MT IST SPARKASSEN CUP-SIEGER 2019

In einem Herzschlagfinale gegen den SC Magdeburg hat die MT das glücklichere Ende für sich und gewinnt nach Siebenmeterwerfen mit 25:24. Damit ist die Revanche für die Endspielniederlage im Jahr zuvor gelungen.

Die MT ging am Sonntag in der gut gefüllten Rotenburger Göbel Hotels Arena mit einem 11:10-Vorsprung in die Halbzeitpause. Im zweiten Durchgang konnte das Grimm-Team schnell den Vorsprung ausbauen (16:, 40. Min.), gab aber zum Ende der regulären Spielzeit diese Fünf-Tore-Führung immer weiter aus der Hand. Kai Häfner war es dann vorbehalten, mit einem ansatzlosen Unterarmwurf seine Farben in die Entscheidungsphase zu führen.

Das Reglement des Sparkassen Cup sieht vor, dass aufgrund der Belastung der Teams, die ja alle rund um das Turnier ein intensives Trainingslager absolvieren, nach den 60 Minuten keine Verlängerung mehr gespielt wird, sondern gleich zum Siebenmeterwerfen übergegangen wird.

Den Reigen der jeweils ersten fünf Schützen eröffnete für die MT erfolgreiche Lasse Mikkelsen. Als es danach immer noch unentschieden stand, musste das Shootout fortgesetzt werden. Tobias Reichmann scheiterte am Lattenkreuz. Zum Helden wurde dann Nebojsa Simic, der einmal gegen Magdeburgs Neuzugang Christoph Steinert parierte und auch als Letztes gegen SCM-Kapitän Christian O' Sullivan die Nerven behielt. Dazwischen hatte Michael Allendorf für das 25:24 besorgt. Lohn der Anstrengung: Neben den Titel gab es auch noch einen Sparkassenscheck über 1000 Euro (Foto: Alibek Käsler) und Nebojsa Simic wurde zum besten Keeper des Turniers gekürt.

Statement von Trainer Heiko Grimm

Diesen Turniersieg hat sich die Mannschaft wirklich verdient. Und zwar nicht nur wegen des anstrengenden Trainingslagers rund um das Turnier, sondern auch wegen der kraftraubenden  Einheiten in der Woche zuvor. Das Turnier und besonders das Endspiel gegen einen anspruchsvollen Gegner wird uns weiterbringen. Wir hatten Magdeburg rund 45 Minuten lang gut im Griff. Positiv war, dass wir heute eine gute Struktur und ein hohes Maß an Disziplin gezeigt haben. Auch das Rückzugsverhalten hat gestimmt, die Abwehr hat über 80 Prozent der Spielzeit  sehr gut verteidigt. Dass wir den 5-Tore-Vorsprung aus der Hand gegeben haben, lag nicht zuletzt an den vielen Unterzahlsituationen, die uns aus dem Tritt gebracht haben. Die Auswahl der Spieler, die dann zu einem Siebenmeterwerfen antreten, ergibt sich als erstes unter der Maxime:?Keiner muss antreten, der nicht werfen will, bzw. sich nicht sicher fühlt. Ansonsten haben wir mit Mikkelsen, Reichmann, Allendorf und Kühn eine Reihe von erfahrenen Kandidaten. Dazu hat sich Ignatow gesellt, der zuletzt bei der Junioren-WM auch zu den sicheren Schützen im U21-Team gehörte.

MT Melsungen - SC Magdeburg 25 : 24 (21:21, 11:10) n. 7m-Werfen

MT Melsungen: Sjöstrand, Simic – Maric 2, Kühn 3/1, Lemke 5, Reichmann 2, Ignatow 2/1, Kunkel, Mikkelsen 5/2, Danner 1, Schneider 1, Allendorf 1/1, Sidorowicz 1, Häfner 2, Salger, Pavlovic
SC Magdeburg: Thulin, Green – Musa 1, Chrapkowski 1, Bramsche, Musche 9/8, Steinert 1, Pettersson 3/1, Hornke 4/1, Kuzmanovski 3, Schmidt.

Das nächste Turnier wartet schon

Nach einem Ruhetag und einer Krafteinheit geht es für die MT am Mittwoch zum Kurztrainingslager nach Bremen. Dort steht am Donnerstag ein Testspiel beim Oberligisten TV Cloppenburg auf dem Plan. Am Samstag und Sonntag folgt die Teilnahme am dextra FM-Cup (zuvor ERIMA Cup). In der Bremer ÖVB-Arena treten außer der MT die Bundesligisten MT Melsungen, Frisch Auf! Göppingen, Bergischer HC und die „Recken" der TSV Hannover-Burgdorf auf. (MT-Pressestelle)

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Spielbericht des Veranstalters:
Die MT Melsungen hat zum dritten Mal den Sparkassen-Handballcup gewonnen. In der Neuauflage des Vorjahresfinals brachte erst das Siebenmeterwerfen die Entscheidung. Nebojsa Simic wurde zum Matchwinner für die Nordhessen und anschließend zum besten Torhüter des Turniers ausgezeichnet. Die Torjägerwertung gewannen Matthias Musche und Bjarki Mar Elisson mit jeweils 18 Turniertoren. Als wertvollster Spieler wurde SCM-Regisseur Marko Bezjak geehrt.

