MT will langfristig in die Top 5

Hinter den Kulissen der MT Melsungen wird fleißig nach einem neuen Vorstand gesucht. Parallel dazu formuliert der Handball-Bundesligist seine längerfristigen Ziele – ein Kernpunkt lautet: Die MT will sich in den Top 5 der Liga etablieren.

Der Wechsel zu einem neuen Vorstand ist immer eine Zäsur. Zugleich bietet solch eine Phase die Möglichkeit, sich neu auszurichten beziehungsweise vorhandene Ziele noch einmal zu unterstreichen oder zu modifizieren. Bei der MT Melsungen ist das nicht anders. 

Der Abschied des langjährigen Vorstandes Axel Geerken zum 30. Juni läutet eine neue Ära ein. Wohin soll die Reise des Handball-Bundesligisten nun gehen? Der Aufsichtsrat sowie der vorrübergehende Vorstand Andreas Walde haben in dieser Hinsicht klare Vorstellungen:

Das Bundesliga-Team
Im zurückliegenden Jahrzehnt hat sich die MT Melsungen in der oberen Tabellenhälfte festgesetzt. Der Abstieg spielt schon lange keine Rolle mehr. Angesichts der individuellen Klasse innerhalb des Kaders ist den Verantwortlichen ein neunter Platz wie nach der abgelaufenen Spielzeit aber zu wenig: „Wir wollen uns auf lange Sicht in den Top 5 der Liga etablieren“, sagt Aufsichtsrat Dr. Alexander Schröder. Damit einhergehend, werde eine regelmäßige Teilnahme am internationalen Wettbewerb angestrebt: „Und dadurch werden wir nicht nur attraktiv für namhafte Profis, sondern auch für talentierte Nachwuchsspieler.“ 

Der Nachwuchs
Wie schon in den vergangenen Jahren legt die MT auch in Zukunft viel Wert auf die Jugendarbeit. A- und B-Jugend spielen in den höchsten Klassen – daran soll sich nichts ändern. Mehr noch: „Wir wollen die Ausbildung unseres Nachwuchses weiter intensivieren“, sagt Aufsichtsratsvorsitzende Barbara Braun-Lüdicke. Schon jetzt gibt es pro Saison mindestens eine Handvoll Talente, die komplett mit den Profis trainieren: „Im besten Fall schaffen die Jungs dann den Sprung in den Bundesligakader“, ergänzt Braun-Lüdicke. Den eigenen Nachwuchs im Bundesliga-Team zu integrieren, sei ein erklärtes Ziel. Dass überdies die zweite Mannschaft den Aufstieg in die 3. Liga perfekt gemacht hat, schaffe eine optimale Grundlage für eine breit aufgestellte Nachwuchsförderung. 

Die Bindung in die Region
Bei allem Fokus auf den Spitzensport darf die regionale Bindung nicht außer Acht geraten. „Wir sind fest verwurzelt in Nordhessen. Wir sind ein Verein aus der Region und für die Region“, betont Schröder. Die Basis solle in Zukunft verstärkt abgeholt werden. Leidenschaft und Herzblut sowie Bodenhaftung, Transparenz und Verlässlichkeit sind Werte, die den Verantwortlichen am Herzen liegen: „Die Menschen aus der Region sollen sich mit der MT identifizieren können.“ 

Die wirtschaftliche Perspektive
„Wir sind finanziell gut aufgestellt und können langfristig planen“, sagt die Aufsichtsratsvorsitzende Braun-Lüdicke. Dennoch sei es eine Herausforderung, den Profikader, die Jugendmannschaften sowie den Breitensport unter einen Hut zu bringen. „Wir werden die gestellten Aufgaben angehen und dabei mit Augenmaß wirtschaften. Für das neue Management wird es eine interessante Aufgabe sein, den sportlichen Erfolg des Bundesligateams, die Förderung der Jugendspieler, die Erwartungen unserer Fans und letztlich die ökonomische Perspektive in die richtige Balance zu bringen“, erklärt Interims-Vorstand Walde. Dies sei eine spannende Management-Aufgabe, die eine gewisse Erfahrung voraussetzt. 

Das Management
Grundsätzlich sollen die Entscheidungen zukünftig auf mehrere Schultern verteilt werden. Es ist geplant, dass sich ein Vorstand Administration/Finanzen und ein Vorstand Sport ergänzen. In Bezug auf den zukünftigen kaufmännischen Vorstand haben die MT-Verantwortlichen klare Vorgaben für dessen Anforderungsprofil. Geerkens Nachfolger soll für die Bereiche Administration und Finanzen verantwortlich sein. 

Zu den Aufgaben zählen unter anderem: Finanzmanagement, Controlling, Lizensierung und Budgetierung, Sponsorensuche, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, Personalmanagement sowie Risikobewertung. Aktuell läuft die Suche nach dem kaufmännischen Vorstand. „Wir werden uns die Zeit nehmen, den richtigen Kandidaten zu identifizieren. Wichtig ist, dass der Bewerber das Profil mitbringt und dass er gut in unser Team passt“, sagt Schröder. 

Darüber hinaus wird die interne und externe Suche nach einem Vorstand Sport vorangetrieben. Zu dessen Aufgaben gehört die sportliche wie strategische Ausrichtung des Bundesligateams, die Kaderplanung und das Scouting sowie die Kommunikation im sportlichen Bereich. Außerdem hält er Kontakt zu den Jugendmannschaften. Der Vorstand Sport ist überdies für die Betreuung der Netzwerke im sportlichen Bereich, der Partner und Sponsoren zuständig, und er ist verantwortlich für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im sportlichen Bereich.