MT kassiert erste Niederlage

Die MT Melsungen hat die erste Niederlage in der DAIKIN Handball-Bundesliga hinnehmen müssen. Am dritten Spieltag verloren die Nordhessen bei den Rhein-Neckar Löwen 26:31 (14:17).

Die Reise nach Mannheim hat sich für die MT Melsungen nicht gelohnt. Am Samstagabend kassierte der nordhessische Handball-Bundesligist bei den Rhein-Neckar Löwen eine 26:31 (14:17)-Niederlage. Vor allem an Schlussmann David Späth biss sich die Mannschaft von Roberto Garcia Parrondo die Zähne aus.

Dabei ging es für die Gäste in der SAP-Arena ganz gut los. Anfangs waren sie hier und da noch etwas fahrig in den Angriffsaktionen, aber dann gewannen sie an Sicherheit. Nach einem Tempogegenstoß brachte Kapitän Timo Kastening mit seinem Treffer zum 3:4 die in Weiß spielenden Melsunger erstmals in Führung (6. Minute).

Die MT blieb dran, packte in der Defensive ordentlich zu und setzte sich in der Folge ab. Rogerio Moraes mit einem herrlichen Heber zum 7:10, und Aaron Mensing legte direkt nach zum 7:11 (17.) – die MT fand in einen Lauf, und Löwen-Trainer Sebastian Hinze drückte sicherheitshalber den Auszeit-Buzzer.

Die Ansprache zeigte Wirkung. Die Gastgeber wirkten nun wacher, und sie hatten einen gewissen Ivan Martinovic in ihren Reihen, der noch in der Vorsaison für die MT auf Torejagd ging. Fast 20 Minuten war vom Rückraumrechten kaum etwas zu sehen, David Mandic leistete ganze Arbeit in der MT-Deckung.

Doch wie Kai aus der Kiste tauchte Martinovic auf und legte los wie die Feuerwehr: Drei Treffer in Folge für die Badener, dazu ein Keeper-Tor von Späth in den verwaisten Melsunger Kasten – da lagen die Löwen beim 13:12 erstmals seit der 6. Minute wieder vorn.

Die Hausherren hatten nun das Momentum auf ihrer Seite, und Späth zwischen den Pfosten. Der deutsche Nationaltorwart nervte Arnar Freyr Arnarsson und gleich zweimal Elvar Örn Jonsson, die jeweils aus guter Position zum Abschluss kamen. Zu allem Übel aus MT-Sicht verwertete David Móré Sekunden vor der Sirene ein langes Zuspiel zum 17:14 (30.), sodass die Gäste mit einem Rückstand von drei Toren in die Kabine gingen.

In der Anfangsphase der zweiten Hälfte setzten erst mal beide Schlussmänner ihre Duftmarken, ehe Kastening per Siebenmeter für die MT auf 17:15 verkürzte (34.). Die mitgereisten Fans mussten dann aber mit ansehen, wie die Löwen einen 4:1-Lauf hinlegten und immer mehr die Kontrolle über das Spiel erlangten.

Logisch, dass Parrondo nicht wirklich zufrieden wirkte: „Wir haben 20 Minuten richtig gut und intensiv gespielt. Gerade aufgrund der zweiten Hälfte haben die Löwen verdient gewonnen. Wir haben uns zu viele technische Fehler und zu viele Fehlwürfe geleistet. So kamen die Löwen in ihr Tempospiel“, sagte der MT-Trainer nach der Partie.

Die angesprochenen Fehlwürfe gingen in erster Linie auf die Kappe von Späth, der sich an diesem Abend als absolute Bank im Tor erwies. Nach einer weiteren Parade schloss er obendrein zum zweiten Mal ab und erzielte das 24:18 (45.). Spätestens in diesem Moment tobte die mit 6.560 Zuschauern gefüllte SAP-Arena.

Bei der MT lief nicht mehr viel zusammen. Aber sie ließ die Löwen nicht komplett davonziehen, auch wenn der glänzend aufgelegte Jannik Kohlbacher zwischenzeitig das 26:20 für die Gastgeber besorgte (50.). Den Schlusspunkt setzte Olle Forsell Schefvert mit dem letzten Tor des Abends zum 31:26 (59.). Und die MT muss nach zwei Siegen zum Start in die Liga nun die erste Niederlage verdauen. (Robin Lipke)

Unser Foto zeigt den enttäuschten MT-Kapitän Timo Kastening. (Foto: Käsler)

Statistik
Rhein-Neckar Löwen:
Späth (15 Paraden / 26 Gegentore) und 2 Tore, Appelgren (n.e.); Martinovic 7/4, Nothdurft 2, Plucnar, Knorr 5, Oskarsson, Heymann 4, Móré 2, Davidsson, Groetzki, Schefvert 1, Lindenchrone, Kohlbacher 8 – Trainer Sebastian Hinze.

MT Melsungen: Simic (12 Paraden / 30 Gegentore), Morawski (0 P. / 1 G. bei einem Siebenmeter); Enderleit 1, Balenciaga, Mandic 3, Sipos 1, Kristopans 4, Ignatow, Moraes 3, Jonsson 3, Arnarsson 1, Cavalcanti, Mensing 4, Darmoul, Kastening 6/2, Barrufet – Trainer Roberto Garcia Parrondo.

Schiedsrichter: Steven Heine (Wendeburg), Sascha Standke (Ronnenberg); Spielaufsicht: Jürgen Rieber.

Zeitstrafen: 2 – 6 Minuten (Groetzki 10:25, – Mensing 22:27, Kristopans 35:24, Darmoul 35:50)

Strafwürfe: 4/4 – 3/2 (Barrufet scheitert an Späth 2:56)

Zuschauer: 6.560 in der SAP-Arena, Mannheim

Spielstände: 1:0 (2.), 1:1 (5.), 3:3 (6.), 3:4 (6.), 7:11 (17.), 10:11 (20.), 13:12 (24.), 15:14 (29.), 17:14 (30.) HZ – 17:15 (34.), 21:16 (39.), 24:18 (45.), 26:20 (50.), 27:23 (54.), 30:24 (57.), 30:26 (58.), 31:26 (59.) Endstand.