MT erfüllt Pflicht gegen Porto

Souveräne Vorstellung: Die MT Melsungen hat im fünften Gruppenspiel in der EHF European League ihre Pflicht erfüllt und ungefährdet 32:27 (15:13) gegen den FC Porto gewonnen.

Vor 1.983 Zuschauern in der Kasseler Rothenbach-Halle hat die MT Melsungen am Dienstagabend nichts anbrennen lassen und dem FC Porto 32:27 (15:13) besiegt. Weil die zweite Begegnung in der Gruppe F zwischen Valur und Vardar 34:34 endete, zieht die MT mit der optimalen Ausbeute von vier Punkten in die Hauptrunde der EHF European League ein.

Mit dem gleichen Kader wie drei Tage zuvor ging Trainer Roberto Garcia Parrondo in die Partie. Setzte dabei in der Startformation eher auf die, die in der Liga nicht ganz so ausgedehnte Einsatzzeiten hatten. Zwei von ihnen, Nikolaj Enderleit und Alexandre Cavalcanti (Foto: Käsler), dankten es sofort mit Ballgewinnen hinten sowie Toren vorn. Was eine 3:1-Führung (5.) bedeutete.

Im MT-Tor machte Nebojsa Simic da weiter, wo er am Samstag gegen Magdeburg aufgehört hatte und rettete bereits in der Anfangsphase mehrfach gegen frech und respektlos aufspielende Portugiesen. Die blieben dran und hielten die Partie trotz wiederholter MT-Führungen in der ersten Viertelstunde ausgeglichen.

Mehr noch sogar. Als der bereits nach zehn Minuten ins Spiel gekommene zweite Keeper Portos, Diogo Rema, seine ersten Bälle hielt, gelang Daymaro Salina gar die erste Gästeführung zum 8:9 (19.). Melsungen enttäuschte beileibe nicht und spielte ordentlich, Porto allerdings hatte sich einiges vorgenommen und machte das gar nicht schlecht. Ein Spiel auf Augenhöhe also, bis Parrondo das erste Mal durchwechselte.

Mit Dainis Kristopans, Aaron Mensing und Elvar Örn Jonsson im Rückraum erhöhte sich der Druck, innerhalb von nur fünf Minuten war das Ergebnis durch den Isländer auf 13:10 (24.) gedreht. Und trotzdem noch längst nicht in den gewünschten Bahnen, wie der abermalige 13:13-Ausgleich von Victor Iturriza zeigte. Positiv machte sich der generelle Melsunger Trend der laufenden Saison bemerkbar: Ruhe und Struktur blieben jederzeit erhalten, immer war noch ein Gang übrig, der nach oben geschaltet werden konnte. So dass Mensing und Jonsson rechtzeitig vor dem Kabinengang nachlegten.

Der Start in den zweiten Durchgang ging den Hausherren wesentlich leichter von der Hand. Mit einem Spieler mehr auf dem Feld bauten Ian Barrufet und Jonsson zügig auf plus vier aus. Ein jetzt schon besser aussehender Abstand, der diesmal konserviert wurde – und den Barrufet sogar zum 22:17 (42.) auf fünf ausbaute.

Porto reagierte, sortierte sich in einer Auszeit neu, ging in der Deckung danach aggressiver zu Werke. Mit dem Erfolg, die folgenden drei Angriffe der MT ins Leere laufen zu lassen. Bis auf einen Treffer von Fabio Magalhaes jedoch ohne weitere Folgen für die Nordhessen, denn beim nächsten Versuch des Rückraum-Rechten war Simic ebenso glanzvoll zur Stelle wie kurz zuvor beim parierten Siebenmeter von Mamadou Diocou. Vorn lief’s dann nach kurzer Kunstpause auch wieder besser, natürlich Barrufet mit seinem mittlerweile sechsten Treffer warf ein zum 25:18 (48.).

Das war natürlich die Vorentscheidung und das registrierte auch Parrondo. Der sofort wieder auf Belastungssteuerung umschaltete, Florian Drosten Spielzeit gab und Alexandre Cavalcanti als Spielmacher installierte. Weil der sich gegen Ende eine Strafe einfing, kamen die Portugiesen zwar noch einmal näher, doch mehr als Ergebniskosmetik war das nicht.

Und das abschließende Highlight präsentierte auch wieder die MT mit einem Kempa-Anspiel von Mensing, das Drosten um den FCP-Schlussmann herumdrehte. Ungefährdeter Sieg schlussendlich für Melsungen und neben dem festgezurrten Gruppensieg auch die Gewissheit, mit der Optimalausbeute von vier Punkten in die nächste Runde zu gehen. (Michael Koch)

Statistik
MT Melsungen:
Simic (17 Paraden / 27 Gegentore), Morawski (n.e.); Enderleit 7, Balenciaga, Mandic, Sipos 1, Kristopans 1, Ignatow 4, Moraes 2, Drosten 1, Jonsson 3, Arnarsson, Cavalcanti 4, Mensing 3, Kastening, Barrufet 6/1 – Trainer Roberto Garcia Parrondo.

FC Porto: Abrahamsson (0 Paraden / 5 Gegentore.), Rema (8 P. / 22 G.), Sousa (1 P. / 5 G.); Valdes 3, Iturriza 2, Gunnarsson 3, Mikkelsen, M. Oliveira 7, D. Oliveira, Salina 4, Diocou 4, Salvador, Fernandes, P. Oliveira, Brandao 2, Magalhaes 2 – Trainer Magnus Andersson.

Schiedsrichter: Andrej Budzak / Michal Zahradnik (Slowakei); EHF-Delegierter: Christian Kaschütz (Österreich).

Zeitstrafen: 4 – 4 Minuten (Enderleit 6:15, Cavalcanti 55:52 – Diocou 30:00, Mikkelsen 36:54)

Strafwürfe: 2/1 – 1/0 (Barrufet scheitert an Rema 33:27 – Simic pariert Wurf von Diocou 44:11)

Zuschauer: 1.983 in der Rothenbach-Halle, Kassel

Spielstände: 1:0 (2.), 2:0 (3.), 3:2 (6.), 4:4 (8.), 7:7 (14.), 8:9 (19.), 10:10 (21.), 13:10 (24.), 13:13 (28.), 15:13 (29.) HZ – 16:13 (31.), 17:13 (32.), 19:15 (36.), 20:17 (39.), 22:18 (43.), 25:20 (52.), 28:20 (54.), 29:24 (58.), 31:27 (60.), 32:27 (60.) Endstand.