, war eine Auszeit von Yasmin Yusif-Hügle mit anschließender Umstellung auf eine 5:1-Deckung und ein Wechselfehler, der Manuel Hörr für zwei Minuten auf die Bank zwang. Mit dem Resultat, dass sich augenblicklich alles komplett umkehrte. Ahlen plötzlich obenauf, Melsungen neben der Spur, die Aufholjagd lief. Überaus erfolgreich, denn mit bereits abgelaufener Uhr der ersten Hälfte setzte Nico Horn einen Siebenmeter zum Ausgleich ins Netz.

Mit Wiederbeginn schien sich der Ablauf der Anfangsphase zu wiederholen: Erstes Tor für die SG durch Moritz Frenzel zur Führung, Konter und gedreht durch Lasse Ohl und Manuel Hörr. Die Abwehr der Nordhessen funktionierte wieder viel besser, packte entschlossener zu und generierte Ballgewinne. Florian Drosten veredelte zwei davon, Manuel Hörr legte nach – 22:18 (37.), und schon früh zog Yasmin Yusif-Hügle die grüne Karte. Diesmal ohne Wirkung, weil da noch ein anderer Faktor ins Spiel gekommen war: Für den zum Ende des ersten Durchgangs etwas glücklosen Carl Beck hütete nun Jan Lasse Herbst den Kasten.

Und der entwickelte sich binnen kürzester Frist zum personifizierten Schreckgespenst der Münsterländer. Eine Glanztat nach der anderen, hintereinander scheiterten Til-Colin Schmidt, Moritz Frenzel und zweimal Nico Horn am Melsunger Keeper. Die Hausherren hatten noch Glück im Unglück, dass auch der MT 2 im Vorwärtsgang längst nicht alles gelang. Dennoch reichte es zum Ausbau auf 24:18, eher Ahlens Trainerin bereits nach knapp 45 Minuten ihre dritte und letzte Auszeit brauchte, um ihre Mannschaft neu zu justieren. Ewig lange 14 Minuten kein Tor der Münsterländer, das musste doch die Vorentscheidung sein.

Die war es aber nicht. Weil bei den Gästen erneut nach einer Viertelstunde der Faden riss. Ahlen hatte auf den siebten Feldspieler umgestellt und Erfolg damit. Oder besser: Immerhin trafen sie wieder. Zwar erhöhte Leon Stehl zwischenzeitlich auf 27:20 (47.), dann aber mobilisierte die SG noch einmal alle Kräfte. Drei Tore in Folge sofort, noch einmal zwei hintereinander kurz darauf und es wurde nach Benedikt-Martin Bayers 28:25 (55.) für einen Moment wieder laut in der Halle.

Die Melsunger schwammen in dieser Phase zwar und ließen vorn allerbeste Einwurfmöglichkeiten ungenutzt, behielten hinten aber jederzeit die Köpfe oben. Weil sie Jan Lasse Herbst hinter sich wussten, der mit seinen Paraden zehn und elf schnell wieder für Ruhe auf den Rängen sorgte. Ben Beekmann machte schließlich den Deckel drauf und gab damit den Startschuss für kollektiven Melsunger Jubel. Nicht nur wegen des Sieges in fremder Halle, sondern vor allem mit Blick auf die übermittelte Niederlage Großenheidorns in Wilhelmshaven und den damit verbundenen sicheren eigenen Klassenerhalt.

Der Verlauf: 1:0 (1.), 1:2 (4.), 3:4 (7.), 4:7 (10.), 7:8 (12.), 7:12 (16.), 9:14 (18.), 10:15 (21.), 14:15 (26.), 15:17 (29.), 17:17 (Halbzeit), 18:17 (31.), 18:22 (37.), 18:24 (42.), 20:27 (47.), 23:27 (49.), 25:28 (55.), 25:31 (59.), 26:31 (Ende).

Statistik

MT Melsungen 2: Beck (7 Paraden / 17 Gegentore), Herbst (11 P. / 9 G.), Büde (n. e.) – Stehl 3, Hörr 6, Reinbold 1, Rietze 1, Ohl 6, Beekmann 1, Kothe 1, Waldgenbach 1, Wolf, Grolla, Andrei 2, Weiß 1, Drosten 8/1 – Trainer Arjan Haenen.

Ahlener SG: Behrens (11 P. / 17 G.), Kroker (3 P. / 14 G.) – Damm 1, Horn 2/2, Spannekrebs 3, Eigenbrodt 4, Hümmecke 1, Frenzel 7, Pauly 1, Bayer 4, Spiekermann, Austermann, Fleuth, Schmidt 3 – Trainer Yasmin Yusif-Hügele.

Z: 840 - SR: David Große / Maik Hornuff (Nordhausen / Stendal) - Strafen: 6 - 2 Minuten – 7m: 2/1 – 3/2.