MT demonstriert Stärke

Der Höhenflug der MT Melsungen hält an. Beim TVB Stuttgart haben die Nordhessen am sechsten Spieltag der DAIKIN Handball-Bundesliga vollkommen verdient 36:27 (18:14) gewonnen.

Keine Frage, die MT Melsungen hat einen Lauf. Auf den beeindruckenden Auftritt beim FC Porto in der European League folgte nur zwei Tage später eine ebenso überzeugende Leistung: Beim nie gefährdeten 36:27 (18:14)-Sieg zeigten die Nordhessen dem TVB Stuttgart mal deutlich die Grenzen auf. Nikolaj Enderleit (Foto: Tom Weller) fand am Donnerstagabend besonders großen Spaß an der Partie. 

Nach dem Spiel in Porto und den damit verbundenen Reisestrapazen war von Müdigkeit nichts zu spüren bei den Nordhessen. Von Beginn an wirkten die Gäste hellwach. Wie heißt es so schön: Die MT erwischte einen Auftakt nach Maß. Prima Zuspiel von Erik Balenciaga an den Kreis – der Nutznießer hieß Arnar Freyr Arnarsson. Es folgten zwei Paraden von Nebojsa Simic, zwei Treffer von Nikolaj Enderleit, auch Timo Kastening trug sich in die Torschützenliste ein, ratzfatz führte die MT 4:0 (6. Minute).

Die Gäste machten vor 4.102 Zuschauern in der Porsche-Arena da weiter, wo sie in Porto aufgehört hatten. Sie traten souverän auf, zudem zeigten sie sich vor dem gegnerischen Kasten extrem effizient, und nach dem dritten Tor von Enderleit stand es 2:7 (8.). Die MT marschierte, basierend auf einer abermals stabil agierenden Abwehr und einem zuverlässigen Simic im Tor, der sich im ersten Durchgang sechsmal auszeichnete. 

Im weiteren Verlauf kamen die Stuttgarter zwar immer mal heran, zum Beispiel nach Patrick Ziekers Tor zum 6:8 (11.), oder als TVB-Keeper Luka Krivokapic ins verwaiste MT-Tor zum 9:11 traf (16.), oder als es nach einem 4:1-Lauf für die Schwaben 13:15 stand (26.). Aber jedes Mal reagierte die MT entschlossen, trat etwas fester aufs Gaspedal und düste wieder in eine komfortablere Position. Passend, dass Kastening nach abgelaufener Zeit per Siebenmeter noch zum 14:18-Pausenstand verwandelte. 

Nach dem Wechsel ließ die MT nicht locker und demonstrierte ihre Stärke. Die Schwaben bekamen nicht mehr den Hauch einer Chance, die Partie noch zu ihren Gunsten zu drehen. Der Melsunger Wirbelwind-Rückraum mit Balenciaga und Amine Darmoul stellte die TVB-Deckung mehrfach vor unlösbare Aufgaben. Darmoul traf insgesamt sechsmal, unter anderem zum 14:20 (33.). 

Ansonsten glänzten beide mit tollen Zuspielen, oder sie schafften Lücken für die Teamkollegen. Vor allem Enderleit freute sich über die Freiheiten. Der dänische Neuzugang machte in Stuttgart eines seiner bislang besten Spiele seit seinem Wechsel und war mit sieben Toren der treffsicherste Schütze des Abends. Innerhalb von gut zwei Minuten schlug Enderleit viermal für die MT in Folge zu und sorgte für eine 28:19-Führung (44.). 

Kapitän Kastening machte den Vorsprung beim 20:30 erstmals zweistellig (49.), Rogerio Moraes baute die Führung mit seinem Tor zum 22:34 sogar auf zwölf Zähler aus (54.). Logisch, dass die Begegnung da schon längst entschieden war. Die MT vergoldete damit eine überaus erfolgreiche Woche mit drei Siegen in sechs Tagen – und grüßt zumindest bis Samstag von der Tabellenspitze der Handball-Bundesliga. (Robin Lipke)

Statistik
TVB Stuttgart: Vujovic (2 Paraden / 12 Gegentore), Krivokapic (11 P. / 24 G., und 1 Tor); Bacani, Serrano 1, Fernandez 6/2, Schöttle 1, Pribetic 3, Reguart 1, Toskas 1, Ivankovic 1, Obermann, Laube 2, Zieker 1, Häfner 5, Rubin 4 – Trainer Michael Schweikardt.

MT Melsungen: Simic (10 Paraden / 21 Gegentore), Morawski (3 P. / 6 G.); Enderleit 7, Balenciaga 2, Mandic 1, Sipos 3, Kristopans 1, Ignatow, Moraes 2, Jonsson 1, Arnarsson 2, Cavalcanti 2, Mensing, Darmoul 6, Kastening 6/2, Barrufet 3/1 – Trainer Roberto Garcia Parrondo.

Schiedsrichter: Julian Fedtke (Berlin), Niels Wienrich (Berlin); Spielaufsicht: Jürgen Rieber.

Zeitstrafen: 4 – 14 Minuten (Laube 17:02/51:04, – Barrufet 13:55/40:08, Kristopans 19:38/35:20, Jonsson 27:30/37:36, Ignatow 56:16)

Strafwürfe: 3/2 – 4/3 (Fernandez scheitert an Morawski 50:30 – Barrufet scheitert an Vujovic 27:30)

Zuschauer: 4.102 in der Porsche-Arena, Stuttgart

Spielstände: 0:1 (2.), 0:4 (6.), 1:4 (6.), 2:7 (8.), 4:8 (10.), 6:11 (13.), 9:11 (16.), 9:14 (19.), 13:15 (26.), 13:17 (29.), 14:18 (30.) HZ – 14:19 (32.), 17:23 (39.), 19:25 (42.), 19:28 (44.), 20:30 (49.), 21:32 (52.), 22:34 (54.), 25:34 (57.), 27:36 (60.) Endstand.