MT nimmt Hürde Gummersbach

Die MT Melsungen hat am 15. Spieltag der DAIKIN Handball-Bundesliga die Hürde Gummersbach erfolgreich genommen. Beim VfL gewannen die Nordhessen 29:24 (14:11).

Die MT Melsungen hat sich am Montagabend beim VfL Gummersbach durchgesetzt. Dank einer konzentrierten und beherzten Leistung in der Schlussphase verließ der Bundesliga-Spitzenreiter die Schwalbe-Arena mit einem verdienten 29:24 (14:11)-Sieg. Bestnoten bei den Nordhessen verdiente sich Erik Balenciaga.

Das ließ sich gut an in der Gummersbacher Arena – zumindest aus MT-Sicht. Die Gäste gingen direkt in Führung, Schlussmann Nebojsa Simic zeichnete sich in den ersten zehn Minuten viermal aus, darunter ein gehaltener Siebenmeter gegen Milos Vujovic, Erik Balenciaga zog elegant durch die Gummersbacher Deckung, und da stand es schon 2:6 nach elf Minuten.

Die Deckung der Nordhessen machte einen prima Job, den Oberbergischen fiel offensiv nicht sonderlich viel ein. Lediglich das Spiel über den Kreis funktionierte beim VfL, dessen Kreisläufer Kristjan Horzen mit seinem vierten Treffer das 5:7 markierte (14.). Die Oberhand behielten die Gäste, bei denen Balenciaga mal gekonnt auflegte und mal selbst unwiderstehlich durch die Lücken düste – herrlich sein Treffer zum 6:9 (16.).

Und noch einer fand Gefallen an dieser Partie: MT-Kapitän Timo Kastening, der mit einem Dreher ganz tief aus der Trickkiste für eine 14:11-Pausenführung der Gäste sorgte. Nach dem Wechsel schaltete Gummersbach zwei, drei Gänge höher und stand vor allem in der Deckung wesentlich besser. Die MT musste nun noch mehr tun für einen Treffer.

Infolge einer kürzeren Torflaute aufseiten der MT kämpften sich die Gastgeber heran. Vujovic besorgte per Siebenmeter den 19:19-Ausgleich (46.), vier Minuten später markierte Horzen mit seinem Tor zum 21:20 die erste Führung des Abends für den Traditionsklub. Logisch, dass nun der Geräuschpegel in der Schwalbe-Arena in gesundheitsgefährdende Bereiche auswuchs.

Die Partie offen, das Momentum bei den Gummersbachern – doch die MT behielt die Nerven, krempelte die Ärmel hoch und antwortete mit einem beeindruckenden 8:1-Lauf. Kastening traf fast, wie er wollte, einmal mehr bewies Balenciaga, wie genial er seine Mitspieler in Szene setzen kann, wie beim Zuspiel auf Rogerio Moraes, der zum 22:26 verwandelte (57.). Und obendrein fand Simic seine Form der Anfangsphase wieder und parierte glänzend erst gegen Julian Köster und dann gegen Teitur Örn Einarsson.

Damit war die Entscheidung gefallen. Dass Youngster Bruno Eickhoff an alter Wirkungsstätte den letzten MT-Treffer des Abends beisteuerte, war eine schöne Randnotiz. Die MT untermauert in Gummersbach ihre Spitzenposition in der Handball-Bundesliga und scheint gerüstet für das Pokal-Viertelfinale am Donnerstagabend gegen die SG Flensburg-Handewitt. (Robin Lipke)

Statistik:
VfL Gummersbach: Obling (3 Paraden / 13 Gegentore), Kuzmanovic (5 P. / 16 G.); Vidarsson, Kodrin 1, Vujovic 3/3, Köster 2, Blohme 2, Häseler, Einarsson 4, Schluroff 4, Tskhovrebadze, Pregler 1, Horzen 7, Protsiuk, Zeman – Trainer: Gudjon Valur Sigurdsson.

MT Melsungen: Simic (11 Paraden / 24 Gegentore), Morawski (n.e.); Enderleit 1, Balenciaga 6, Mandic 1, Sipos 1, Kristopans 2, Ignatow, Moraes 2, Drosten, Jonsson 2, Arnarsson, Cavalcanti 1, Eickhoff 1, Kastening 9/2, Barrufet 3/3 – Trainer Roberto Garcia Parrondo.

Schiedsrichter: Marcus Hurst (Berlin) / Mirko Krag (Frankfurt); Spielaufsicht: Christoph Immel.

Zeitstrafen: 8 – 8 Minuten (Kodrin 1:23, Blohme 15:13, Einarsson 25:21, Köster 31:53 – Cavalcanti 1:23, Sipos 3:55, Jonsson 21:52/42:04)

Strafwürfe: 4/3 – 7/5 (Simic hält Wurf von Vujovic 9:29 – Obling ist Sieger gegen Barrufet 7:36, Kastening verfehlt 25:25)

Zuschauer: 4.132 in der Schwalbe-Arena, Gummersbach

Spielstände: 0:1 (2.), 1:4 (4.), 2:6 (11.), 5:7 (14.), 7:11 (22.), 11:12 (27.), 11:14 (29.) HZ – 12:14 (31.), 13:17 (35.), 17:18 (43.), 19:19 (46.), 21:20 (50.), 22:22 (52.), 22:28 (58.), 23:29 (60.), 24:29 (60.) Ende.

Bildunterschrift: MT-Spielmacher Erik Balenciaga bekommt es mit den Gummersbachern Tilen Kodrin (links) und Stepan Zeman zu tun. (Foto: Be.A.Star-Productions)