MT hat gegen Hamburg alles im Griff
Die MT Melsungen hat ihre Aufgabe am 14. Spieltag der DAIKIN Handball-Bundesliga souverän gemeistert. Gegen den HSV Hamburg gewann der Spitzenreiter 35:28 (17:12).
Start-Ziel-Sieg für die MT Melsungen: Gegen den HSV Hamburg überzeugte die Mannschaft von Trainer Roberto Garcia Parrondo mit einem sehr abgeklärten Auftritt und feierte am Mittwochabend einen ungefährdeten 35:28 (17:12)-Erfolg.
MT-Trainer Parrondo hatte im Vergleich zum Wetzlar-Spiel ein wenig an der Startsieben geschraubt. Zum Beispiel rückte Adam Morawski ins Tor, auf Linksaußen durfte Florian Drosten ran, und im rechten Rückraum begann Nikolaj Enderleit.
Und der Däne bedankte sich für die Chance und traf fünfmal in der ersten Hälfte, darunter ein richtiger Knaller zum 9:6 (14. Minute). Überhaupt machte die rechte Seite der MT mächtig Dampf. Dimitri Ignatow nämlich, der Mann auf Außen, schlug ebenfalls fünfmal im ersten Durchgang zu und ließ dabei keine Möglichkeit liegen.
Vor 3.827 Zuschauern hatten die Gastgeber alles im Griff, auch weil Morawski sich sechsmal auszeichnete und vor allem Hamburgs Linksaußen Casper Mortensen zur Verzweiflung brachte. In der dritten Minute eröffnete Alexandre Cavalcantis Tor zum 1:0 den Schlagabtausch – und diese Führung gaben die Rot-Weißen nicht mehr aus der Hand. Bis zum 4:4 durch Niklas Weller (8.) glichen die Gäste zwar anfangs noch aus, in der Folge setzte sich die MT aber Schritt für Schritt ab.
Erst drei Treffer beim 7:4 (11.), dann vier nach Enderleits fünftem Tor zum 10:6 (15.), und kurz vor dem Wechsel erhöhte erst Igantow auf 16:11 (29.), und Erik Balenciaga sorgte dann mit seinem Treffer zum 17:12 (30.) für einen komfortablen Vorsprung zur Pause. Souverän war das, was die MT im ersten Durchgang präsentierte.
Daran änderte sich in der zweiten Hälfte nichts. Zunächst bewies der ebenfalls gut aufgelegte Mohamed El-Tayar im HSV-Tor erst gegen Ignatow und direkt danach gegen Enderleit sein Können. Aber dann: Einen 3:0-Lauf der MT vollendete Ian Barrufet nach herrlichem Zuspiel von Balenciaga zum 20:12 (34.). Das roch schon ein bisschen nach Vorentscheidung.
Zumal der Spitzenreiter kaum nachließ, Einsatz zeigte und vor Selbstvertrauen strotzte. Nun war es die linke Seite der MT, die maßgeblich für die Tore sorgte. Der bereits erwähnte Barrufet sowie Cavalcanti, der mit seinem fünften Treffer des Abends das 25:18 markierte (44.). Okay, hier und da schlichen sich ein paar Unkonzentriertheiten ein, aber ernsthaft in Bedrängnis gerieten die Nordhessen nicht mehr.
Ganz abgeklärt hielt die MT den HSV auf Distanz. Wann immer es nötig war, traten die Gastgeber etwas fester aufs Gaspedal, etwa als Balenciaga und Barrufet mit ihren Treffern direkt hintereinander auf 27:20 stellten (49.). Spätestens jetzt war wohl auch der größte Skeptiker unter den MT-Fans überzeugt, dass für die Melsunger nichts mehr anbrennen würde.
Obendrauf gab es sogar noch was fürs Auge. Mit seinem Zuspiel auf Rogerio Moraes, der zum 30:24 verwandelte (54.), bewarb sich Balenciaga für den Zucker-Pass des Jahres. Dass kurz danach der eingewechselte Youngster Bruno Eickhoff sowohl zum 32:25 (57.) als auch zum 34:27 (59.) traf und damit seine ersten Bundesliga-Tore erzielte, rundete den herrlichen Abend aus MT-Sicht passend ab. (Robin Lipke)
Roberto Garcia Parrondo: Heute war es schwer für uns, denn Hamburg macht jedes Spiel mit vollem Einsatz. Wir mussten 60 Minuten kämpfen, um diesen Heimsieg zu erzielen. Jetzt haben wir zwei Punkte mehr auf dem Konto, nächste Woche aber auch drei Spiele vor uns.
Torsten Jansen: Glückwunsch an Melsungen zum Sieg, der in der Höhe ebenso verdient war. Wir haben mit einem guten Torwart begonnen, konnten das aber nicht für uns nutzen. Wir haben es nie geschafft, Melsungen mal nervös zu machen. Und sie haben das dann im Stil einer sehr guten Mannschaft heruntergespielt.
Statistik
MT Melsungen: Morawski (9 Paraden / 23 Gegentore), Simic (0 P. / 5 G.); Enderleit 5, Balenciaga 3, Mandic 1, Sipos 1, Kristopans 2, Ignatow 5, Moraes 3, Drosten, Jonsson 2, Arnarsson, Cavalcanti 5, Eickhoff 2, Kastening 1, Barrufet 5/1 – Trainer Roberto Garcia Parrondo.
HSV Hamburg: El-Tayar (10 Paraden / 28 Gegentore), Haug (2 P. / 7 G.); Tissier 4, Lassen 6, Botta, Weller 8, Axmann, Levermann, Andersen 5, Hartwig, Unbehaun, Sauter 2, Ilic 2, Mortensen 1, Valiullin – Trainer Torsten Jansen.
Schiedsrichter: Fabian Riedel (Leipzig) / Rick Herrmann (Zschorlau); Spielaufsicht: Thorsten Zacharias.
Zeitstrafen: 2 – 6 Minuten (Arnarsson 1:20 – Weller 19:43, Sauter 39:41, Valiullin 43:39)
Strafwürfe: 1/1 – 1/0 (Mortensen an die Latte 19:00)
Zuschauer: 3.827 in der Rothenbach-Halle, Kassel.
Spielstände: 2:0 (4.), 2:2 (5.), 4:4 (8.), 7:4 (11.), 10:6 (15.), 12:8 (21.), 12:10 (26.), 14:10 (28.), 16:11 (29.), 17:12 (Halbzeit) – 20:12 (34.), 20:14 (37.), 20:14 (37.), 23:16 (41.), 25:18 (43.), 25:20 (45.), 27:20 (49.), 29:22 (51.), 29:24 (53.), 31:24 (55.), 33:26 (58.), 35:28 (Ende).
Unser Foto zeigt Rogerio Moraes, der Hamburgs Leif Tissiert verteidigt. (Foto: Käsler)