Allerdings muss Florian Weiß passen, der in der Partie gegen die Oberbergischen unangenehme Bekanntschaft mit der Schulter eines Gegenspielers machte. Eine Gehirnerschütterung war die Folge, für eine ganze Woche hat Melsungens Spielmacher nun Sportverbot. 

Seinen Mannschaftskameraden traut er dennoch zwei Punkte zu: „Wir haben gegen Gummersbach in der Abwehr stark gespielt und nur 22 Gegentore kassiert. Darauf müssen wir gegen Hagen 2 aufbauen“, sagt er. Wohl wissend, dass im Angriff noch reichlich Luft nach oben war. Zu viele Chancen wurden ausgelassen, „weil oft das Tempo im Positionsangriff gefehlt und das Timing nicht gestimmt“ habe, sagt Weiß.

Eine Einschätzung, die Benny Fitozovic teilt: „Es waren vorn nicht alle Entscheidungen glücklich, unser Spiel war zu fehlerbehaftet.“ Dafür habe aber, vor allem hinten, die Härte und die Grundeinstellung der Mannschaft gestimmt. Positiv merkt der nach drei Jahren in Baunatal zur MT 2 zurückgekehrte Rechtsaußen an, dass die Zahl der herausgespielten Chancen durchaus passte. Was fehlte, war die Konzentration und Präzision im Abschluss: „Da haben wir uns viel zu viele individuelle Fehler und Fehlwürfe geleistet.“

Einen betrifft diese Kritik allerdings ganz und gar nicht: Florian König. Fünf aus fünf hat er gegen Gummersbach nach seiner Einwechslung in den letzten 20 Minuten gemacht. „Ich kam nach einer Auszeit rein, hatte als erste Aktion gleich einen Wurf, und der war drin“, fasst der Linksaußen knapp zusammen. Ähnlich kurz und knackig schlossen sich die anderen vier an. Woraus er direkt einen Plan für das Hagen-Spiel entwickelt: „Je mehr Tempo wir gehen, desto weniger Fehler machen wir.“

Dass König jetzt eine Menge positive Emotionen mit ins nächste Spiel nimmt, ist verständlich. Und seinen Mannschaftskameraden gibt er gleich von seiner Zuversicht ab: „Klar, wir haben nicht alles richtig gemacht. Aber hey, wir haben trotzdem gewonnen.“

Routinier Weiß merkt an, dass viele im Team ihre erste Saison in der dritthöchsten Liga und überhaupt im Erwachsenenbereich spielen und die Mannschaft sich nach dem großen Umbruch mit neun Ab- und Zugängen noch nicht komplett gefunden habe. Dass dennoch die Zähler im Haben verbucht wurden, sollte eigentlich Grund genug sein für die Zuversicht auf ein Erfolgserlebnis auch gegen Hagen 2.

Der Gegner aus Westdeutschland hatte bisher nur beim Saisonauftakt Anlass zum Jubel. Da gelang ein überraschendes Remis gegen die wesentlich höher eingeschätzten Wilhelmshavener. Danach setzte es allerdings zwei deftige Niederlagen: Minus sieben bei Lemgos Reserve und sogar minus acht gegen Bielefeld. Neuland für den zuvor zehn Monate unbesiegten Westfalenmeister. Deren Trainer Alexander Zapf gab aber schon vor der Saison zu Protokoll: „Wir werden uns daran gewöhnen müssen, auch mal drei, vier Spiele hintereinander nicht zu gewinnen.“ Drei sind es nun schon, vier sollen es aber werden, wenn es nach dem Willen von Weiß, Fitozovic, König und Co. geht.

Eintrittskarten für die Begegnung gibt es über das Online-Ticketportal der MT Melsungen (http://mt-ticket.de) und an der Tageskasse in Melsungen. Der Livestream der Partie läuft wie gewohnt über die Plattform von Sportdeutschland.TV. (Michael Koch)

Unser Foto zeigt Rechtsaußen Benny Fitozovic. (Foto: Hartung)