MT feiert Sieg im Gipfeltreffen

Die MT Melsungen hat in der DAIKIN Handball-Bundesliga ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Die Nordhessen bezwingen Tabellenführer Füchse Berlin 33:31 (16:13).

Das Gipfeltreffen in der DAIKIN Handball-Bundesliga wird für die MT Melsungen zum Festtag. Gegen den punktgleichen Tabellenersten aus Berlin feiert die Mannschaft von Trainer Roberto Garcia Parrondo nach einer rasanten Partie einen am Ende verdienten 33:31 (16:13)-Sieg. Damit übernimmt die MT die Tabellenführung.

Abgesehen von Amine Darmoul, der sich am Dienstag das Kreuzband gerissen hat, kann MT-Trainer Roberto Garcia Parrondo an diesem Samstagabend auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Aufseiten der Füchse hingegen sieht es personell übler aus: Top-Torjäger Mathias Gidsel und Schlussmann Dejan Milosavljev fehlen krankheitsbedingt.

Dies zur Vorrede, nun aber ab ins Spitzenspiel. Das beginnt mit Vorteilen für die Gäste aus der Hauptstadt, die nach Treffern von Mijajlo Marsenic und Fabian Wiede direkt 2:0 in Führung liegen (2. Minute). Die MT rennt nun erst mal einem Rückstand hinterher. Es dauert, bis die Gastgeber in Fahrt kommen. In dieser Anfangsphase gehen die Berliner konzentrierter zu Werke, bei der MT läuft es im Angriff nicht rund, und in der Deckung fehlt der richtige Zugriff.

So ziehen die Füchse dank eines Tores von Lasse Andersson zum 3:6 sogar auf drei Zähler davon (7.). Gut, dass die MT einen Dainis Kristopans und einen Elvar Örn Jonsson in ihren Reihen hat, die mit klasse Einzelaktionen die Nordhessen in der Spur halten. Überhaupt Jonsson: Der explodiert regelrecht in der ersten Hälfte, steht nach 30 Minuten bei fünf Treffen.

Und hinten im Innenblock macht er an der Seite von Landsmann Arnar Freyr Arnarsson und später Rogerio Moraes den Füchsen das Leben enorm schwer. Die MT-Abwehr ist endlich da, packt zu, David Mandic (Foto: Käsler) nutzt einen Ballgewinn und gleicht erstmals an diesem Abend aus – 9:9 (14.). Spätestens jetzt geht ein Ruck durch die ausverkaufte Rothenbach-Halle und durch die Melsunger Mannschaft.

Angetrieben von den Fans ist es erneut Mandic, der zum 12:11 und damit zur ersten MT-Führung trifft (20.). Es folgen Treffer von Moraes, Jonsson und zwei Paraden des eingewechselten Adam Morawski, da liegt die MT plötzlich 15:11 in Front (27.). Spiel gedreht. Wahnsinn. Der bestens aufgelegte Mandic setzt mit seinem Tor zum 16:13 den Schlusspunkt hinter eine extrem mitreißende erste Hälfte.

Nach dem Wechsel geht es munter weiter. Die MT startet mit einem 3:0-Lauf, erst Dimitri Ignatow, dann wird Moraes zweimal prima in Szene gesetzt, und zack, da steht es 19:13 für die Gastgeber (35.), die die Sache nun im Griff haben. Herrlich, wie der eingewechselte Aaron Mensing den Ball zum 24:19 ins Berliner Tor wuchtet (41.).

Weil die Füchse sich aber keinesfalls aufgeben, bleibt das Gipfeltreffen unterhaltsam und spannend, zum Beispiel als Wiede auf 29:26 verkürzt (51.), oder als Marsenic mit seinem Treffer zum 30:28 in den verwaisten MT-Kasten (53.) die Hauptstädter wieder in Schlagdistanz bringt – das Signal für eine packende Schlussphase.

Die Rothenbach-Halle hat sich da schon längst zu einem Hexenkessel entwickelt. Jede gelungene Szene hinten wie vorn wird frenetisch gefeiert von den MT-Fans. Vor allem, als Kristopans und Erik Balenciaga mit ihren Treffern auf 32:28 stellen (57.) und wieder für ein komfortables Polster sorgen. Und als dann auch noch Nebojsa Simic gegen Rückkehrer Tobias Reichmann glänzt, gibt es kein Halten mehr.

Dass Tim Freihöfer und Lasse Andersson nochmals für die Füchse zum 33:31 treffen, tut der Feierstimmung keinen Abbruch. Die MT-Fans skandieren lauthals „Spitzenreiter, Spitzenreiter!“. (Robin Lipke)

Stimmen
Roberto Garcia Parrondo: Ich bin natürlich extrem zufrieden, wir haben das Topspiel gewonnen. Ein Kompliment an meine Mannschaft, die toll gekämpft und ein prima Spiel gemacht hat.

Jaron Siewert: Glückwunsch an die MT. Wir sind gut reingekommen, haben gekämpft und alles versucht, haben dann aber zu viele Fehler gemacht, und das hat die MT ausgenutzt. Wenn es mal hätte enger werden können, war da ein Dainis Kristopans, der gute Entscheidungen getroffen hat. Am Ende waren es bei uns ein paar Fehler zu viel. 

Statistik
MT Melsungen: Simic (2 Paraden / 22 Gegentore), Morawski (3 P. / 9 G.); Enderleit, Balenciaga 1, Mandic 7, Sipos 2, Kristopans 6, Ignatow 2, Moraes 5, Drosten, Jonsson 6, Arnarsson, Cavalcanti 1, Mensing 2, Kastening 1, Barrufet 1/1 – Trainer: Roberto Garcia Parrondo.

Füchse Berlin: Ludwig (4 Paraden / 24 Gegentore), Ona (2 P. / 9 G.); Wiede 6, Darj, Tollbring, Andersson 4, Lichtlein 2, Freihöfer 6/4, Pichiri, Langhoff 2, Beneke, Herburger, West av Teigum 1, Reichmann 3, Marsenic 7 – Trainer Jaron Siewert.

Schiedsrichter: Fabian Baumgart (Neuried) / Philipp Dinges (Frankfurt); Spielaufsicht: Ronald Klein.

Zeitstrafen: 6 – 2 Minuten (Mandic 2:15, Sipos 54:51, Balenciaga 59:29 – Marsenic 12:35)

Strafwürfe: 1/1 – 4/4

Zuschauer: 4.491 in der Rothenbach-Halle, Kassel (ausverkauft)

Spielstände: 0:1 (1.), 0:2 (2.), 2:3 (4.), 3:6 (7.), 5:8 (11.), 9:9 (14.), 12:11 (20.), 15:11 (27.), 16:13 (30.) HZ – 17:13 (31.), 19:14 (35.), 21:15 (36.), 22:17 (38.), 24:19 (41.), 24:21 (43.), 26:21 (44.), 28:25 (50.), 30:28 (53.), 32:28 (57.), 33:29 (59.), 33:31 (60.) Endstand.