MT verlängert mit isländischem Power-Paket vorzeitig bis 2025

“MT künftig auch im Rückraum mit Island-Power”, so lautete der Titel der vereinseigenen Pressemitteilung am 16. März 2021. Bekannt gegeben wurde damit die Verpflichtung von Elvar Örn Jonsson, einem der beiden Regisseure der isländischen Nationalmannschaft. Sein damals geschlossener Vertrag mit dem nordhessischen Handball-Bundesligisten war zunächst auf zwei Saisons ausgelegt. Der ist somit zwar noch bis Juni 2023 gültig, aber die MT-Verantwortlichen wollten sich die Dienste des Rechtshänders gern längerfristig sichern. Das ist nun mit der vorzeitigen Verlängerung des Kontrakts bis 2025 gelungen. Die nordhessischen Handballfans können sich also weiterhin auf isländische Handball-Power im Rückraum freuen.



Zeigt in jedem Spiel die Kraft und den Spaß am Handball, die in ihm stecken: Elvar Örn Jonsson – Foto: A. Käsler).

“Wir können schon ein wenig stolz darauf sein, dass sich Elvar dazu entschieden hat, seinen Vertrag mit uns deutlich zu verlängern. Die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht. Durch seinen Wechsel zur MT vor einem Jahr hat er sehr positiv auf sich aufmerksam gemacht. Da ist es nicht verwunderlich, dass ihm diverse Angebot anderer Vereine vorlagen, darunter auch solche, die in der Champions League spielen”, verrät Michael Allendorf.

Der sportliche Leiter der MT weiter: “Er war längere Zeit verletzt, ist seit zwei Spielen wieder dabei. Jetzt hat man noch deutlicher sehen können, wie wichtig er für uns ist. Einen Spieler mit solchen Eigenschaften wie er sie hat, ist derzeit auf dem Markt nicht zu finden. Elvar ist in der Abwehr im Innenblock genauso stark, wie vorne im Angriff auf Halblinks oder in der Mitte. Auch wenn er vom Typ her eher etwas ruhiger und zurückhaltender ist,  gibt er auf dem Spielfeld kämpferisch immer alles. Auf ihn kann man sich jederzeit voll und ganz verlassen”.

Im Frühjahr dann der Schock – für Elvar und für die MT: Es passierte am 13. April im WM-Playoff-Duell “Island gegen Österreich”, im Hinrundenmatch in Bregenz. Der MT-Spielmacher knallte nach einem normalen Gerangel mit einem  Gegenspieler ungebremst auf den Boden, auf seine linke Schulter. Die spätere Kernspinuntersuchung brachte es an den Tag: Der Rückraumspieler hatte sich einen Riss im sogenannten Labrum, einem Faserknorpelring um die Schulterpfanne, zugezogen. Eine Operation war unumgänglich. Die Ärzte rechneten damals mit einer Rekonvaleszenz von mindestens fünf Monaten.

Am 2. Oktober, nach genau 172 Tagen, meldete sich Elvar Örn Jonsson nach intensiver Reha zurück. Im Heimspielknaller gegen die Füchse Berlin gelang ihm nicht nur wegen seiner vier Tore ein beeindruckendes Comeback. Nach fünf Spieltagen der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga hat nun also auch für ihn die Saison endlich begonnen.

Er will mit der MT angreifen: “Ich freue mich auf die Zukunft und bin glücklich, hier in Melsungen zu bleiben. Ich hoffe, dass wir uns für einen europäischen Wettbewerb qualifizieren können. Meine Konzentration gilt voll und ganz der Mannschaft. Ich will dazu beitragen, dass wir gemeinsam ein höheres Level erreichen. Dazu muss auch ich mich immer weiter verbessern”.

Dass er und die MT auf genau diesem Weg sind, wollen alle Beteiligten natürlich erst recht im heutigen Hessenderby gegen die HSG Wetzlar zeigen (16:05 Uhr, Rothenbach-Halle Kassel – Es gibt noch Tickets an der Tageskasse).

Sportlicher Werdegang:
Elvar Örn Jonssons Handballkarriere begann 2007 in Selfoss, einem 8.000-Einwohner-Städtchen im Süden Islands. In dem dortigen Verein spielte er bis 2019. Im selben Jahr avancierte er zu einem der Leistungsträger der isländischen Nationalmannschaft. Und auch in der Liga lief es derweil für ihn prächtig.  In 2018 und i2019 wurde er jeweils zum besten Spieler der Hauptrunde gewählt und in 2019 zum wertvollsten Spieler der Endrunde. Anschließend wechselte er zum dänischen Erstligisten Skjern Håndbold, spielte dort bis 2021. Sein Länderspieldebüt gab er am 5. April 2018 gegen Norwegen. Damals war er sogleich in den EM-Kader berufen worden, konnte aber wegen einer Verletzung nicht an den Kontinental-Titelkämpfen teilnehmen. Sein erstes großes internationales Turnier war dann die Weltmeisterschaft 2019 in Deutschland und Dänemark. Er belegte mit Island am Ende Platz 11. Bislang hat der Rückraumspieler 54 A-Länderspiele bestritten und 140 Tore erzielt.