Nichts zu holen für die MT 2 gegen den Dritten
Wieder kein Sieg für die MT Melsungen 2, aber gegen den Tabellen-Dritten TSG A-H Bielefeld hingen die Trauben ohnehin sehr hoch. Insofern war die 26:38 (14:21)-Niederlage zwar vor allem in der Höhe schmerzhaft, fiel aber um einige Treffer zu hoch aus.
Sechster gegen Dritter, aber dazwischen lag in der Anfangsphase fast eine ganze Klasse, wenn man rein auf das Ergebnis schielte. Schon stark, was die Bielefelder da ablieferten, sowohl hinten als auch vorn. Nicht etwa, dass die Melsunger den Start verschlafen hätten, wie man angesichts eines schnellen 1:5 (6.) hätte meinen können. Aber die Gäste waren einfach blitzschnell, sowohl in ihren Entscheidungen als auch bei den Abschlüssen. Und hinten machten nicht nur Thore Oetjen und Dominik Waldhof die Mitte dicht, mit dem ehemaligen Lemgoer Dennis Doden stand zudem ein erstligaerfahrener Keeper zwischen den Pfosten. Und der sorgte für den größten Unterschied.
Ganz so klar war die Sache dann aber doch nicht, denn Melsungen fand im Angriff durchaus Lösungen. Für Benni Fitozovic wurde abgeräumt, Tom Wolf traf aus der Distanz, Jakob König lief erfolgreich Gegenstoß. Soweit passte es schon, wenn nur nicht die Deckung so anfällig gewesen wäre und die Torhüterunterstützung gefehlt hätte. Pawel Krawczyk hatte begonnen, Jan Lasse Herbst nach Simon Strakeljahns 3:7 (10.) übernommen und dann im Anschluss an Alexej Demerzas 6:12 (16.) und eine Auszeit Jannik Büde übernommen. Es half alles nichts, Dennis Doden lief allen dreien den Rang ab, feierte schon nach 26 Minuten seine zehnte Parade und machte bis zum Halbzeitpfiff das halbe Dutzend voll.
Allein Florian Weiß, der anfangs nur die erste Welle nach vorn mitging und später auch den Aufbau übernahm, fand mit seinen Würfen regelmäßig den Weg am Keeper vorbei und ins Netz. Ganz stark auch sein Pass auf Martin Reinbold am Kreis, den der mit dem Rücken zum Tor zum 13:20 (27.) veredelt hatte. Wobei die MT 2 zu diesem Zeitpunkt mit Rene Andrei und Florian Drosten schon zwei Spieler durch Rote Karten, jeweils nach Foulspiel, verloren hatte. Mit minus acht in die Pause war natürlich deftig, aber mit Blick auf ein trotzdem noch akzeptables Ergebnis aufgrund des Zustandekommens nicht völlig aussichtslos.
Zumal nach dem Seitenwechsel bei durchaus verteiltem Spiel klar wurde, dass der Rückstand in dieser Form nicht hätte sein müssen. Herbst parierte einen Siebenmeter von Florian Schöße, Weiß wirbelte weiter und traf. Zehn Minuten lang musste Bielefeld um Tore fast mehr kämpfen und arbeiten als Melsungen. Näher heran ging es allerdings nicht, obwohl Jannik Büde immer besser in Fahrt kam. Dazu konnte sich Bielefeld zu sicher fühlen mit dem nach wie vor großen Vorsprung im Rücken. Der natürlich um den einen oder anderen Treffer anwuchs, aber dass warum die Gäste bisher eine so famose Saison spielen, wurde mehr als deutlich.
Melsungens Trainer Finn Lemke versuchte viel, um die Kräfteverhältnisse weitgehend vergleichbar zu halten. Öffnete die Abwehr und ließ wesentlich aggressiver decken, schickte den siebten Feldspieler aufs Feld, ließ die junge Garde mit Jost Liebergesell und Oleksii Tsymbaliuk im Rückraum ran. Doch mehr als spielerische Annäherung war nicht drin, auch wenn Martin Reinbold seine ganze Erfahrung in die Waagschale warf und sich Jonas Riecke mehrfach gut durch die körperlich überlegene TSG-Deckung kämpfte. Unter dem Strich ging die zweite Hälfte nur noch knapp verloren. Von den letzten drei Treffer der Gäste erzielte zwei Torhüter Bastian Räber ins verlassene MT 2-Gehäuse, als der vorn die letzte Konsequenz bei den Abschlüssen verloren ging.
Statistik
MT Melsungen 2: Krawczyk (2 Paraden / 8 Gegentore), Herbst (0 P. / 7 G.), Büde (9 P. / 23 G.); Riecke 4/1, Grolla, Reinbold 4, Tsymbaliuk, Liebergesell, Wöhler, König 4/1, Fitozovic 4, Drosten 1, Wolf 1, Andrei, Weiß 7, Eickhoff 1 – Trainer Finn Lemke.
TSG A-H Bielefeld: Doden (17 P. / 22 G.), Räber (2 Tore / 3 P. / 4 G.) – Strakeljahn 5, Unger, Oetjen 4, Broyer 1, Vormbrock 1, Engelhardt 4, Strathmeier 5, St.Claire 3, Pretzewofsky 2, Waldhof 1, Demerza 4, Dragunski, Schöße 3/2, Nowatzki 3/2 – Trainer: Niels Pfannenschmidt.
Schiedsrichter: Philipp Schürhoff / Benedikt Steinebach (Olpe / Siegen) - Zeitstrafen 8 : 12 Minuten – Disqualifikationen: Andrei (MT2, 21.), Drosten (MT 2, 25.) - Strafwürfe 4/2 : 6/4 - Zuschauer: 53.
Verlauf: 0:1 (2.), 1:5 (6.), 4:10 (13.), 6:14 (19.), 10:19 (25.), 14:21 (Halbzeit) – 16:25 (36.), 19:27 (40.), 19:31 (47.), 22:49 (46.), 24:33 (52.), 26:35 (54.), 26:38 (Ende).