Die MT Melsungen erzielte zwar die ersten beiden Treffer, Magdeburg konnte aber postwendend egalisieren. Beide Teams waren schnell auf Betriebstemperatur, Melsungen konnte vor allem über seine Rückraumspieler Kai Häfner, Finn Lemke, Lasse Mikkelsen und Julius Kühn in der Anfangsphase zum 5:3 (8.) die Tore setzen. Magdeburg hingegen suchte den Erfolg aus der Nahdistanz, kam so auch zu den ersten Siebenmetern. Den dritten beim Stand von 6:5 ließ Matthias Musche dann allerdings inklusive Nachwurf gegen Nebojsa Simic liegen.

Absetzen konnten sich die Nordhessen trotz einiger Möglichkeiten nach Magdeburger Fehlern nicht, auch Jannick Green stellte mit einigen Paraden seine Klasse unter Beweis und nahm den einen oder anderen hundertprozentigen weg. Minutenlang änderte sich nichts auf der Anzeigetafel, erst im Nachwurf konnte Pettersson zum 6:6 (18.) ausgleichen und Bezjak dann mit einem Steal den SCM sogar erstmals in die Vorlage bringen.

Heiko Grimm setzte mit Roman Sidorowicz und Timm Schneider neue personelle Impulse, aber auch nach einer Auszeit fanden die Bartenwetzer nur langsam wieder in die Spur zurück. Rückhalt war vor allem Keeper Simic, der mit seinen Paraden dafür sorgte, dass Sidorowicz und Mikkelsen mit einem Doppelschlag zum 9:7 (25.) wieder die Führung zur MT holte.

Der SCM spielte zeitweise mit zwei Kreisläufern, dafür ohne Linkshänder im Rückraum. Aber auch mit dieser taktischen Variante bekam man die Melsunger Deckung nicht in Bewegung und Mikkelsen erhöhte auf drei Tore (11:8). Defensiv sorgte auch eine offensive Deckung gegen Kai Häfner dafür, dass Melsungen zur Halbzeit nur mit 11:10 vorne lag.

Gleich zum Beginn der zweiten Halbzeit ließ Tim Hornke eine gute Chance zum Ausgleich liegen und so war es Tobias Reichmann, der wenig später zum 12:10 (33.) konterte. Torgefährlich im Umschaltspiel war vor allem Nationalspieler Finn Lemke, der beim 14:10 (37.) schon seinen fünften Treffer setzte, ehe dann SCM-Neuzugang Filip Kuzmanovski den elften Treffer für seine Farben setzte.

Als jedoch Felix Danner vom Kreis zum 16:11 (40.) traf, musste Bennet Wiegert mit einer Auszeit gegensteuern. Den schönsten Treffer der Partie setzte hingegen Lukas Mertens nach Kempa-Anspiel von Geburtstagskind Tim Hornke beim 17:13 (44.). Melsungen verpasste es den Sack frühzeitig zuzumachen, Magdeburg witterte nach dem sechsten Tor von Matthias Musche zum 19:17 (54.) noch einmal Morgenluft.

Neuzugang Christoph Steinert trat danach gleich doppelt in Erscheinung, der Linkshänder sorgte erst für den Anschlusstreffer und hatte dann sogar per Gegenstoß den Ausgleich auf der Hand. Einmal mehr verhinderte Simic den Einschlag im Melsunger Gehäuse. So konnte dann wenig später Timm Schneider mit einem kraftvollen Durchbruch zum 20:18 (57.) die Nerven der Nordhessen beruhigen.

Entschieden war das Finale aber noch nicht, zwei Siebenmetertreffer von Matthias Musche und eine Parade von Jannick Green sorgten für eine packende Schlussminute beim Stand von 20:20, die Melsungen mit Ballbesitz und Unterzahl bestehen musste. Kai Häfner hielt Melsungen mit einem spektakulären Hüftwurf in der Vorlage und Magdeburg blieben nach einer Auszeit noch vierzehn Sekunden für den Ausgleichstreffer. Magdeburg brachte Tim Hornke auf der rechten Außenbahn in Stellung und der traf aus spitzem Winkel zum 21:21-Unentschieden.

Die Entscheidung musste nun im Siebenmeterwerfen fallen und zunächst hatten von beiden Teams alle drei Schützen getroffen. Als Tobias Reichmann gegen Tobias Thulin nur die Latte traf, war Melsungen unter großem Druck. Nebojsa Simic war dann jedoch erst gegen Christoph Steinert und später auch gegen Christian O´Sullivan zur Stelle. Zwischendrin hatte Michael Allendorf für den finalen Treffer zum 25:24-Endstand erzielt.

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