MT beim Final4! Gegner ist Balingen
Geschafft! Die MT Melsungen ist wie in der Vorsaison ins Final4 des DHB-Pokals eingezogen. Im Viertelfinale bezwangen die Nordhessen die SG Flensburg-Handewitt nach einem packenden Schlagabtausch 30:28 (14:13).
Das Lidl Final4 wird am 12. und 13. April in der Kölner Lanxess-Arena ausgetragen. Dort trifft die MT Melsungen im Halbfinale auf Zweitligist HBW Balingen-Weilstetten. Im zweiten Halbfinale stehen sich der THW Kiel und die Rhein-Neckar Löwen gegenüber. Das ergab die Auslosung, die am Donnerstagabend direkt im Anschluss an den MT-Sieg in der Rothenbach-Halle stattfand.
Aber war das für ein Viertelfinale!? Ausverkauftes Haus. Eine bombastische Stimmung – von der ersten bis zur letzten Sekunde. Und Spannung pur.
Spielerisch haben die viereinhalbtausend Zuschauer ein ebenso emotionales wie abwechslungsreiches Spiel gesehen. Das von der positiven Grundstimmung durch Nebojsa Simics Vertragsverlängerung bis 2029 getragen wurde. Und weil es der Dramaturgie guttat, garnierte Melsungens Keeper seine Entscheidung mit einer Anfangsphase, die besser kaum hätte laufen können. Erst kassierte er nach nur drei Minuten Emil Jakobsens Siebenmeter, dann nahm er Niclas Kirkelökke, Johannes Golla und Simon Pytlick die Würfe weg. Und trug maßgeblich zum 7:4 bei, das der prima aufgelegte Rogerio Moraes auf Pass von Dainis Kristiopans nach einer knappen Viertelstunde erzielte.
Es war überhaupt die Hälfte der Torhüter, denn auch Benjamin Buric setzte Zeichen. Hatte schon früh ins leere Tor der MT getroffen, bei der es Roberto Garcia Parrondo immer wieder mit einem Feldspieler mehr versuchte. Und erwies sich auch gegen Timo Kastening, Moraes und David Mandic bei jeweils freien Würfen als Meister seines Fachs. Ein Grund, warum die Gäste Melsungens 9:6 (Adrian Sipos, 17.) in ein 9:10 (Pytlick, 22.) drehten. Ehe wieder Simic übernahm, den Treffer zum 13:12 (27.) selbst erzielte und Garant für eine knappe Halbzeitführung war.
Die MT blieb auch nach dem Seitenwechsel konstant in Vorlage. Erst durch die Treffsicherheit von Moraes aus der Nahwurfzone, dann durch die von Kastening über die Außenbahn und von der Siebenmeterlinie. Der Haken: Flensburg blieb hartnäckig dran, egalisierte mehrfach Zwei-Tore-Führungen der Nordhessen und hatte im für Buric gekommenen Kevin Möller einen starken Rückhalt. Der parierte erst Kastenings Siebenmeter, dann Balenciagas Nachwurf aus kürzester Distanz. Im Gegenzug machte Mads Mensah kurzen Prozess – 25:25 (49.).
Es ging auf die ominösen letzten zehn Minuten zu, die Simic-Zeit. Und tatsächlich bebte die Halle, als der in kurzer Folge erst Pytlick, dann Jakobsen entzauberte, auf der Gegenseite Ian Barrufet per Strafwurf auf 28:25 (52.) stellte.
Immer noch keine Vorentscheidung. Auch nicht, als Aaron Mensing, der Ex-Flensburger, die Kugel mit Urgewalt zum 29:27 (56.) an Möller vorbeiknalle, bevor der auch nur die Arme nach oben bekam. Denn Gottfridssons abgefälschter Verzweiflungswurf trudelte an Simic vorbei und über die Linie. Wieder nur noch einer vor mit 55 Sekunden Rest auf der Uhr.
Doch es reichte, obwohl Barrufet in der Schlussminute von der Linie nur die Latte traf. Den Abpraller angelte sich Sipos, und in letzter Sekunde vollendete Elvar Örn Jonsson die MT-Mission Köln mit dem 30. Treffer und der endgültigen Fahrkarte ins Final4.
Karten für das Finalturnier um den DHB-Pokal können ausschließlich online bestellt werden. Alle Informationen dazu lesen Sie im Laufe des Freitags auf der MT-Homepage. (Michael Koch/Robin Lipke)
Statistik:
MT Melsungen: Simic (13 Paraden / 27 Gegentore) 1 Tor, Morawski (0 P. / 1 G. bei einem Siebenmeter); Enderleit. Balenciaga 1, Mandic 3, Sipos 1, Kristopans 3, Ignatow, Moraes 5, Jonsson 3, Arnarsson, Cavalcanti, Mensing 4, Eickhoff, Kastening 6/2, Barrufet 3/3 – Trainer Roberto Garcia Parrondo.
SG Flensburg-Handewitt: Buric (7 Paraden / 23 Gegentore) 1 Tor, K. Möller (7 P. / 7 G.); Pytlick 8, Golla 1, Kirkelökke, Mensah 3, Gottfridsson 2, Jörgensen 3, Hansen 1, Horgen, Pedersen, Jakobsen 3, Smits 6/5, Blagotinsek, L. Möller – Trainer Anders Eggert.
Schiedsrichter: Christian vom Dorff (Kaarst) / Fabian vom Dorff (Kaarst); Spielaufsicht: Thorsten Zacharias.
Zeitstrafen: 6 – 6 Minuten (Balenciaga 27:30, Kristopans 28:05, Sipos 38:26 – Pytlick 14:48, Hansen 24:17, Kirkelökke 39:29)
Strafwürfe: 8/5 – 6/5 (Möller pariert gegen Barrufet 9:09, Kastening scheitert an Möller 47:58, Barrufet an die Latte 59:43 – Simic hält Wurf von Jakobsen 3:09)
Zuschauer: 4.491 in der Rothenbach-Halle, Kassel (ausverkauft)
Spielstände: 1:0 (2.), 1:2 (4.), 4:4 (9.), 7:4 (13.), 9:6 (17.), 9:10 (22.), 12:12 (26.), 14:13 (30.) HZ – 15:13 (31.), 15:15 (32.), 18:18 (37.), 21:21 (42.), 23:21 (44.), 25:25 (49.), 28:25 (52.), 29:27 (56.), 29:28 (60.), 30:28 (60.) Ende.