Was war das für eine Durststrecke, die die Fuldastädter nach ihrem Aufstieg in die 3. Liga auswärts durchleben mussten. Der Knoten platzte am vergangenen Wochenende im Oberbergischen. „Da ist eine große Last von uns abgefallen“, sagt Manuel Hörr, der darauf hofft, mit diesem Erfolgserlebnis eine kleine Serie starten zu können. Dazu bietet sich das Gastspiel bei einem direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt geradezu an.

Einfach wird das jedoch nicht. Die Dragons sind direkter Tabellennachbar und zu Hause vergleichbar stark wie die Melsunger, und sie haben gestandene Akteure in ihren Reihen, auf die Hörr und seine Mitspieler besonders aufpassen müssen. Auf Brian Gipperich zum Beispiel, der schon Bundesliga-Erfahrung beim Bergischen HC vorzuweisen hat, oder auf den niederländischen Erstliga-Spielmacher Erik Blaauw. Nicht zu vergessen Tobias Schetters, der vier Jahre mit Essen in der 2. Liga aktiv war. „Ja, sie haben mehr Erfahrung als wir. Aber wir können das wettmachen, wenn wir, wie in Gummersbach, als geschlossene Mannschaft auftreten“, sagt Hörr.  

Für den MT 2-Regisseur ist die kommende Partie eine besondere. Die erste nämlich, nachdem sein Wechsel im Sommer publik wurde. „Selbstverständlich verändert das meine Motivation“, sagt Hörr, „aber im Positiven: Sie wird nämlich noch einmal größer. Ich möchte mich unbedingt mit dem Nicht-Abstieg verabschieden. Außerdem ist mir der Verein ans Herz gewachsen. Genau wie die Jungs, mit denen ich spiele. Deshalb wird bis zum Saisonende noch mal alles gegeben.“ Er habe mit der MT 2 den Aufstieg miterlebt und wolle nun auch die Klasse halten.

Ein wichtiger Zwischenschritt zu möglichen Feierlichkeiten am Saisonende kann bei den SGSH Dragons gemacht werden. Und wie, dazu hat Hörr auch präzise Vorstellungen: „Der Schlüssel in Gummersbach war die Abwehr mit einem guten Jannik Büde dahinter. Wir müssen deshalb in Schalksmühle wieder gemeinsam verteidigen, nicht jeder für sich allein.“

Angesichts der robusten Deckung der Westdeutschen sind allzu viele MT-Tore nicht zu erwarten. Allein Philipp Dommermuth räumt mit seinen 115 Kilogramm, verteilt auf zwei Meter Gardemaß, reichlich was weg im Innenblock. Deshalb ist es umso wichtiger, Hörrs Marschroute mitzugehen: „Wir wissen, dass es an diesem Wochenende drauf ankommt. Es gibt keine Ausreden mehr, wir müssen alles reinhauen, was wir haben. Bei den Dragons und in jedem Spiel.“

Die Partie der MT Melsungen 2 bei den SGSH Dragons wird über die Plattform von Sportdeutschland.TV live im Internet übertragen. (Michael Koch)