MT Talents: Die B-Jugend unterliegt bei den Rhein-Neckar Löwen, erhält sich aber die Chance aufs Viertelfinale der DM

Die B-Jugend der mJSG Melsungen/Körle/Guxhagen hat ihr erstes Achtelfinalspiel bei den Rhein-Neckar Löwen mit 21:26 (11:14) verloren. In einer über weite Strecken gutklassigen Partie ging viel über den Kampf und beiderseits gute Abwehrarbeit. Zwar konnten sich die Gastgeber in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel bis auf sieben Tore absetzen, die Melsunger kämpften sich aber mit viel Willen und Einsatz zurück in Schlagdistanz. Ehe in den Schlussminuten die Kraft nachließ und die Gastgeber noch einmal anziehen konnten. Damit bleibt das Erreichen des Viertelfinales für die MT Talents im Rückspiel am kommenden Sonntag in Melsungen zwar möglich, jedoch bedarf es einer Leistungssteigerung vor eigenem Publikum, um den Traum vom Einzug unter die besten acht Teams Deutschlands zu realisieren.

Mit gegenseitigem Abtasten war nicht viel. Im Gegenteil ging es sofort zielstrebig zur Sache und der schnelle, aber dennoch sichere Abschluss war das Ziel. Mit Erfolg zunächst auf beiden Seiten, denn die ersten fünf Versuche waren allesamt drin, nach nur dreieinhalb Minuten stand es 3:2 für die Gastgeber. Die dann jedoch ihren Kreisläufer Alexander Momber für zwei Minuten Bankstrafe schmerzlich vermissten. Erst nutzte Leon Stehl eine Lücke auf Rechtsaußen zum Ausgleich, die sehr offensive Abwehr angelte sich das Leder und Tom Wolf traf zum 3:4, der ersten Führung für die MT Talents (7.). Die Freude darüber währte nur kurz. Kaum wieder komplett, glich Lennart Karrenbauer aus und Theo Sommer holte den Vorteil zu den Junglöwen zurück.

Die folgende Zeitstrafe gegen Tom Wolf nutzten Cedric Mayer und Felix Göttler zum 7:4 (10.), der ersten klareren Führung im Spiel. Was bei dieser Trefferfrequenz etwas unterging: beide Abwehrreihen machten es den gegnerischen Angreifern alles andere als leicht. Viel Arbeit war angesagt, gerade für Melsungen, weil Alexander Momber immer wieder herausrückte und dem Rückraum um Thorge Lutze die Räume eng machte. Die logische Folge war nach sehenswertem Schlagwurf von Lennart Karrenbauer sowie einem Tor von Cedric Mayer die 9:5-Führung der Junglöwen und die erste Auszeit, genommen von Georgi Sviridenko (15.). Was die Hausherren, auf allzu viel Körperkontakt im Angriff verzichtend, mit Schlagwürfen von Lennart Karrenbauer aus der Distanz lösten, beantworteten die Nordhessen mit der Suche nach Zweikämpfen und breitem Spiel. Auf diese Weise kassierte Alexander Momber bereits nach einer Viertelstunde seine zweite Strafe, Thorge Lutze von der Siebenmeterlinie und Leon Stehl mit Platz auf der rechten Seite schoben ihre Mannschaft auf 10:7 heran (17.).

Der Ansatz einer Aufholjagd ohne Fortgang, weil Jost Liebergesell ebenfalls für zwei Minuten runter musste und Dave Hörnig bravourös gegen Thorge Lutze und im Nachwurf Lukas Schröder parierte. Das nutzten die Rhein-Neckar Löwen, zogen auf 13:8 davon und waren drauf und dran, sich einen mehr als komfortablen Vorteil herauszuspielen. Umso mehr, als Jost Liebergesell nach Tom Wolfs neuntem rot-weißen Treffer zum zweiten mal die zwei erhobenen Finger der Referees sah. Doch das weckte eher den Kampfgeist der Gäste, die kurz vor der Pausensirene durch Leon Stehl und einen feinen Tempogegenstoßlauf von Julian Kreile noch zum Pausenstand von 14:11 verkürzten.

Der Auftakt zum zweiten Durchgang gehörte dann aber doch wieder den Löwen. Zwei Fehlversuche der Melsunger, zwei konsequent durchgezogene und erfolgreich abgeschlossene Angriffe der Junglöwen – 16:11 (27.). Kurz darauf, jeweils nach Fehlabgaben im Vorwärtsgang, liefen Marc Riffelmacher und Lennart Karrenbauer Tempogegenstöße zum 18:11 (29.). Erst nach fast fünf absolvierten Minuten war Thorge Lutze erfolgreich, gekontert allerdings sofort von Theo Sommer. Es blieb bei sieben Differenz (30.).

Tom Wolf machte Platz für Luca Pickenhahn, Jason Wilfer kam neben Lasse Ohl als zweiter Kreisläufer, um die Junglöwen-Deckung dichter am Kreis zu binden. Was sich zunächst einmal in der Defensive auszahlte, wo beide den Innenblock besetzten und direkt einen Ball organisierten, den Leon Stehl nach weitem Pass von Ben Wolf verwertete. Scheinbar ohne Langzeiteffekt, denn Felix Göttler traf postwendend zum 20:13 (34.). Also vielleicht eine Vorentscheidung? Nein! Weil sich die Hereinnahme von Luca Pickenhahn mit dessen 20:14 doch auszahlte, Thorge Lutze sich mit feiner Körpertäuschung zentral beste Wurfposition beschaffte, Jost Liebergesell nachlegte und erneut Luca Pickenhahn auf 21:17 verkürzte. Als dann auch noch Lasse Ohl vom Kreis das 21:18 machte, hatte Löwen-Coach Tobias Scholtes genug und bat zur Auszeit (39.).

Noch rechtzeitig, um weiteres Ungemach zu vermeiden; was Lennart Karrenbauer mit seinem mittlerweile sechsten Treffer, erneut per Schlagwurf erzielt, unterstrich. Die Gastgeber kamen mit viel mehr Schwung aus der Verschnaufpause zurück, Melsungen dagegen hatte seine Konzentration eingebüßt. Zwei Fehler im Spiel nach vorn, Felix Göttler profitierte mit dem 23:18 (40.). Einer jedoch hatte durch seine späte Einwechslung noch viel Kraft: Luca Pickenhahn übersprang zunächst die massive gelb-schwarze Deckung und legte mit einem wahren Hammer aus zehn Metern in den Winkel nach, Jost Liebergesell verkürzte weiter auf 24:21 (46.). Ehe den Nordhessen die Kraft ausging, die Junglöwen ihre starke Physis noch einmal in die Waagschale warfen und schlussendlich doch noch mit einem Fünf-Tore-Vorsprung ins Ziel kamen.

Statistik

MT Talents: B. Wolf, Vollmüller, Kotenko – Oh 2l, Pickenhahn 4, Liebergesell 2, Lutze 4/1, Kreile 1, Wilfer, T. Wolf 3, Stehl 5, Schröder, Braune, Botte – Trainer Georgi Sviridenko.

Rhein-Neckar Löwen: Hörnig, Meiser, Pleimes – Riffelmacher 2, Göttler 6, Le. Karrenbauer 7, Mayer 4, Sommer 5, Momber 2, Eden, Usatiuc, Rypinski, La. Karrenbauer, Nauß – Trainer Tobias Scholtes.

Z: 285 - SR: Berger / Berger (München-Allach) - Strafen: 10 : 4 Minuten – Disqualifikation: Liebergesell (MT, 3x2 Min., 50.) - 7m: 1/1 : 1/0.