MT 2 unterliegt Wilhelmshaven
Gegen den Wilhelmshavener HV hat es zum vierten Mal hintereinander nicht gereicht für doppelte Punkte. Mit 31:35 (15:15) unterlag die MT Melsungen 2 dem Tabellen-Vierten, hält aber ihren Platz im oberen Mittelfeld.
Nach einem klassischen Fehlstart sah es zunächst sogar aus, als die ersten Angriffe ins Leere liefen und Wilhelmshaven das abgezockt zur 2:0-Führung nutzte. Dass es dann keiner wurde, lag zum einen an der stabilen Deckung mit Tom Wolf und Bruno Eickhoff, die sich schnell fingen. Und an Jakob König, der gleich zwei Ballgewinne der Abwehrrecken per Gegenstoß veredelte, sowie Jonas Riecke (Foto: Heinz Hartung). Der suchte gar nicht erst die Zweikämpfe, sondern zog gleich aus der Distanz ab. Mit dem Lohn, dass aus dem frühen Rückstand schnell eine 4:3-Führung (7.) wurde.
Die alsbald sogar ausgebaut wurde. Zu statisch war das Angriffsspiel der Gäste, so dass ein sich steigernder Pawel Krawczyk zwischen den Pfosten und das ideenreichere Aufbauspiel der Melsunger mit Aktivposten Riecke den Ausschlag gaben, dass aus dem knappen Vorsprung eine fast schon komfortabel anmutende 9:5-Führung (14.) wurde. Und das, obwohl Trainer Finn Lemke da schon durchgewechselt hatte. Aber das Zusammenspiel von Jost Liebergesell und Martin Reinbold war nicht minder effektiv als es vorher Elias Wöhler und Bruno Eickhoff praktiziert hatten.
Nach Rickes 11:7 (18.) riss der Faden allerdings, die Norddeutschen kamen wieder besser ins Spiel. Geschuldet vor allem der Power und Wendigkeit von Matej Kozul, der den Rot-Weißen einige Rätsel aufgab. So dass der Rückraum-Linke erst den Anschluss zum 11:10 (21.) herstellte, für den Ausgleich zum 13:13 (25.) verantwortlich zeichnete und den WHV kurz vor der Pause sogar wieder nach vorn brachte. Was Rene Andrei mit einem sehenswerten Gewaltwurf aus gut zehn Metern durch die Deckung ins lange Eck beantwortete. Alles wieder auf Null also nur Halbzeit.
Der Schwung, den die Gastgeber Mitte des ersten Durchgangs hatten, war allerdings weg. Er kam auch nach Wiederbeginn nicht zurück, dafür fehlte meist die Dynamik, so dass den Gästen das Verteidigen recht leicht gemacht wurde. Martin Reinbold traf einmal vom Kreis, Jan Grolla mit dem letztmöglichen Versuch bei angezeigtem Passivspiel zum 17:18 (35.). Sonst gelang in der Vorwärtsbewegung nicht viel, so dass Wilhelmshaven, nach wie vor angetrieben von Kozul, durch dessen mittlerweile bereits siebten Treffer auf 17:20 (38.) davonzog.
Der WHV richtete sich ein, Melsungen mühte sich, wenigstens den Anschluss zu halten. Was nicht gelang. Tom Wolf traf zwar doppelt aus der Distanz, doch das war zu wenig gegen ruhig und routiniert mit der Uhr arbeitende Gäste. Allein Rene Andrei stemmte sich wirklich mit Macht gegen das drohende Ungemach. Konnte aber auch nicht verhindern, dass Okke Dröge mit dem 24:29 (50.) die Vorentscheidung herbeiführte. Zwar steckten die Nordhessen nie auf und fanden zum Ende hin auch offensiv wieder ordentliche Lösungen. Zurück in Schlagdistanz kamen sie trotz offener Deckung in den letzten Minuten jedoch nicht mehr.
Statistik
MT Melsungen 2: Krawczyk (7 Paraden / 19 Gegentore), Herbst (1 P. / 10 G.), Büde (1 P. / 6 G.); Stehl, Riecke 6/2, Grolla 1, Reinbold 3, Tsymbaliuk, Liebergesell, Wöhler 2, König 4, Fitozovic 2, Wolf 4, Andrei 8, Weiß, Eickhoff 1 – Trainer Finn Lemke.
Wilhelmshavener HV: Madert (7 P. / 25 G.), Lefan (5 P. / 6 G.) – Postel 5, Maas, Dröge 4, Repusic 3, Weiner, Schweigart 1, Kozul 9, Frangen 5, Düren 4, Drechsler 4 – Trainer: Christian Köhrmann.
Schiedsrichter: Hendrik Bier-Brenner / Thomas Sistermanns (Recklinghausen / Wuppertal) - Zeitstrafen 8 : 10 Minuten - Strafwürfe 3/2 : 1/0 - Zuschauer: 97.
Verlauf: 0:2 (3.), 3:2 (6.), 5:5 (9.), 9:5 (15.), 11:10 (21.), 13:13 (25.), 14:15 (29.), 15:15 (Halbzeit) – 16:16 (32.), 17:20 (38.), 20:23 (41.), 22:26 (46.), 24:29 (50.), 27:30 (52.), 28:33 (57.), 31:35 (Ende).