MT 2 unterliegt drei Sekunden vor Schluss

Mit 31:32 (17:20) unterlag die MT Melsungen 2 nach ungemein spannenden 60 Minuten beim VfL Eintracht Hagen 2. In einem Spiel, das normalerweise unentschieden hätte ausgehen sollen und müssen.

Packenden und abwechslungsreich war das Match, ein Schlagabtausch zweier Mannschaften voll auf Augenhöhe. In dem die Torhüter erst einmal überhaupt nicht stattfanden. Jeder Wurf ein Treffer, egal auf welches Gehäuse abgefeuert; allerdings auch beidseitig reichlich Fehler. So dass der Treffer von Florian Drosten (Archivfoto: Heinz Hartung) sowie Rene Andreis zwei Tore zum 3:6 (8.) durch den Doppelschlag Lorenz Riekers zum 7:7 vier Minuten später wieder egalisiert waren.

Und auch in der Folge blieb es ein munteres Hin und Her, in dem mal Tom Wolf die MT 2 nach vorn warf (9:10, 15.), mal Marc Ingwald die Eintracht mit 12:11 (18.). Erst als Jannik Büde und Nils Schmidt die Posten zwischen den Posten übernommen hatten, waren auch Torhüteraktionen zu sehen. Mit ganz leichten Vorteilen beim Hagener, so dass die Gastgeber sich bis zur Pause auf drei Tore absetzen konnten.

Der zweite Durchgang war dann pures Gift für schwache Herzen. Insbesondere die Defensivabteilungen leisteten Schwerstarbeit, minutenlang tat sich nichts auf der Anzeigetafel. Und das, obwohl die Melsunger drei Minuten in Unterzahl überstehen mussten, über eine davon sogar in doppelter. Seinen Anteil am Melsunger Riegel hatte Pawel Krawczyk, der sich nach dem Seitenwechsel als dritter Keeper versuchen durfte. Und als es dann doch wieder klingelte, war vor allem die rechte Angriffsseite der Nordhessen daran beteiligt. Benjamin Fitozovic, Jonas Riecke, Leon Stehl – alle drei trafen und trugen zum erneuten 24:24-Gleichstand (44.) durch Drostens Siebenmeter bei.

Bestnoten verdiente sich hinten Rene Andrei. Der hatte gegen Hagens Luca Richter Schwerstarbeit zu verrichten, machte den gefährlichen Linkshänder aber durch schnelle Schritt nach vorn immer wieder fest. Nicht minder gefordert waren Tom Wolf und Benjamin Fitozovic im Innenblock, hielten dem Druck aber zumeist stand. Vorn wurde sogar gezaubert. Stehl legte Wolfs Treffer mit feinem Kempa-Anspiel auf, Drosten Drehte die Kugel kunstvoll aus schwierigem Winkel ins lange Eck – Melsungen war beim 27:29 (53.) wieder obenauf, zumal Krawczyk stark gegen den völlig freien Benedikt Israel parierte.

Die Kraft ging jedoch gegen Ende langsam aus. Es war in den letzten Minuten ein reiner Abnutzungskampf, Krämpfe bei Andrei inklusive. Ricker schloss einen Hagener Dreierlauf ab und sorgte damit erneut für eine Eintracht-Führung. Die Halle tobte! Da noch ruhige Aktionen zu initiieren fiel schwer. Hier glänzte Krawczyk abermals gegen Israel, auf der anderen Seite feierte der zurückgewechselte Sven Brockmeyer seine vielleicht am Ende entscheidenden zwei Paraden des gesamten Spiels. Das seine Entscheidung schließlich in einem Siebenmeter von Richter fand, drei Sekunden vor dem Abpfiff.

Statistik
MT Melsungen 2: Herbst (0 Paraden / 12 Gegentore), Büde (3 P. / 8 G.), Krawczyk (5 P. / 12 G.); Stehl 3, Riecke 3, Grolla 1, Liebergesell 1, König 1/1, Fitozovic 4, Drosten 7/1, Wolf 4, Andrei 4, Eickhoff 3 – Trainer Finn Lemke.
VfL Eintracht Hagen 2: Brockmeyer (2 P. / 14 G.), Schmidt (5 P. / 17 G.); Diehl 3, Israel 4, Knutzen 1, Bratzke, Meier 1, Panisic, Queckenstedt 2, Ingwald 3, Ricker 4, Pfalzer, Bökenkamp, Quittmann 3, Schneider 1, Richter 10/5 – Trainer: Valentin Schmidt.
Z: 150 - SR: Jerome Breuer / Dennis Schaaf (Aachen / Gangelt) – 2Min: 14 : 8 Minuten – 7M: 3/2 : 5/5.

Verlauf: 0:1 (1.), 2:3 (5.), 3:6 (8.), 7:7 (12.), 9:10 (15.), 14:12 (20.), 16:15 (25.), 20:17 (Halbzeit) – 22:18 (34.), 22:22 (39.), 24:24 (44.), 26:26 (50.), 27:29 (53.), 30:29 (57.), 31:31 (60.), 32:31 (Ende).