Auf Trainer Arjan Haenen kommt also viel Arbeit zu vor allem in Sachen Mannschaftsgefüge. Der Spielstärke ist dieser Umbruch jedoch nicht abträglich, sagt Philip Julius als Mannschaftsverantwortlicher: „Wir bekommen durchweg junge, hungrige Spieler dazu, die dem Team noch einmal einen Schub geben werden.“

Den weitesten Weg nach Melsungen nehmen zwei, die ab sofort neben Tom Wolf und Leon Stehl dem Förderkader der MT Melsungen angehören werden: Aus der A-Jugend der HSG Nieder-Roden kommt Jonas Riecke, vom Drittliga-Klassenkameraden VfL Gummersbach II Bruno Eickhoff. Erfahrung in der 3. Liga kann auch Aaron Henne aufweisen, der vor zwei Jahren noch für Eintracht Baunatal auf der Platte stand.

Mit Elias Wöhler stößt ein weiteres Talent dazu, das aus Coburg kommt und in Melsungen sein erstes Jahr im Herrenbereich bestreiten wird. Rückkehrer Benjamin Fitozovic und Jakob König, die als Neuzugänge bereits vorgestellt wurden, komplettieren die externen Zugänge. Aus der eigenen A-Jugend stoßen Jost Liebergesell und Oleksii Tsymbaliuk zur Mannschaft.

Schön länger auf der Liste von Philip Julius stand Jonas Riecke. Der wurfstarke Rückraum-Rechte spielte zuletzt eine starke Saison in der Jugendhandball-Bundesliga und erzielte in 23 Spielen 169 Tore, acht davon gegen die MT Talents. Im Erwachsenenbereich zog er letzte Saison parallel auch das Oberliga-Trikot des TuSpo Obernburg über und setzte Großenlüder in 60 Minuten rekordverdächtige 18 Feldtore ins Netz. „Jonas wird bei uns viel Verantwortung bekommen und garantiert sofort helfen können“, sagt Julius.

Was ebenso auf Bruno Eickhoff zutreffen wird. Der sei „körperlich stark, vielseitig, ein hervorragender Abwehrspieler und flexibler Kreisläufer“, urteilt Julius. Eickhoff hatte zudem einen kuriosen Start in die Erwachsenen-Karriere. Denn mit 17 Jahren, ohne zuvor in der Reserve aufgetaucht zu sein, absolvierte er bereits sein erstes HBL-Spiel für den VfL Gummersbach und traf gleich zweimal. Danach war er für die Zweite der Oberbergischen aktiv und legte der MT 2 in den beiden Aufeinandertreffen der vergangenen Saison fünf Eier ins Nest.

Im zentralen Rückraum sind gleich zwei Neuzugänge zu Hause. Aaron Henne kommt aus seiner Heimat Wesertal an die Fulda, spielte jedoch in der Jugend für Eintracht Baunatal und war für die Volkswagenstädter anschließend auch in der 3. Liga aktiv. „Eine Schulterverletzung hat seine Entwicklung leider unterbrochen“, sagt Philip Julius, der den neuen Spielmacher schon seit der Jugend beobachtet und in der Nordhessen-Auswahl bereits trainiert hat. Daher weiß er, dass „noch sehr viel Potenzial“ in dem 21-Jährigen steckt.

Dessen künftiger Positionskollege Elias Wöhler ist ausgesprochen schnell auf den Beinen und deshalb auch defensiv für die Spitze einer 5:1-Formation prädestiniert. Julius schätzt an ihm die Explosivität, sein Gespür für den Rhythmus, sowie das gute Auge und „seine tollen Anspiele“. Auch er war mit seinem bisherigen Verein HSC 2000 Coburg bereits Gegner der MT Talents in der JBLH und überzeugte da mit guter Spielsteuerung und vier Toren gegen die Melsunger. Eine ganz besondere Beziehung zur Fuldastadt hat Elias Wöhler auch: Sein Vater Karsten war 2005 als Linksaußen einer der Bundesliga-Aufstiegshelden der MT.

Bereits ausführlicher vorgestellt wurden Jakob König und Rechtsaußen Benjamin Fitozovic (GSV Eintracht Baunatal). Letztgenannter holte mit der MT Talents B-Jugend 2019 die Deutsche Meisterschaft holte und kann auf mittlerweile drei Jahre Drittliga-Erfahrung zurückblicken. Linksaußen König beendete gerade eine herausragende Landesliga-Saison und steuerte in 28 Spielen nicht weniger als 208 Tore zum Regionalliga-Aufstieg des TSV Vellmar bei.

Komplettiert wird die Liste mit zwei Aktiven der eigenen Jugend. Sowohl Jost Liebergesell als flexibel einsetzbarer Allrounder, als auch Rückraum-Spieler Oleksii Tsymbaliuk, der seine Stärken vor allem im kompromisslosen Abwehrspiel hat, durften bereits erste Einsätze im MT2-Trikot fliegen. Sie tragen ihren Teil dazu bei, dass die neue Truppe von Trainer Arjan Haenen noch einmal ein gutes Stück jünger sein wird als die der Premierensaison in der 3. Liga. Allerdings nicht weniger durchschlagskräftig, wie Philip Julius ja bereits angekündigt hat. (Michael Koch)

Unser Foto zeigt MT2-Trainer Arjan Haenen. (Foto: Käsler)